Nachbericht
Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst
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Presse04.06.2015
Alle Sitzplätze im Auktionssaal sind belegt, fast durchgehend geben bis zu 20 Telefonisten Preise durch und dazu kommen schriftliche und Online-Gebote, während die Kunstwerke wie warme Semmeln verkauft werden - das beschreibt das enorme Interesse an den Auktionen der Modernen und Zeitgenössischen Kunst. Mit einem Umsatz von 6,8 Mio. Euro und einer Quote von 110 Prozent (Ergebnis zum unteren Schätzpreis) ist dies die erfolgreichste Frühjahrsauktion bei Van Ham. Dauerbrenner wie Karl Hofer oder Willi Baumeister führten zu herausragenden Ergebnissen in der Moderne, bei den Zeitgenossen führten Konrad Klapheck, Heinz Mack, Adolf Luther, Sigmar Polke und Gerhard Richter das Feld an.
Zeitgenössische Kunst
Aus frühester Zero-Zeit stammt Heinz Macks Werk "Dynamische Strukturen in Schwarz", das zahlreiche Bieter an die Telefone lockte. Ein Schweizer Sammler konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen - jedoch erst bei einem beeindruckenden Preis in Höhe von 482.500 Euro. Das Ergebnis ist das zweithöchste, das bislang für diesen Künstler erzielt wurde und zudem der deutsche Auktionsrekord für Heinz Mack. Auch die anderen Vertreter der ZERO Kunst waren heiß begehrt. Alle angebotenen Werke von Adolf Luther überstiegen Ihre Schätzung bei weitem, besonders begehrt war seine "Lichtstehle" von 1980, die stolze 55.040 Euro erzielte und nun einen Norddeutschen Sammler erfreut. Für 96.000 Euro hingegen wechselte Otto Pienes besonders intensiv leuchtendes Werk "rot rot rot" den Besitzer.
Die markante Arbeit des sogenannten "Maschinenmalers" Konrad Klapheck überstieg alle Erwartungen: Angesetzt war das 238,5 x 209m große "Fahrrad" mit 60.000 Euro - das überraschende Ergebnis von 218.600 Euro ist einem rheinischen Sammler zu verdanken. Es ist der internationale Auktionsrekord für eine Vorzeichnung zu einem Gemälde des Düsseldorfer Künstlers.
Eine ungewöhnliche Raster-Arbeit Sigmar Polkes von 1995 übte einen besonderen Reiz aus und erreichte ein Ergebnis in Höhe von 102.400 Euro. Aus dem18 Werke umfassenden Angebot an Werken Gerhard Richters - das beinahe vollständig umgesetzt wurde - stach die übermalte Schallplatte der "Goldberg Variationen" besonders hervor. Sie geht für 89.600 Euro in den deutschen Handel. Durchgehend waren hier ca. 15 Telefone besetzt, die Werke an ein internationales Publikum verkauften.
Die beiden angebotenen Weltempfänger von Isa Genzken erreichten viele Interessenten. Sie konnten ihre untere Taxe jeweils verdoppeln und landeten bei 24.320 Euro bzw. 42.240 Euro. Großes Interesse erfuhren zudem die Arbeiten von Jörg Immendorff - die allesamt verkauft wurden. Darunter die 1,40 Meter hohe Bronze "Malerstamm Christian und Otto", die für 38.400 Euro den Besitzer wechselte. Wer bei dieser Auktion nicht erfolgreich war, für den stehen in der Achenbach Art Auction vom 17. bis 20. Juni 2015 noch rund 70 weitere Immendorff-Affen bereit.
Moderne Kunst
Die besonders reizvolle Karl-Hofer-Offerte bei Van Ham führte in der Frühjahrsauktion zu erfreulichen Ergebnissen. Herausragende 204.800 Euro erzielte das "Mädchen mit Amaryllis", welches sich der Schweizer Handel sicherte, das "Mädchen mit erhobenen Armen" hingegen wechselte für 166.400 Euro in eine deutsche Privatsammlung. Bronzen von Fritz Klimsch durften in der Auktion für Moderne Kunst ebenso nicht fehlen und stießen auf reges Interesse: Unter den insgesamt 16 Arbeiten ragten die beiden Werke "In Wind und Sonne" und "Frühling" besonders hervor - beide gingen für jeweils 38.400 Euro an zwei deutsche Sammler.
Die marktfrische Arbeit "Relief-Bild farbig" des Stuttgarter Malers Willi Baumeister war lange Zeit Teil einer amerikanischen Firmensammlung. Das Gemälde begeisterte einen rheinischen Sammler, der sich gegen seine Konkurrenz mit einem Preis von 153.600 Euro durchsetzen konnte. Der Autodidakt Georg Schrimpf zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Sein Gemälde "Zwei Mädchen auf der Ofenbank" von 1927 sicherte sich der neue Besitzer für 76.800 Euro.
Die beeindruckende Welle mit dem Titel "Schwerer Nordwest" des Malers Karl Hagemeister begeisterte zahlreiche Sammler. Schnell überboten sich diese von den anfangs 25.000 Euro bis hin zum stolzen Ergebnis von 76.800 Euro, die ein deutscher Sammler bereit war zu zahlen. Damit ist es das höchste Ergebnis, das je für eine Welle Hagemeisters - ein beliebtes, wiederkehrendes Motiv des Künstlers - erreicht wurde. Den deutschen Auktionsrekord für den Expressionisten Fritz Schaefler stellte Van Ham mit dessen Werk "Wald" von 1918 auf - es gelangt für 51.200 Euro in eine rheinische Privatsammlung.
Rund 20 Telefonbieter kamen für die Keramikarbeiten Pablo Picassos in den Auktionssaal - besonders rund ging es bei den beiden Arbeiten "Wood Owl" und "Laughing-eyed face" für die Van Ham jeweils einen neuen internationalen Auktionsrekord erzielte. Beide Keramiken gingen an deutsche Sammler - die Eule wechselte für 55.040 Euro den Besitzer, während das lachende Gesicht für 42.240 Euro verkauft wurde. Pierre-Auguste Renoirs reizvolle Malerei "Esquisse de nu (Femme nue dans un paysage)", entstanden um 1907, gefiel dem internationalen Publikum und ließ seinen Schätzpreis schnell hinter sich. Ein deutscher Sammler ersteigerte das Werk für 76.800 Euro.
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Nachbericht Auktionen
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