Denkmalschutz
Siebter Fördervertrag für die Zionskirche in Berlin
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Presse30.07.2015
Im Anschluss an den 10.30 Uhr-Sommergottesdienst am 2. August 2015 übergibt Wolfgang Degen vom Ortskuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in der Zionskirche einen symbolischen Fördervertrag an Pfarrerin Eva-Maria Menard von der Gemeinde am Weinberg. Mit 15.000 Euro beteiligt sich die in Bonn ansässige DSD mit dem inzwischen siebten Fördervertrag nun auch an der Restaurierung der Innenraumschale der Vorhalle, insbesondere der Freilegung der fragmentarischen Farbfassungen der Gewölbe, Wände und architektonischen Gliederung.
Die Berliner Zionskirche wurde 1850 anlässlich der Errettung Wilhelms I. beim Badener Attentat als Votivkirche gestiftet und in den Jahren 1866 bis 1873 erbaut. Die Entwürfe stammten von Gustav Möller und August Orth in der Schinkelnachfolge. Die kreuzförmige Emporenkirche erinnert mit ihren farbig gestreiften Backsteinflächen an die lombardische Spätromanik, ebenso die Zwerggalerie an der Fassade. Ein mächtiger Glockenturm, im Obergeschoss oktogonal, überragt den Bau. Lediglich am Turm und am Tympanon des Hauptportals ist der geplante reiche Figurenschmuck zur Ausführung gekommen. Im Inneren bestimmen eine schmale umlaufende Empore sowie ein kuppelartiges Gewölbe den Raumeindruck. Die umlaufenden Emporen und das Sterngewölbe der Vierung bestimmen den Innenraum. Die Predigtkanzel aus Terrakotta und die Kirchenbänke sind aus der Erbauungszeit erhalten. Die ursprünglich bemalten Wände sind heute übertüncht. Im Jahr 1989 war die Zionskirche Schauplatz der politischen Ereignisse, die die Regierung der DDR zum Rücktritt zwangen. Die umfangeiche Turmsanierung konnte inzwischen ebenso abgeschlossen werden wie die Instandsetzungsarbeiten am Außenmauerwerk. An diesen Maßnahmen beteiligte sich die DSD bereits mit fast einer Million Euro.
Bei der Innenrauminstandsetzung erfolgte nach einer restauratorischen Voruntersuchung im Bereich der Apsis die Freilegung der fragmentarischen Farbfassungen der Gewölbe, Wände und architektonischen Gliederungselemente. In Analogie zur Apsis ist bei der Restaurierung der Vorhalle geplant, die rudimentär erhaltenen Farbfassungen freizulegen und durch leichte Einretuschierung der Oberflächen eine Farbfassung in Anlehnung an den historischen Zustand von 1873 bzw. 1913 zu entwickeln. Die Vorhalle soll zugleich als Muster für die Entwicklung der Farbfassung für den noch unsanierten Kirchenraum dienen.
Das geplante und von der Kirchengemeinde gewollte Konzept der fragmentarischen Erhaltung - das Neue Museum in Berlin steht hier Pate - soll mit wachsender Erkenntnis über die Befundlage entwickelt und verändert werden. Dabei bildet die Apsis das Herzstück der historischen Raumfassung.
Die Zionskirche ist eines von über 160 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein im Bundesland Berlin fördern konnte.
Bonn, den 30. Juli 2015/Schi
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