Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld wird erneut von der DSD gefördert
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Presse14.05.2018
Am Montag, den 14. Mai 2018 um 10.30 Uhr überbringt Martina Wolff, Ortkuratorin Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Dr. Petra-Kristin Bonitz von Lotto Niedersachsen bei einem Pressetermin vor Ort einen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Restaurierung des Innenraums der Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld an Dorothee Austen von der evangelisch-lutherischen Marktkirchengemeinde. Das im 17. Jahrhundert erbaute Gotteshaus gehört zu den ältesten öffentlichen Gebäuden der Stadt und ist seit 2005 eines der über 380 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen gefördert hat. Insgesamt stellte die DSD für Maßnahmen an der Marktkirche bislang über 400.000 Euro zur Verfügung.
Die größte deutsche Holzkirche beeindruckt durch ihre gewaltige Größe. Errichtet 1637 erweiterte man das Bauwerk bereits wenige Jahrzehnte später nach Osten. Der waagerecht verbretterten Außenhülle stellte man an der Längsseite risalitartig fünf Treppenhäuser vor, die den Zugang zu den Emporen und zur Orgelebene ermöglichen. Der sich über einem quadratischen Grundriss erhebende Westturm wirkt gedrungen. Ihn bekrönt eine achteckige Welsche Laternenhaube. Das Dach scheint ungewöhnlich hoch und birgt eine ganze Dachetage. Die Fachwerkkonstruktion des Dachwerks wurde als ein kombiniertes Hängesprengwerk mit liegendem Stuhl ausgeführt.
Die Kirche ist wegen ihrer Raumkonzeption bedeutsam. Sie wird als Fortentwicklung der 1573 errichteten Schlosskirche in Augustusburg und der Capella del Perdone in Urbino von 1471 beschrieben. Die Anordnung von Kanzel, Taufe, Altar und Orgel in einer Längsachse war Jahrzehnte lang einmalig und tauchte erst 1722 in den Plänen George Bährs für die Dresdener Frauenkirche ein weiteres Mal auf.
Den rechteckigen Emporensaal überspannt eine flache kassettierte Holztonne. Einen entsprechenden Abschluss findet man ebenso in dem leicht erhöhten Altarraum, den eine Balusterschranke abtrennt. Eine doppelstöckige Empore wird unten rings um den Saal geführt, oben lediglich über drei Seiten.
Zur Ausstattung gehören ein zweistöckiger frühbarocker Altar, dahinter folgen die Orgelempore, deren dominanter Orgelprospekt von Karyatiden getragen wird, und die auf einer lebensgroßen Mosesstatue ruhende Kanzel. Das gesamte Inventar ist ein Werk von Andreas Gröber, der zu seiner Zeit zu den einflussreichsten Künstlern Südniedersachsens zählte.
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