Ausstellung
Franz Marc Jahr 2016
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Presse02.12.2015
Franz Marc (1880 – 1916) gehört zu den bedeutendsten und beliebtesten Malern des deutschen Expressionismus. Seine Tierbilder haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingeprägt und stehen für den Aufbruch der Kunst in eine neue Epoche. Am 4. März 2016 jährt sich das Todesjahr Franz Marcs, der im ersten Weltkrieg an der Westfront vor Verdun fiel, zum 100. Mal. Aus diesem Anlass widmet das Franz Marc Museum seinem Namensgeber ein komplettes Ausstellungs- und Veranstaltungsjahr. 2016 wird das Museum mit einer Ausstellungstrilogie und einer Reihe von Veranstaltungen wesentliche Fragen und Themen zum Werk und Leben eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts neu reflektieren.
Drei Hauptwerke Franz Marcs werden 2016 als Leihgaben aus großen Sammlungen in USA und Europa in das dem Maler gewidmete Museum in Kochel, und damit in die von Franz Marc besonders geliebte und ihn inspirierende Landschaft (zurück)kommen, jeweils ein Vierteljahr präsentiert. Im Zentrum des begleitenden Veranstaltungsprogramms steht ein Symposium zu Franz Marc in Zusammenarbeit mit dem Lenbachhaus und der Franz Marc Stiftung. Außerdem gibt es Lesungen und Konzerte mit weiteren Kooperationspartnern. Parallel und in thematischem Zusammenhang zeigt das Museum Arbeiten der Künstlerinnen Annika Kahrs und Michaela Melián. 
Ausstellungstrilogie
Franz Marc – Zwischen Utopie und Apokalypse Wenn sich 2016 das Todesjahr Franz Marcs zum 100. Mal jährt, wird die Erinnerung an diesen wichtigen Vertreter der Moderne und Protagonisten des Blauen Reiters durch seine großen Tierbilder beherrscht. Sein „Blaues Pferd“, der „Gelbe Tiger“, die „Roten Rehe“ haben sich in ein kollektives Bildgedächtnis eingeprägt, das Franz Marcs Werke als harmonisierend – und im Gegensatz zu vielen anderen Werken der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts - als zugleich schön und progressiv empfindet: „Bei aller zukunftsweisenden, künstlerisch revolutionären Formensprache ist die Kunst Marcs das Gegenteil von destruktiv. Es gibt in diesem Werk weder Karikatur noch Satire, der Künstler hat kein einziges `häßliches` Bild gemalt; seine Kunst ist auch nicht `systemverändernd`. So ist sie scheinbar unzeitgemäß.“
Dies schreibt Klaus Lankheit, der frühe Interpret Franz Marcs, im Jahr 1976. Seine Einschätzung des Künstlers ist vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen, intellektuellen und künstlerischen Umbrüche am Ende der sechziger Jahre in Deutschland zu sehen. In jener Zeit gab es für die Kunst Franz Marcs, zumindest in den Kreisen der Avantgarde, wenig Verständnis. Dagegen waren Marcs Werke nach dem Zweiten Weltkrieg äußerst willkommene Botschafter einer Moderne, deren Tradition durch ihre über ein Jahrzehnt lang andauernde Verfemung im Nationalsozialismus abgerissen war. Franz Marcs farbenfrohe Werke boten in ihrer neuen Formensprache und der scheinbar idyllischen Motivik einen idealen Ausgangspunkt für die Akzeptanz von Abstraktion, Deformation und vermeintlicher Disharmonie, die die Moderne prägten. So schmückten Marcs Bilder in den 50er und 60er Jahren als Kunstdrucke und Reproduktionen Schulbücher, Kalender und Briefmarken.
Seitdem wurden die besondere Wirkung von Marcs Kunst, ihre kompositorischen und gedankengeschichtlichen Grundlagen, ihre künstlerischen Vorbilder und Anknüpfungspunkte, in zahlreichen wichtigen Publikationen und Ausstellungen untersucht, so dass die besondere Empathie und Naturliebe Marcs, die seine Tierbilder prägt, vielfach gedeutet und gewürdigt wurde.
Die Werke eines Malers, der sich fragte, „wie sieht ein Tier die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund?“ faszinieren uns. Auch heute ist die Kunst Franz Marcs äußerst populär und beliebt. Seine Hauptwerke sind wahre Ikonen im Kreis der „Lieblingswerke“ der Moderne.
Es ist gelungen, drei besonders wichtige Leihgaben für die Ausstellungstrilogie im Franz Marc Museum zu gewinnen: Franz Marc, Das arme Land Tirol, 1913 aus der Solomon R. Guggenheim Collection, New York, USA das vom 6. März bis 5. Juni 2016 zu sehen sein wird. 
Franz Marc, Weidende Pferde IV, 1911 aus dem Busch Reisinger Museum, Cambridge, USA steht vom 12. Juni bis 11. September 2016 im Mittelpunkt der zweiten Ausstellung. Der dritte Teil der Trilogie geht von Marcs Kämpfenden Formen von 1914 aus. Die Leihgabe aus der Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München ist vom 18.September 2016 bis 15. Januar 2017 im Franz Marc Museum zu sehen. Die drei Ausstellungen stellen Schönheit und Wirkung des Einzelwerks in den Vordergrund. Daneben werden Skizzen, Studien und parallel entstandene Arbeiten, sowie Werke von Künstlerkollegen den Entstehungsprozess des jeweiligen, zentralen Exponats verdeutlichen. Welches waren Franz Marcs Vorbilder? Wie kam er zu seinen sich stets wiederholenden kompositorischen Prinzipien, die neben Harmonie und Ausgeglichenheit die Einfühlung des Betrachters zu erreichen suchen? Was bedeutete der Krieg für Leben und Werk des Künstlers. Warum mündete sein Oeuvre in der Abstraktion?
Auf der Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes sollen diese Fragen im Kontext verwandter Werke anklingen. Das Franz Marc Museum, dessen Sammlung neben wichtigen großen Gemälden von Franz Marc zahlreiche graphische Arbeiten, ein großes Konvolut an Skizzenbuchblättern, annähernd die gesamte Graphik des Malers und eine Reihe seiner Skulpturen umfasst, bietet den idealen Hintergrund für eine solche, das Einzelwerk beleuchtende Präsentation, die darüberhinaus durch wichtige Arbeiten der Freunde und Zeitgenossen des Malers aus dem Kreis des Blauen Reiters ergänzt wird.
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02.12.2015Presse »
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