Kunst Kultur
Visionär und bahnbrechend: Wegbereiter(innen) des Neuen von Lehmbruck bis De Bruyckere
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Presse05.12.2015
Der Stimmungsimpressionist Theodor von Hörmann (1840—1895) gilt als eine der ungewöhnlichsten und eigenständigsten Künstlerpersönlichkeiten des späten 19. Jahrhunderts. Eine große Schau des u.a. von der Schule von Barbizon und den französischen Impressionisten beeinflussten Künstlers macht ab 29. April erstmals den Weg Hörmanns vom Realisten zum Impressionisten nachvollziehbar. Als Kuratorin der Ausstellung konnte mit der Kunsthistorikerin Marianne Hussl-Hörmann eine direkte Nachfahrin des Künstlers und profunde Kennerin des Werkes gewonnen werden. Hussl-Hörmann: „Theodor von Hörmann beschritt sowohl in seiner Malerei als auch in seinem kulturpolitischen Engagement neue innovative Wege. Seine visionären Ideen, wie sein Engagement für die Gründung der Secession sowie einer modernen Galerie in Wien, hatte er als erster angesprochen und verfolgt. Sein Werk gibt ein lebendiges Beispiel für das Ringen um eine neue Wahrnehmung und eine adäquate malerische Sprache im Kontext internationaler Strömungen."
Fremde Götter: Stammeskunst im Kontext der Moderne
Die Sammeltätigkeit von Museumsgründer Rudolf Leopold war vielseitig. In der Ausstellung „Fremde Götter“ zeigt das Leopold Museum ab 23. September erstmals den hochkarätigen Bestand an Stammeskunst aus der Sammlung Leopold. Der Ethnologe Erwin Melchardt, der die Objekte in den letzten Jahren wissenschaftlich bearbeitet hat, setzt die Meisterwerke „primitiver“ Kunst gemeinsam mit Ivan Ristić, Kurator des Leopold Museum, in einen Bezug mit Werken der klassischen Moderne. Ristić: „Von Picasso, der angesichts afrikanischer Masken im Pariser Musée d’Ethnographie erkannte „um was es in der Malerei wirklich geht“ über Werke der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“, der Surrealisten und Dadaisten bis hin zur zeitgenössischen Kunst wird die Rezeption der Kunst Afrikas und Ozeaniens dargelegt.“ Erwin Melchardt: „Für den Sammler Rudolf Leopold war die „ursprüngliche“ Kunst der sogenannten „Naturvölker“ eine a priori expressionistische. Über 200 seltene Ahnenfiguren, Tanzmasken, Werkzeuge, Bauplastiken und andere außergewöhnliche Werke befinden sich in der Sammlung des Museums.“ Eine Auswahl aus diesen Objekten tritt mit Arbeiten von Pablo Picasso, Amedeo Modigliani, Ernst Ludwig Kirchner oder Max Ernst in einen anregenden Dialog.
Poetiken des Materials: Junge Künstler(innen) und das „Material“ von Geschichte(n)
Ab 21. Oktober präsentiert die Ausstellung „Poetiken des Materials“ sechs in Wien lebende Künstlerinnen und Künstler – Benjamin Hirte, Sonia Leimer, Christian Mayer, Mathias Pöschl, Anne Schneider und Misha Stroj. Ihre Werke zeichnen sich sowohl durch die Auseinandersetzung mit kulturellen Diskursen sowie Geschichtlichkeit aus, als auch durch die Vielzahl der verwendeten Medien und Materialien. Mit ihren skulpturalen bzw. multimedialen Ansätzen wenden sie sich verstärkt den materiellen Aspekten von Kunstwerken und deren bedeutungsstiftendem Potenzial zu. Wie Stephanie Damianitsch, Kuratorin der Ausstellung, erläutert, werden „Material sowie die medialen Praxen der Sichtbarmachung zur Sprache neuer, oft durch Ironie geprägter Erzählungen, die sich im spielerischen Wechselverhältnis von Material, Medium, Display und Raum entspinnen.“ Entgegen der kritischen Reflexion von Geschichtlichkeit und deren Repräsentation unter den gegenwärtig virulenten Begriffen „Virtualität“, „Simulation“ oder „Immaterialisierung“ erhält die Welt der greifbaren Dinge, ihre Ästhetik und Geschichtsträchtigkeit in den Arbeiten der präsentierten Künstler(innen) damit eine völlig neue Gewichtung.
Das Direktorium
Hans-Peter Wipplinger studierte Kunstgeschichte, Theater- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Er arbeitete unter anderem am OK Centrum für Gegenwartskunst Linz und am New Museum of Contemporary Art in New York. Von 2003 bis 2007 war er Direktor und Geschäftsführer des Museum Moderner Kunst in Passau sowie von 2008 bis Ende September 2015 Direktor der Kunsthalle Krems. Seit Oktober 2015 bekleidet er die Funktion des museologischen Direktors des Leopold Museum. Hans-Peter Wipplinger kuratierte zahlreiche Themenausstellungen sowie monografische Ausstellungen zur klassischen Moderne und zur Gegenwartskunst, u.a. zum Werk von Paula Modersohn-Becker, Francis Picabia, Joseph Beuys, Yoko Ono, Franz West, Anna Jermolaewa, Pipilotti Rist oder Ernesto Neto.
Gabriele Langer absolvierte ihr Studium an der FH Wien mit Schwerpunkt Finanz-, Steuer-, Rechnungswesen und war auch als Lektor für operatives Controlling tätig. Mehr als 15 Jahre war sie in einer der namhaftesten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei tätig und hier mit der Ausgliederung der österreichischen Bundesmuseen betraut. 2000 wechselte sie als kaufmännische Direktorin an das Kunsthistorische Museum. In den Jahren 2008 bis 2013 war sie in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung mit dem Schwerpunkt der Beratung von Kulturbetrieben und den wohl bekanntesten österreichischen Festspielen tätig, ehe sie im April 2013 in das Leopold Museum wechselte. Mit 1. August 2015 wurde Gabriele Langer zur kaufmännischen Direktorin des Leopold Museum berufen.
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05.12.2015Presse »
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