Nachbericht
74. Auktion der Hermann Historica oHG, München - Ergebnisse
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Presse25.05.2017
Orden und Ehrenzeichen
In der Frühjahrsauktion ließen sich Museen und private Sammler nicht nehmen, die seltene Gelegenheit zu nutzen, ihre Kollektionen um ausgewählte, teils einzigartige und museal zu wertende Orden und Ehrenzeichen zu erweitern. Unter den rund 320 Losen in diesem Kapitel waren überdies ganze Ordensnachlässe und -gruppen mit unvergleichlichen Stücken verzeichnet. In Fachkreisen als phaleristische Sensation gewertet, stand eine umfangreiche Gruppe aus Hochadelsbesitz, dem Nachlass des Prinzen Alfons von Bayern (1862 - 1933) bzw. seines Sohnes, des Prinzen Joseph Clemens, zur Versteigerung. Darunter Raritäten, wie die Ordensinsignien für Großpriore des Hausritterordens vom Heiligen Georg als kompletter Ordenssatz, die Prinz Alfons von Bayern am 24. April 1880 – nach dem Erreichen der Volljährigkeit – vom Ordens-Großmeister und Oberhaupt des Königlichen Hauses Wittelsbach von S.M. König Ludwig II verliehen worden waren. 30.000 Euro mussten für diese erhabenen wie singulären Stücke, bei einer Taxe von 14.000 Euro aufgebracht werden. Mit gleicher Provenienz, der 1915 verliehene, von den Gebrüdern Hemmerle in München feinst in Gold und Emaille gefertigte Großkreuz-Ordenssatz mit Schwertern des bayerischen Militär Verdienst-Ordens. In der 74. Auktion erstmals als vollständiger militärischer Satz angeboten und im Aufruf für 15.000 Euro, konnten 22.000 Euro erzielt werden. Oder ebenso selten, denn nur vereinzelt sind Brilliant-Dekorationen in Privathand verbrieft, ein Orden vom Goldenen Vlies mit Brillanten, spanische Linie aus gleichem Hause, für den Gebote ab 8.000 Euro gefordert waren, jedoch 19.000 Euro notwendig wurden.
Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten
Sehr schön auch, das Angebot an antiken Schusswaffen. Von sensationeller Seltenheit und einer Qualität wie sie kaum auf dem Markt zu finden ist, waren die Pistolenkästen in der Frühjahrsauktion. Wahre Glanzstücke zeigten sich hier mit einem Paar Luxus-Perkussionspistolen für hintereinander liegende Ladungen aus der berühmten Werkstatt des Anton Vinzent Lebeda (1797 – 1857), die um 1850 in Prag gefertigt wurden. Die Läufe aus feinem Rosendamast, über den Kammern jeweils geschnittene, osmanische Reiter auf vergoldetem Grund, florale und ornamentale, zweifarbige Goldeinlagen auf Schlössern und Garnituren sowie die floral beschnitzten, in schwarzem Horn eingelegten Nussholzschäfte unterstrichen die besondere Wertigkeit dieser mehr als exklusiven, auf 28.000 Euro taxierten, Büchsenmacherarbeit. Eine Besonderheit, die auch dem Publikum nicht verborgen blieb und so konnten 63.000 Euro für diese spektakulären, einzigartigen Pistolen in annähernd unberührtem, vermutlich ungeschossenem Zustand, dazu verwahrt in einem an Aufwand und Qualität ebenbürtigen Kasten, erzielt werden. Sehr augenfällig auch, ein Paar schottischer Ganzmetallpistolen von T. Murdoch in Leith und Doune, die um 1780 gefertigt wurden und zu ihrer Taxe von 9.600 Euro einen neuen Besitzer fanden. Unter den Langwaffen begeisterten eine Suhler Luntenschlossmuskete von 1610 – für 6.000 Euro aufgerufen und mit 8.000 Euro zugeschlagen – die mit reichen, teils gravierten und geschwärzten Beineinlagen dekoriert war sowie eine geschnittene, mit jagdlichen Motiven versehene Radschlossbüchse von Joseph Kuchenreuter, um 1730 in Regensburg hergestellt und zum Startpreis von 7.200 Euro verkauft.
Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld.
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25.05.2017Presse »
Nachbericht: 74. Auktion Frühjahrsauktion vom 24. April bis 06. Mai 2017