VAN HAM
Nachbericht Auktion"Europäisches Kunstgewerbe" 14. Mai 2016
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Presse14.05.2016
Starke Sammlungen lockten internationales Publikum
Die Auktion Europäisches Kunstgewerbe glänzte dieses Frühjahr mit gleich zwei bedeutenden Privatsammlungen, die erstmals bei Van Ham der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Erlesene Fayencen und Porzellane aus der Sammlung Loosen-Grillo bescherten eine stolze Gesamtsumme von knapp 280.000 Euro und erzielten so mehr als das Doppelte der Schätzpreissumme. Mit dem hervorragenden Auktionsergebnis von rund 1,4 Millionen Euro bestätigt Van Ham erneut seine maßgebliche Stellung im deutschen Markt auf dem Gebiet des Kunsthandwerks.
Den Auftakt der Auktion machte die mit großen Sachverstand und viel Leidenschaft zusammengetragene Sammlung der im vergangenen Jahr verstorbenen Kölnerin Ingrid Loosen-Grillo. Die einzigartige Chance solch außergewöhnliche Fayencen und Porzellane des 18.Jahrhunderts zu ersteigern, wollten sich zahlreiche Bieter aus der ganzen Welt nicht nehmen lassen. Was die ausführliche Vorberichterstattung in den Medien und die große Aufmerksamkeit in Kennerkreisen schon ahnen ließ, bestätigte sich heute: die Sammlung wurde nahezu vollständig versteigert und setzte rund 280.000 Euro um, was eine Quote von Schätzpreis zu Ergebnis von ca. 225 Prozent bedeutet. Ein Highlight der Sammlung war ein Teller mit Blumenbouquet und kleiner Fliege (1748-1753), der in feinster Manier von Christian Wilhelm von Löwenfinck bemalt wurde und auf ein Ergebnis von 14.080 Euro kletterte. Eine kleine Kachel mit prächtigem Bouquet Fleurs Fines, die zwischen 1749-1754 in Straßburg gefertigt wurde, und vor allem durch die präzise Darstellung von Schmetterling und Insekten beeindruckt, wurde für das Fünffache ihres Schätzpreises verkauft und erzielte ein Ergebnis von 15.360 Euro.
Ein weiteres Highlight der Porzellan-Offerte waren zwei Tondi von 1776 mit den allegorischen Darstellungen der Tragödie und der Komödie. Zum Vorbild dienten dem Frankenthaler Porzellanmaler Bernhard Magnus hier die Gemälde des Carle van Loo (1705-1765), die heute im Puschkin Museum in Moskau hängen. Die exzellenten und farbenfrohen Miniarturmalereien wechselten für 35.840 Euro den Besitzer und werden damit Teil einer Rheinischen Privatsammlung.
Mit über 20 bietfreudigen, internationalen Interessenten an den Telefonen war eine Solar Quartzpendulette "Dôme" aus dem Hause Patek Philippe (ca. 1978), die umlaufend ein maritimes Dekor ziert, ein äußerst begehrtes Los. Die aus einer Kölner Privatsammlung stammende Tischuhr in sehr gutem Zustand multiplizierte ihren Schätzpreis um ein Vielfaches und wurde schließlich für beeindruckende 83.200 Euro in die USA verkauft.
Eine wahre Rarität ist der aus Silber gefertigte und rund 30 Kilogramm schwere Teetisch im Louis XVI Stil aus der Hanauer Traditions-Manufaktur Schleißner & Söhne. Die aufwändig gefertigten Tischbeine mit Hufen münden in einer prunkvollen Widderkopf-Zier mit Akanthusblättern, wie sie so auf Grund der komplizierten Machart wohl nur selten produziert worden ist. Für 76.800 Euro - und somit dem Doppelten des Schätzpreises - sicherte sich ein Bieter aus England das silberne Schwergewicht aus westfälischem Adelsbesitz.
Aus der Sammlung des bekannten Wiesbadener Couturiers Gaston Choron, stammten elegante und hochdekorative Einrichtungsstücke des französischen Empire und Klassizismus, denen Van Ham einen eigenen Sonderkatalog widmete. Dass er für dieses Sammelgebiet in Fachkreisen als Experte galt, spiegelt sich auch in den erfreulichen Zuschlägen wider. So wechselte die Büste des jungen Alexander des Großen, die aus weißem Mamor gefertigt wurde und mit einer Höhe von 71cm ein fulminantes Abbild des antiken Herrschers gibt, ihren Besitzer für 12.800 Euro.
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