Denkmalschutz
DSD fördert die Sgraffiti-Restaurierung in Buxtehude
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Presse09.12.2016
Für die Restaurierung von Sgraffiti- und schablonierten Putzfeldern der Westfassade der Hochschule in Buxtehude stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 70.000 Euro zur Verfügung. Darin enthalten ist auch eine zweckgebundene Spende in Höhe von 20.000 Euro des Rotary-Clubs Buxtehude. Dieter Kunze, Ortskurator Stade der DSD, überbringt den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag in Anwesenheit von Professor Dr. Albrecht Beyer, Vorsitzender des Förderkreises des Rotary-Club-Buxtehude e.V., am Donnerstag, den 8. Dezember 2016 um 16.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort an Dr. Rolf Jäger, den Geschäftsführer der Hochschule 21 gGmbH.
Buxtehude profitierte nach wechselhafter Geschichte schließlich wegen seiner günstigen Lage von der Industrialisierung. 1875 gründete man in der fluss- und meeresnahen Stadt die „Königliche Baugewerkeschule“, deren historisches Hauptgebäude – heute Teil des westlichen Seitenflügels – sich für das Schüleraufkommen rasch als zu klein erwies. Schon 1877 entstand ein größerer repräsentativerer Bau im Stil der Neorenaissance. 158 Blendfelder an der Fassade erhielten eine Sgraffitofläche, innerhalb derer in typischer Manier helle Darstellungen vor einem dunklen Putzhintergrund ausgearbeitet wurden. Der Großteil findet sich auf Brüstungs- und Sturzfeldern und zeigt wiederkehrende figürliche Darstellungen wie muschelförmige Ranken, Delfine, Drachen, Wappen und Putti. Sowohl der östliche als auch der westliche Risalit weist Blindfenster auf, denen verschiedene Allegorien des Handwerks, der Industrie, der Wissenschaft, Kunst und des Ruhms eingearbeitet sind. Weiterhin findet sich ein Sgraffitofries über die Breite des Mittelrisalits in Traufhöhe. Die Ausführung oblag den Lehrern J. Krusewitz und H. Issel.
Die Sgraffito-Putze sind versalzen und sanden aus, es finden sich Schalenbildungen, Abplatzungen und Verfärbungen. Nach Voruntersuchungen sollen die Fassaden saniert und die Sgraffiti restauriert werden. Die heutigen technischen Möglichkeiten erlauben es allerdings nur sehr begrenzt, alle Kunstwerke in ihrer Originalsubstanz zu erhalten. Es gibt derzeit noch keine Methode, den weit fortgeschrittenen Verfallsprozess anzuhalten, und nur sehr begrenzte Möglichkeiten, diesen zu bremsen. Gleichwohl sind die figurativen Darstellungen und damit ein wesentlicher Teil der Kunstwerke noch erhalten und können nachgestellt werden. Auf Grund ihrer ästhetischen Relevanz für die Fassade und ihren inhaltlichen Bezügen zu der seit über 125 Jahren dauernden Nutzung, sind es die Maßnahmen wert, unterstützt zu werden.
Die Hochschule ist eines von über 350 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
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8. Dezember 2016 um 16.00 Uhr