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BRAFA 2015

Mit 60 so jung wie noch nie!

BRAFA 2015

2015 feiert die BRAFA ihr sechzigstes Jubiläum. Weckt das bei Ihnen nostalgische Gefühle, oder freuen Sie sich auf die Zukunft?
Keine Frage, ich freue mich auf die Zukunft! Wir haben es absichtlich vermieden, uns zu sehr auf Feierlichkeiten rund um die sechzigste Ausgabe zu konzentrieren. Was zählt, ist die Zukunft der Kunstmesse.

Aber das Jubiläum kann nicht völlig ignoriert werden… Natürlich nicht, wir lassen es deshalb auch nicht völlig außer acht. Die sechzigste Ausgabe ist ein echter Meilenstein, und ich kenne keine andere Kunst- oder Antiquitätenmesse, die auf diese Geschichte zurückblicken kann. Das Jubiläum macht deutlich, wie solide unsere Basis, die Werte der BRAFA sind und wie gut sich die BRAFA über die Jahre weiterentwickelt hat. Das macht uns als die Organisatoren stolz, und zugleich fühlen wir auch unsere Verantwortung.

Was ist neu bei der BRAFA 2015?
Wir setzen das fort, was wir am besten können – es gibt keinen Grund, das Erfolgsrezept zu ändern. Unsere primären Ziele bleiben deshalb gleich: Qualität, Vielfalt und Eklektizismus – alles Werte, die von Sammlern hochgeschätzt werden, insbesondere denjenigen aus Belgien. Außerdem werden wir 2015 ein Ausstellung präsentieren, die von der König-Baudouin-Stiftung kuratiert wurde und die Persönlichkeit des Sammlers im Zentrum hat. Die Ausstellung wird wichtige Werke aus belgischen Privatsammlungen zusammenbringen, von denen manche noch nie öffentlich zu sehen waren. Die Organisation dieser Ausstellung war ein Bravourstück und Privileg zugleich, und ich möchte den Hut ziehen vor der Leistung der König-Baudouin-Stiftung, einem wahren Bewahrer des belgischen Kulturerbes.

Ist der belgische Sammler ein Mythos oder Realität? Wie unterscheidet er sich von Sammlern anderswo? Zunächst möchten wir vor allem dem Sammler an sich Respekt erweisen, denn Sammler spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewahrung und Weitergabe des kulturellen Erbes. Wenn Sie durch die Museen der Welt streifen und nach der Provenienz der ausgestellten Werke schauen, wird Ihnen schnell deutlich, dass viele der öffentlichen Sammlungen unmöglich gewesen wären ohne den Beitrag privater Sammler. Durch ihre Ausdauer, Leidenschaft und ihren kritischen Blick wurden viele Kunstwerke überhaupt erst entdeckt. Die Leidenschaft der Sammler wird natürlich auch von den Kunst- und Antiquitätenhändlern geteilt. Denn ihre Bestimmung ist es, das ultimative Kunstwerk zu entdecken, zu ihrem eigenen Vergnügen oder dem Vergnügen der anderen.

Wie würden Sie das derzeitige Marktumfeld beschreiben? Wie alle Märkte hat sich der Kunstmarkt während der letzten Jahrzehnte sehr verändert. Galerien zum Beispiel nehmen zunehmend an Messen und Auktionen teil oder handeln über das Internet. Heutzutage können Sie mit nur wenigen Klicks auf eine große Fülle an Informationen über Kunstwerke und Künstler zugreifen. Soziale Netzwerke im Internet beschleunigen den Prozess des Informationsaustauschs. Diese neue Zugänglichkeit von Informationen ist jedoch nicht frei von Risken. Wissen bleibt dabei entscheidend, weshalb Kunst- und Antiquitätenhändler auch weiterhin wichtig bleiben werden. Nichts kann den persönlichen Kontakt mit einem Objekt und einem Experten ersetzen.

Manche beschreiben den belgischen Kunstmarkt als einen Mikrokosmos. Sehen Sie das auch so?
In Belgien haben Kunstkäufer den Ruf, kultiviert und wählerisch zu sein. Sie sind jedoch auch sehr konservativ, weshalb sie eher auf sichere Investitionen aus sind. Das heißt nicht, dass der Markt nicht offen und innovativ ist. Belgische Kunstkäufer sind jedoch nicht kaufsüchtig; vielmehr suchen sie in der Kunst nach Qualität und Visionärem. Auf der BRAFA treffen sie häufig auf Familien, die seit Generationen Kunst kaufen.

Wie steht es um die Zukunft großer Kunstmessen wie der BRAFA? Ich denke, dass große Kunstmessen wie die BRAFA regelmäßige Treffpunkte für Händler, Sammler und Kunstliebhaber bleiben werden. Ich betrachte Kunst- und Antiquitätenhändler in erster Linie als die Vermittler der Leidenschaft für schöne Dinge. Das Teilen von Wissen ist deshalb für sie wesentlich. Besucher sollten niemals zögern, Fragen zu stellen: keine Frage kann zu groß oder zu klein sein für diejenigen, die für Ihr Spezialgebiet Leidenschaft empfinden. Kunstobjekte sind wie Findelkinder auf der Suche nach neuen Eltern – und Händler sind es, die Eltern für sie finden und hoffen, dass sie gut untergebracht werden. Die andere Aufgabe, die große Kunstmessen haben, besteht darin, den Händlern die mediale Aufmerksamkeit und Publizität zu geben, die sie sonst nicht bekommen. Denn ihre Arbeit, die darin besteht, Kunstwerke aufzuspüren, sie zu recherchieren und zu studieren, wird oft unterschätzt.






  • 26.12.2014
    Presse »

    Samstag, 24. Januar bis Sonntag, 1. Februar 2015, 11:00 – 19:00 Uhr Donnerstag, 29. Januar 2015 bis 22:00 Uhr

    Eintritt:
    Erwachsene: 20 €
    Gruppen (≥ 10 pers.): 10 € pro personen
    ≤ 26 Jahre: 10 €
    ≤ 12 Jahre: kostenlos
    Online-Tickets

    Veranstaltungsort:
    Tour & Taxis
    Avenue du Port 86 C
    B-1000 Brüssel, Belgien



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