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Bronzetafel an Schloss Friedelhausen in Lollar

Denkmalschutz

Für die Restaurierung von Schloss Friedelhausen in Lollar stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den Jahren 2009 und 2010 sowie im vergangenen Jahr insgesamt 98.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Ulrich Althaus, Ortskurator Marburg der DSD, am 8. Juli 2016 um 11.00 Uhr zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung an Kurt Christoph Graf von Schwerin eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Am Rand eines Bergrückens nahe der Lahn und umgeben von einem englischen Park ließen sich Adalbert von Nordeck zu Rabenau und seine Frau Clara von 1852 bis 1856 ein Schloss im Stil der englischen Neogotik errichten, das in seiner Anlage und Gestalt ganz dem romantischen Zeitgeist entsprach. Geplant hatte das Gebäude der englische Architekt John Dobson.

Das unverputzte, aus Londorfer Lungstein errichtete Schloss erhebt sich über einem längsrechteckigen Grundriss in zwei Geschossen. Vier schlanke, achteckige Türme ragen über die Firsthöhe hinaus und schließen mit einem Zinnenkranz ab. Die Fassaden gliedern Spitzbogenfenster, die im Erdgeschoss mit rechteckigen und im Obergeschoss mit spitzbogigen Verdachungen überfangen sind. Ein Mittelrisalit mit vorgezogenem Altan im Erdgeschoss, Zwillingsfenster mit Maßwerk im Obergeschoss und ein Treppengiebel mit Rundfenster betonen den Bau. Ein flaches Walmdach mit mehreren Kaminen und einem umlaufenden Zinnenkranz in der Traufzone schließt den Bau ab. Im Inneren haben sich, insbesondere im Eingangsbereich, im aufwändig gestalteten Treppenhaus und in den Hallen originale Wandfassungen erhalten. Auch originale, speziell für das Schloss angefertigte Möbel und Tapeten sind noch vorhanden.

Das weitgehend original erhaltene Ensemble, zu dem ein Gutshof gehört, ist in Hessen eine architektonische Besonderheit. Es dokumentiert anschaulich einen herrschaftlichen Wohnsitz im 19. Jahrhundert. Die Erbauer waren kulturell sehr engagiert und öffneten ihr Haus zahlreichen Künstlern. 1905 und 1906 war Rainer Maria Rilke auf Einladung der Gräfin Luise von Schwerin jeweils für einige Wochen auf Schloss Friedelhausen zu Gast.

Aufgrund der marode gewordenen Dachdeckung konnte Nässe eindringen und die Dachkonstruktion schädigen. Der Altan war statisch gefährdet. Auch die wertvolle Innenausstattung war durch die eindringende Feuchtigkeit gefährdet. 2009 hatte der Grad der Gefährdung einen Stand erreicht, bei dem dringend Handlungsbedarf geboten war. Es wurde mit der zimmermannsmäßigen Instandsetzung der Dach- und Deckenkonstruktion begonnen. Nach Abschluss dieser Arbeiten folgte die Restaurierung der Fenster.

Schloss Friedelhausen gehört zu den über 170 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.






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  • Schloss Friedelhausen in Lollar © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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