Nachbericht
Royale Juwelen und seltene Edelsteine erzielten Spitzenpreise
LONDON. Bonhams Schmuckauktion, die 5. Dezember 2015 in London stattfand, war wie ein vorgezogenes Weihnachten. Kreationen berühmter Designer und Häuser wie Cartier und Van Cleef & Arpels sowie das Paar Kaschmir-Saphire aus dem Besitz einer europäischen Prinzessin sorgten im Auktionssaal für Aufregung als wäre Bescherung. Bieter im Saal, im Internet und an den Telefonen wetteiferten heftig um die außergewöhnlichen Top-Lose und sorgten bemerkenswerte Preissteigerungen.
Drei neue Weltrekorde
Ein graublauer Diamant im Treppenschliff (2.97 Karat), vom britischen Schmuckdesigner Andrew Grima (1921-2007) zum Ring gefasst, erzielte 1,482 Mill. £ (Schätzpreis 500.000/700.000 £). Die Summe stellt den bislang höchsten Karat-Preis dar, der je für einen graublauen Fancy Diamond erzielt wurde; sie ist zudem der höchste Preis, der je für einen Schmuck von Grima auf einer Auktion notiert wurde. Das andere Top-Los war ein Paar Ohrringe aus dem späten 19. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um zwei gefasste Kashmir-Saphire im Kissenschliff (7,92 bzw. 7.96 Karat), welche aus dem Besitz einer europäischen Prinzessin stammten und 1,538 Mill. £ erzielten (Schätzung 500.000/800.000 £).
Jean Ghika, Direktorin der Schmuckabteilung: "Beide Lose zogen Kaufinteresse aus der ganzen Welt auf sich - wegen ihrer außergewöhnlichen Qualität und Seltenheit. In den Ergebnisse Preisen spiegelt sich ein stabiler Markt für farbige Edelsteine von höchster Qualität."
Der Reiz des Rubins
Rubine aus Burma und Madagaskar (ohne thermische Behandlung) standen ebenfalls im Focus der Bieter. Ein Anhänger der Belle Epoque-Zeit um 1915, in dessen Zentrums sich ein außergewöhnlicher 3,83 Karat schwerer burmesischer Rubin befindet, wurde für 128.500 £ und damit zum Dreifachen der Schätzung an einen Telefonbieter verkauft (Schätzung 40.000 £).
Ein mit einem 10,28 Karat schweren Madagaskar-Rubin besetzter Ring wurde für 236.500 £ verkauft - ein neuer Weltrekordpreis pro Karat.
Mit der anhaltenden Wertschätzung und Nachfrage nach natürlichen Perlen, die als die elegantesten und klassischen Losnummern gelten, ging ein Bietgefecht um ein Paar Perlen-Ohrringe in bouton Ausprägung einher. Die Perlen hatten eine Größe von ca. 14,63 mm und 14.41 mm, harmonierten in Bezug auf Farbe, Glanz und Form und brachten 158.500 £ (Schätzung 100.000 £)
Signierter Schmuck
Schmuck von Cartier konnte sich in der drei Stunden dauernden Auktion ebenso problemlos behaupten. Eine innovative Art Déco-Diamant-Brosche, circa 1934, die auf einer Manschette getragen werden kann, aber auch als Haarteil, auf der Schulter, an einem Kragen oder einfach so, erzielte 84.100 £. Dieses Stück ist eine der seltenen Arbeiten der Vorkriegsproduktion und war bei Vorbesichtigungen in New York, Hongkong und London bewundert worden.
Die Auktion erzielte einen Brutto-Umsatz von 6,79 Mill. £ (inkl. Aufgeld); wertmäßig wurden 88 Prozent der Losnummern verkauft.
Daniel Struyf, Senior Director der Schmuckabteilung: "Es ist ein Erfolg, 2015 mit drei neuen Weltrekorden beenden zu können. Die letzten beiden Auktionen in Hongkong und London haben gezeigt, dass der Markt für Farbedelsteine, signierten Schmuck und Perlen derzeit besonders stark ist. Die letzte internationale Schmuck-Auktion dieses Jahres findet am 8. Dezember in New York statt, wo wir mit weiteren Spitzenzuschlägen rechnen".
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