SPSG
Rückkehr der Najade
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Presse11.08.2017
Skulptur in der sanierten Brunnennische der Futtermauer im Sizilianischen Garten aufgestellt
Am 10. August 2017 hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) die Skulptur der Najade in der sanierten Brunnennische der Futtermauer im Sizilianischen Garten in Potsdam aufgestellt. Damit fanden die Bau- und Restaurierungsarbeiten im Rahmen des Bauunterhalts an dieser Stelle im Park Sanssouci ihren vorläufigen Abschluss.
Der Ort
Die Futtermauer (Stützwand) wurde im 18. Jahrhundert als Befestigungs- und Treibmauer für Obst am Hang des westlich der Neuen Kammern gelegenen Gartens errichtet. Im Anschluss an die Anlage des Sizilianischen Gartens nach Plänen von Peter Joseph Lenné (1789-1866) in den Jahren von 1857 bis 1860 erhielt die Mauer 1862 nach dem Entwurf von Friedrich August Stüler (1800-1865) eine reich mit Bildwerken geschmückte neue Gestaltung. Sie war als Substruktion für ein von Friedrich Wilhelm IV. (1795-18619 geplantes „Logierhaus“ gedacht, das aber nicht zur Ausführung kam.
Die Wiederherstellungsmaßnahmen
Die – auch durch die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci geförderten – Maßnahmen umfassten vor allem die Mittelachse der rustikaartig mit Marmorplatten verkleideten Mauer, die durch eine Brunnennische im unteren und einen Schalenbrunnen im oberen Bereich und ihren Skulpturenschmuck betont wird. Die Sanierung der Brunnennische erfolgte durch die Naturstein Potsdam GmbH nach den Planungen des Potsdamer Fachingenieurs Thomas Bolze von Mai bis August 2017. Zu den Arbeiten gehörten die statische Ertüchtigung der Konstruktion, die Konservierung aller Bauteile sowie die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des oberen und des unteren Brunnenbeckens und der durch Befunde ermittelten ursprünglichen Wasserführung.
Auf der Mauerkrone bildet die Seelöwenfontäne nach den Modellen von Julius Franz (1824-1887) die Mitte. Friedrich Wilhelm IV. hatte sie 1858 für den Sizilianischen Garten bestimmt. Ausgeführt wurden die Marmorskulpturen der auf Seelöwen reitenden Najaden allerdings erst 1862 von Eduard Stützel (1806-1877). Ihre Restaurierung fand schon 2011/2012 statt (Arge Bähm/Mihan). Auch die seitlich davon platzierten historischen Marmorkopien nach antiken Statuen antiker Redner bzw. eines Feldherrn wurden bereits von 2010 bis 2012 in der SPSG-eigenen Restaurierungswerkstatt für Skulpturen restauriert.
Als letztes Werk folgte nun die Najade mit ihrem farblich prachtvollen Steinsockel für die Brunnennische. Friedrich Wilhelm IV. hat die 1854 in Rom entstandene Marmorskulptur einer Najade von Emil Wolff (1818-1896) auf dessen Angebot hin erworben.
Kopie auf originalem Postament
Aufgestellt wurde die von dem 1969 geborenen Bildhauer Andreas Klein aus Nattwerder (bei Potsdam) geschaffene die Marmorkopie der Najade. Die 1999/2000 ausgeführte Arbeit ist eines der ersten großen Werke von Andreas Klein, der sich damit für die Kopien nach Meisterwerken des Französischen Rondells im Park Sanssouci qualifizierte. Die Kopie war erforderlich geworden, weil das Original von Emil Wolff in seiner Materialität stark geschädigt war, schon 1985 vorsorglich deponiert werden musste, das bildhauerische Motiv für die Gesamtkomposition der Futtermauer aber unverzichtbar ist.
Restaurator Lutz Schummel, seit 2013 in der Restaurierungswerkstatt für Skulpturen für Arbeiten aus farbigen Natursteinen zuständig, konnte durch Reinigung und Politur die Farbkontraste der unterschiedlichen Steinvarietäten des Originalpostaments wieder sichtbar machen: über einer Basis aus rosa Kauffunger Marmor mit leicht ergänztem weißen Profilband folgt der Postamentkörper aus vielfarbig geädertem Hardenberger Kalkstein. Eine Deckplatte aus Carrara-Marmor bildet den Abschluss.
Der Ablauf der Arbeiten zeigt, dass es beim Bauunterhalt anders als bei den großen Investitionsmaßnahmen häufig um Einzelmaßnahmen an einem Bauwerk geht, die sich über längere Zeiträume hinweg verteilen können. Die Betreuung seitens der SPSG erfolgte durch Sebastian Kiefer, Fachingenieur Naturstein (Abt. Baudenkmalpflege und Liegenschaften), Rudolf Böhm, den ehemaligen Leiter der Restaurierungswerkstatt für Skulpturen, und die Kustodin der Skulpturensammlung, Saskia Hüneke.
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