Fördervertrag
Topfhaus im Alten Botanischen Garten
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Presse20.06.2017
Am Dienstag, den 20. Juni 2017 um 10.00 Uhr überbringt Winfried Rusch, Ortskurator Kiel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Florian Bloemer von NordwestLotto dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist, einen symbolischen Fördervertrag für die Innensanierung des Topfhauses im Alten Botanischen Garten in Kiel an Edda Hinrichsen vom Verein zur Erhaltung und Förderung des Alten Botanischen Gartens Kiel e.V. Damit stehen 25.000 Euro für Maurerarbeiten, konkret die Sanierung von Schornstein, Kappendecken, Kasematten und Böden, bereit.
Mit weitem Blick über die Kieler Förde wurde 1825 auf dem stark bewegten Moränengelände des Förderhangs ein englischer Landschaftsgarten angelegt, der von 1878 bis 1884 zum vierten botanischen Garten der Universität umgestaltet wurde. In dem Garten mit seinen beiden Teichen und einem bedeutenden Baum- und Sträucherbestand sowie verwilderten Blumenzwiebeln wachsen Schleswig-Holsteins größter Ginkobaum und einer der ältesten Urweltmammutbäume auf europäischem Festland.
Von den einstigen Gebäuden existieren noch das im Fachwerkstil erbaute Inspektorenwohnhaus von 1906/1907, das seit 1998 als Literaturhaus des Landes Schleswig-Holstein genutzt wird, ein Fachwerk-Gerätehäuschen und auf dem höchsten Punkt des bewegten Geländes ein Pavillon mit Kuppel, der als die "Krone der Stadt Kiel" bezeichnet wird. Die Aussicht von der Plattform des 1891 errichteten achteckigen Backsteinbaus mit dem Blick über die Förde gilt als eine der schönsten Aussichten der Stadt. Schließlich blieb von der ehemals sehr umfangreichen Gewächshausanlage das nördliche, massive Langhaus erhalten. Das sogenannte Topfhaus schirmt durch seine Grenzlage den ruhigen Garten heute gegen das geschäftige Gelände des Universitätskrankenhauses Kiel ab. Bauzeittypisch hat man das Gebäude 1887 in Gelbstein mit umfangreichen Gliederungselementen aus roten Ziegelmauerwerksformsteinen unter einem Pultdach errichtet. Die Kellerdecke des vollständig unterkellerten Gebäudes ist als preußische Kappendecke ausgeführt. Von der großen Schornsteinanlage an der Ostseite ist der Sockel und ein kurzes Stück Schaft erhalten, von der alten Ausstattung die Holzfenster und die Eingangstür sowie die innenliegende Kellertreppenanlage.
Das Topfhaus ist ein "einzigartiges Denkmal der schleswig-holsteinischen Botanikgeschichte" und "das letzte bauliche Zeugnis der ehemals ausgedehnten Gewächshausanlage des Botanischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität". Es gehört nunmehr zu den über 180 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
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20. Juni 2017 um 10.00 Uhr