Wiedereröffnung Pforzheim
Im April 2017 Technische Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie erneut seine Pforten.
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Presse07.04.2017
Samstag und Sonntag, 8. und 9. April 2017 Wiedereröffnung
Nach knapp einjähriger Umgestaltungspause, seit dem 23. Mai 2016, öffnet »Das Technische« wieder seine Pforten — mit neuen Themen, Bezügen zur Gegenwart, neuen Informationsangeboten und zeitgemäßer Ausstellungsgestaltung.
Es zeigt die Technik der Schmuck- und Uhrenindustrie in ihrem historischen Kontext. Dabei geht es nicht nur um die Techniken der Herstellung, sondern auch um Menschen und Arbeitsbedingungen, Ideen und Entwicklungen in der Industrie und in der Stadt Pforzheim. Viele der historischen Maschinen werden vorgeführt. Weil die Industrie in Pforzheim eine lange Tradition hat und zugleich aktuell ist, liegt ein Fokus darauf, wie die Geschichte in der Gegenwart weiterlebt: Zahlreiche Unternehmen haben ihre besonderen Kompetenzen aus der Schmuck- und Uhrenproduktion weiterentwickelt und sind heute auch in neuen Märkten erfolgreich. Das »lebendige Museum« mit persönlichen Erklärungen der Museumsmitarbeiter wird ergänzt durch Informationsmedien, die den Besuchern die selbständige Orientie- rung im Technischen Museum ermöglichen.
Während der Charakter der Fabrikatmosphäre erhalten bleibt, signalisieren die neugestalteten Museumsräume die Aktualität der Ausstellung und erleichtern die Entdeckungsreise in die Themen des Museums.
»Kleine Eingriffe erzielen große Wirkung«
Das Ausstellungsteam von büro münzing aus Stuttgart gestaltet das Technische Museum Pforzheim neu, das am 8. und 9. April mit einem großen Publikumsfest bei freiem Eintritt wieder eröffnet wird | Über die Neugestaltung spricht Professor Uwe Münzing mit der Journalistin Ute Bauermeister
Welche Aspekte waren für die Neugestaltung wesentlich?
Professor Uwe Münzing: Bereits vor zehn Jahren gab es erste Überlegungen, das Technische Museum zu erneuern. 2008 haben wir ein Konzept erstellt, das dann vier Jahre später überarbeitet und nun zum Jubiläumsfestival 2017 – 250 Jahre Goldstadt Pforzheim realisiert wurde. Wir haben uns den Bestand angeschaut: eine reichhaltige Sammlung von Maschinen zur industriellen Herstellung von Schmuck und Uhren. Ein Goldschmied benötigt »lediglich« einen Tisch, um sein Schmuckstück zu realisieren. Aber hier geht es um die maschinelle Fertigung von Schmuck und Uhren, die Arbeitsteilung der Fertigung erzählt auch die Geschichte der Industrialisierung. Wir wollten in jedem Fall den Charakter und Charme der Sammlung in diesem historisch wertvollen Fabrikgebäude erhalten. Es ist ein seltenes Kleinod für Sammler und Jäger, es geht um die Lust am Entdecken. Für Laien war es jedoch bisher schwer verständlich, und genau hier haben wir angesetzt und wollen die Maschinen und die Herstellungsschritte lesbar machen. Wir haben so wenig wie möglich verändert, aber gerade das bedeutet viel Arbeit. Am Ende soll alles ganz selbstverständlich und schlüssig erscheinen. Die Besucher werden keine großen Veränderungen wahrnehmen, aber die zahlreichen Detailadaptionen führen dazu, dass jetzt die Inhalte lesbar werden. Insgesamt sind etwa sieben Gestalter aus unterschiedlichen Disziplinen seit zwei Jahren damit beschäftigt, die Gesamtmaßnahme umzusetzen. Das beginnt mit einem neuen Corporate Design, der Recherche und Aufbereitung der Themen für eine Ausstellungsdramaturgie, der Entwicklung der Ausstellungsmittel, der Begleitung der baulichen Renovierungsmaßnahmen und der grafischen Visualisierungen in unterschiedlichen Medien. Wir wollen Inhalte vermitteln und durch geschickte Ordnung und räumliche Verknüpfung eine kohärente Erzählung ermöglichen. Wir stellen Zusammenhänge her, machen Prozesse lesbar und vermitteln den Kontext. Dabei steht nicht nur die Technik im Fokus, sondern es soll ein dichtes und differenziertes Bild entstehen, welches den kulturellen und politischen Kontext einbezieht und die Menschen im Arbeitsprozess, die Ideen und Entwicklung der Industriebetriebe und den Bezug zur Stadt Pforzheim erlebbar gestaltet.
Was sind die wesentlichen Neuerungen?
Professor Uwe Münzing: Die Arbeitsschritte zur Schmuckproduktion sind nach ihrem Ablauf gegliedert. Filigrane Ausstellungselemente strukturieren die einzelnen Bereiche. Durch historische Fotos der Maschinen in ihren ursprünglichen Einsatzbereichen sowie erläuternde Texte zu den Exponaten erzeugen wir letztendlich ein Gesamtbild. Auf den 1000 Quadratmetern gibt es dadurch sicherlich beim zweiten und dritten Besuch noch etwas zu entdecken. Zur Verwendung kommen hochwertige Materialien, welche subtil die ursprüngliche Atmosphäre und Farbigkeit des Fabrikgebäudes und der Exponate spiegeln, sie sind eher matt und metallisch-dunkel, haben die Anmutung einer alten Werkbank oder einer mechanischen Vorrichtung. Die Herstellung von Kontext und Identität spielt dabei eine tragende Rolle. Die Raumfarben, soweit neu angebracht, nehmen vorhandene Töne auf und bewegen sich in einem grau-grünen Bereich. Das Museum selbst wird als Exponat lesbar. Die notwendige Ausstellungstechnik bleibt möglichst unsichtbar, der schöne, industrielle Raum soll nicht verändert werden. Nur das Foyer erfährt – auch farblich – eine komplette Neugestaltung, mit neuem Kassenbereich, Schließfächern und Museumsshop. Eine vollkommen neue Themenstation im zentralen Bereich des Museums widmet sich umfassend der Innovationen zahlreicher Pforzheimer Unternehmen.
Vor welchen Herausforderungen stand das Architekturbüro bei diesem Projekt?
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07.04.2017Presse »
Öffnungszeiten (ab 12. April 2017) mittwochs bis samstags 14 bis 17, sonntags 10 bis 17 Uhr | Führungen für Gruppen auf Anfrage | Eintritt (ab 1. Mai 2017) 3 €, ermäßigt 2 €, Kombiticket mit dem Schmuckmuseum 6 €