Nachbericht
BEDEUTENDE RUSSISCHE UND GRIECHISCHE IKONEN und RUSSISCHE KUNST
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Presse22.04.2015
Quantitativ als auch qualitativ konnte die Spezialauktion BEDEUTENDE RUSSISCHE & GRIECHISCHE IKONEN & RUSSISCHE KUNST in Düsseldorf wie vorher prophezeit nicht nur mit Masse, sondern vor allem mit Klasse aufwarten.
Als schon relativ zu Beginn der Auktion leichte Aufregung in der Luft zu spüren war, der Saal sich mit weiteren Bietern füllte und zusätzliche Telefonisten zu den Hörern griffen, war klar, dass nun ein echtes Highlight folgen würde. Zum Aufruf kam ein außergewöhnlich bedeutendes ‚Triptychon mit Deesis‘ aus Russland, das im 18. Jahrhundert in Jaroslawl entstanden ist. Die knapp 14 x 37 cm kleine Arbeit in Eitempera auf Holz zeichnete sich durch eine überragende malerische Qualität in sehr gutem Erhaltungszustand aus. Wie der originale, mit ‚No. 327B‘ ausgewiesene Inventaraufkleber der Eremitage in St. Petersburg auf der Rückseite dokumentiert, war die meisterliche Malerei einst Bestandteil der Kunstsammlung des Zaren. Mit einer moderaten Limitierung angesetzt lockte diese einzigartige Ikone nicht nur die üblichen Verdächtigen auf den Plan, sondern vor allem bedeutende Kunsthändler aus St. Petersburg und Moskau, die mit reichen Bietaufträgen russischer Oligarchen ausgestattet waren. Schließlich fiel der Hammer nach einem heißen Gefecht zwischen Saal- und Telefonbietern bei 41.000 Euro. Schlussendlich siegte ein russischer Sammler in Europa, dessen bedeutende Kollektion nun dieses ausgesprochen seltene Stück bereichert.
‚Der große Einzug‘ ist ein äußerst symbolträchtiger Moment in der ‚Himmlischen Liturgie‘ der Ostkirche, aber dennoch findet man ihn selten auf Ikonen thematisiert. Ein frühes Beispiel einer Realisierung zeigt die große, hochbedeutende Ikone aus dem beginnenden 17. Jahrhundert, die auf Kreta in feiner Malerei entstanden ist. Die gute Erhaltung und die interessante Provenienz – die Ikone war 2010 besonderes Stück einer Ausstellung im Moskauer Rublev Museum – steigerten die Arbeit auf einen Erlös von 102.000 Euro. Dieses Mal kam eine bedeutende griechische Sammlung zum Zug.
Nach wie vor zählen Ikonen mit emaillierten Vermeilokladen aus der Zeit um 1900 zu den besonderen Lieblingsstücken der russischen Oligarchie, die sich mit großem Einsatz während der Auktion engagierte. Von dieser Ikonenart konnte Hargesheimer gleich mit drei seltenen Exemplaren aufwarten. Ein dornengekrönter Christus verbesserte sich auf einen Erlös von
20.000 Euro (Schätzpreis 3.500 Euro), ein in realistischer Manier ausgeführter Panteleimon mit klassischem Emailoklad erlöste 25.000 Euro (Schätzpreis 2.000 Euro) und eine bedeutende Ikone mit ausgefallen schönem Cloisonné-Email-Oklad in floraler Gestaltung erlöste mit 29.000 Euro nahezu das zehnfache seiner Schätzung (Schätzpreis 3.000 Euro). Das kräftig getriebene und vergoldete Silberoklad ist auf der Bordüre und in den Ecken mit feinen, fast plastischen Blüten besetzt und verbirgt darunter eine reizvolle und sehr feine Darstellung der heiligen Märtyrerin Anfisa und des Schutzengels, in deren Mitte Christus Emmanuel in einer Aureole erscheint.
Ein osteuropäisches Museum wird zukünftig der seltene und bedeutende Satz von sechs Ikonen aus einer nordrussischen Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert beherbergen. Nach kompetenter Beratung russischer Restauratoren, die vor Ort alle Einzelikonen ausführlich inspiziert hatten, bewilligte das auf Ikonen spezialisierte Museum 62.500 Euro für die sechs robusten gebauten Propheten mit proportional etwas zu klein geratenen Köpfen, die ihre Prophezeiungen in fast schon manierierter Weise auf plakativen Schriftrollen dem Betrachter präsentieren (Schätzpreis 50.000 Euro).
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22.04.2015Presse »
Nachbericht BEDEUTENDE RUSSISCHE UND GRIECHISCHE IKONEN und RUSSISCHE KUNST (18.4.2015 13 Uhr)