Van Ham
Europäisches Kunstgewerbe Schmuck & Uhren
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Presse18.05.2015
Starke Russen
Die Porzellan- und Silberofferte der Auktion "Europäisches Kunstgewerbe" ging in diesem Frühjahr überwiegend nach Russland und Italien. Prunkvolle Objekte fanden dabei besonders großen Anklang. In der Schmuck-Auktion erfreuten sich historische Stücke und Naturperlen großer Beliebtheit, während bei den Uhren insbesondere die Kreationen von Jaeger LeCoultre und Patek Philippe gefragt waren.
Europäisches Kunstgewerbe
Das Gros des Porzellan- und Silberangebots wurde über die Telefone nach Russland und Italien verkauft, ausgewählte Stücke sicherten sich jedoch u.a. deutsche und österreichische Bieter. Insbesondere die Arbeiten aus Meissen erfuhren großes Interesse, wie ein großes Speiseservice mit reichem Blumendekor und Insekten aus dem 19. Jahrhundert, welches für 19.200 Euro den Besitzer wechselte.
Beim Silber fiel ein Sturzbecher mit Neptunfigur aus St. Petersburg von 1885 auf, bei dem sich der deutsche Handel mit dem Ergebnis von 30.720 Euro gegen die russische Konkurrenz durchsetzen konnte. Auch ein außergewöhnlicher Steinbockhorn-Becher mit Jagdmotiven der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus Salzburg sorgte für belegte Leitungen an den Telefonen. Ein Bieter aus Österreich sicherte sich das seltene Stück für 21.760 Euro. Aus den Wiener Werkstätten nach einem Entwurf von Josef Hoffmann stammt eine edle Schreibgarnitur mit Karneolbesatz, gefertigt um 1903. Von geschätzten 3.000 Euro kletterte der Preis schnell auf das Ergebnis von 28.160 Euro.
Beim außergewöhnlich großen Mikromosaik aus Rom mit der Ansicht des Petersplatzes und Petersdom schlug ein römischer Telefonbieter zu, dem diese Arbeit des 19. Jahrhunderts herausragende 15.360 Euro wert war. Ebenfalls aus Italien, allerdings aus dem 18. Jahrhundert, stammt die eindrucksvolle Büste eines bärtigen Mannes, bei dem es sich wohl um Platon handelt. Die Marmorskulptur erreichte das großartige Ergebnis von 17.920 Euro. Bei den Möbeln fiel ein Queen Anne Spiegelkabinett aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf. Die Arbeit aus Nussbaum konnte sich der englische Handel für 40.960 Euro sichern.
Schmuck und Uhren
Das spannendste Bietgefecht lieferten sich die internationalen Interessenten bei dem eleganten Naturperl-Diamant-Collier aus Deutschland um 1970. Für dessen großen Naturperl-Tropfen und die 28 Diamanten von zusammen rund 1,7 Karat blieb ein englischer Telefonbieter bis zum Ergebnis von 83.200 Euro hartnäckig in der Leitung. Ein wunderschöner Saphir-Diamant-Ring mit einem ca. 7,7 Karat schweren, unbehandelten Burma-Saphir erzielte ebenfalls große Aufmerksamkeit und erreichte ein stolzes Ergebnis von 19.200 Euro. Um 1930 kreierte Cartier ein elegantes Rubin-Diamant-Collier, dessen Rubine wohl aus Burma kommen. Dem neuen Besitzer war das reizvolle Schmuckstück 21.760 Euro wert.
Aus Russland kommt ein strahlender Rubin-Diamant-Anhänger, der eine immense Preissteigerung erfuhr. Angesetzt bei 5.500 Euro überboten sich die Interessenten schnell - erst bei 33.280 Euro ließ der Höchstbietenden seine Konkurrenz hinter sich. Ebenfalls aus Russland stammt ein farbenfrohes Email-Diamant-Collier mit Ei-Anhängern aus Edelsteinen wie Smaragd, Topas oder Turmalin, welches ein Ergebnis von 10.240 Euro erzielte.
Bei den Armband- und Taschenuhren fuhren große Namen die höchsten Ergebnisse ein. Aus der Sammlung der Jaeger LeCoultre Herrenarmbanduhren stechen zwei Ergebnisse besonders hervor. Für die limitierte Reverso Répétition Minutes wurden 17.920 Euro erreicht, während die Tourbillon aus dem Jahr 2000 für stolze 15.360 Euro den Besitzer wechselte. Aus dem Hause Patek Philippe & Co. kommt eine um 1903 gefertigte, extrem seltene Herrensavonette mit Minutenrepetition und 18-karätigem Gelbgoldgehäuse, die von geschätzten 3.500 Euro auf ein Ergebnis von 20.480 Euro kletterte und damit den Schätzpreis beinahe versechsfachte.
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