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September 2015 in Dresden: DRESDNER KUNSTFEST

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Eine Veranstaltungsreihe der Sonderklasse findet zwischen dem 4. und dem 30. September in Dresden statt: Über 250 renommierte Musiker, überwiegend Gäste aus mehr als 20 Nationen, werden auf Einladung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am DRESDNER KUNSTFEST teilnehmen. Die weltberühmten Museen – u.a. mit der Porzellansammlung im Zwinger, dem Grünen Gewölbe oder der Türckischen Cammer im Residenzschloss, mit der Schlosskapelle oder dem Albertinum – werden zu einer einzigartigen Bühne für großartige Musiker, deren Auftritte die Offenheit, die Pluralität der Religionen und die Durchlässigkeit der europäischen Kultur als Wesensmerkmal der sächsischen Kulturtradition hervorheben.

Unter der künstlerischen Leitung des aus Israel stammenden, heute in Hamburg lebenden Kulturmanagers Daniel Kühnel, der das DRESDNER KUNSTFEST konzipiert hat, finden 29 Konzerte und Musiktheateraufführungen statt, die in Beziehung zu bedeutenden Werken der Dresdner Sammlungen treten. Durch die musikalische Intervention werden die Exponate der Museen gleichsam zum Klingen gebracht.

Das Zusammenwirken von Raum, Exponaten und Musik deckt auf, wie bewundernde Neugier mit Bezug auf das Fremde die mitteleuropäische Kultur geprägt hat und so zu einer Bedingung der Entstehung einer deutschen kulturellen Identität wurde.

Die Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien Monika Grütters zum DRESDNER KUNSTFEST: „Weltberühmt sind die Schätze der Dresdner Museen, ein Stolz unserer Kulturnation die berühmten Bauten, die sie beherbergen. Und über diesen Stolz wird oft vergessen, dass viele der Exponate Zeugnisse eines weit umfassenderen geistigen Austausches über Grenzen und nationale Identitäten hinweg waren. Wir bewundern die Bilder der italienischen wie der niederländischen Meister neben denen von Cranach und Dürer, bestaunen japanische Kimonos und chinesische Vasen, den arabischen Himmelsglobus neben der französischen Rechenmaschine. In den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden findet die Kulturgeschichte der Menschheit zusammen und offeriert ihre unglaubliche Vielfalt, die die deutsche Kultur nicht nur bereichert, sondern ebenso in der Entwicklung beeinflusst hat. Es ist gerade in einer Zeit, in der die europäische Gesellschaft vor die enorme Herausforderung im Umgang mit Flüchtlingen aus vielen Teilen der Welt gestellt wird, eine kluge und verantwortungsvolle Idee der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, an die Zusammenhänge der Sammlungen mit ihren Ursprungskulturen zu erinnern. So kurzfristig die Idee auch geboren wurde, freue ich mich besonders, das DRESDNER KUNSTFEST aus Sondermitteln meines Hauses unterstützen zu können.“

Der Ministerpräsident Stanislaw Tillich zur Eröffnung des DRESDNER KUNSTFESTES: „Die Staatlichen Kunstsammlungen leisten mit dem DRESDNER KUNSTFEST einen wichtigen Beitrag zur internationalen Verständigung. Gerade heute müssen wir daran erinnern, dass Neugier auf andere Kulturen ein Teil der deutschen Identität ist. Ohne diesen kulturellen Austausch und ohne gegenseitige Akzeptanz wäre Deutschland, wäre Sachsen nicht, was es heute ist. Die Kunst kann uns damit ein großes Vorbild sein: Neugier ist genau das, was wir jetzt brauchen, denn Neugier ist das beste Mittel gegen Vorurteile.“

Das DRESDNER KUNSTFEST steht für herausragende musikalische Erlebnisse, deren Aufführungszusammenhang einen performativen Charakter hat. Dafür stehen beispielhaft die folgenden Reihen und Aufführungen:

· Chinesische Kun-Oper („Der Päonien Pavillon“ von 1597) in der Porzellansammlung Augusts des Starken · Traditioneller nordindischer Gesang vor dem Meisterwerk der europäischen Juwelierkunst des 18. Jahrhunderts „Thron des Großmoguls Aureng-Zeb“

· Eine Begegnung mit Peter Maxwell Davies’ (gesangs-)verrücktem König Georg III. in dem (sonst nicht zugänglichen) Eckparadesaal des kunstverrückten König August · Musik von 1875 bis 1985 vor Darstellungen von Gewalt und Krieg in Meisterwerken der europäischen Malerei von Cranach bis Gerhard Richter

· Eine Serie von Psalmenvertonungen (byzantinische, russische, italienisch-jüdische) in der Schlosskapelle – der zentralen Wirkungsstätte von Heinrich Schütz

· Eine Serie mit polnischen, slowakischen, schwedischen, russischen und romantisch-deutschen Liederabenden im Riesensaal des Residenzschlosses (erstmalige Erschließung als Aufführungsraum) – dem zentralen Ort kursächsischer Diplomatie

· Begegnungen türkischer und arabischer Musikinstrumente mit Instrumenten des europäischen Barocks in der Türckischen Cammer

· Luciano Berios Collage-Wunderwerk RECITAL I im Schaudepot der Gipsabgusssammlung im Albertinum · Schwerpunkt Bachs Bearbeitungen - „Verwandlungen“ italienischer in deutsche Musik im Spannungsverhältnis zur Architektur des Elbflorenz

Unter den hervorragenden Ensembles und Künstlern des DRESDNER KUNSTFESTES finden sich:

Arcangelo, Bach Akademie Stuttgart, Daniel Behle, Ohad Ben-Ari, Guy Braunstein, Pavol Breslik, Kaushikiji Chakraborty, Dresdner Kammerchor, Mahan Esfahani, Alban Gerhardt, Vittorio Ghielmi, GrauSchumacher Piano Duo, Isabel Karajan, Tomasz Konieczny, Dorothee Oberlinger, David Orlowsky, Hans-Christoph Rademann, Mustafa Said, Hans-Jürgen Schatz, Gabriel Schwabe, Mehmet Yeşilçay, Zhang Jun Kunqu Art Center und viele mehr.

Die Finanzierung des DRESDNER KUNSTFESTES ist durch Sonderzuwendungen des Bundes und des Freistaats Sachsen gesichert.


Dresden, Musik, Presse






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  • Kunqu und Porzellan: Aufführung der Kun-Oper „Der Päonien Pavillon“, © Päonien-Pavillon
    Kunqu und Porzellan: Aufführung der Kun-Oper „Der Päonien Pavillon“, © Päonien-Pavillon
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Klangpaare: Europäische Barockmusik trifft traditionelle osmanische Musik. Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud), © Mehmet C. Yeşilçay
    Klangpaare: Europäische Barockmusik trifft traditionelle osmanische Musik. Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud), © Mehmet C. Yeşilçay
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden
  • Türckische Cammer, das große osmanische Dreimastzelt, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: David Brandt
    Türckische Cammer, das große osmanische Dreimastzelt, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: David Brandt
    Staatliche Kunstsammlung, Dresden