München
UNPAINTED media art fair 2014
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Messe17.01.2014 - 20.01.2014
Wir leben im digitalen Zeitalter. Medienkunst fristet aber immer noch ein Nischendasein. Annette Doms will das ändern. Die Kunstberaterin organisiert gerade eine Messe für Neue Medien. „Unpainted“ wird sie heißen und im Januar 2014 in München stattfinden. „Medien- kunst hat lange gebraucht, um anerkannt zu werden. In Amerika und Asien hat sie sich längst etabliert.“ Auch in Deutschland wächst das Interesse. Immerhin sind prominente Sammler wie Ingvild Goetz und Julia Stoschek För- derer von Medienkunst. Doms ist überzeugt: „Die Zeit ist reif für diese Messe.“
Zur Medienkunst zählen Computer- und Netzkunst, Film, Animationen, interaktive Skulpturen, Holographie und „Game Art“. Ihre Anfänge reichen zurück in die sechziger Jahre. Damals waren Kreative fasziniert von Stiftplottern. Anfangs stellten vor allem Wissenschaftler Computerkunst aus. So erzeugte Georg Nees, der die ersten Grafikbe- fehle schrieb, mit einem Rechner und einer Fräsmaschine die erste computergenerierte Skulptur und gelangte damit auf die Biennale. 1969 gab der Action Painter Manfred Mohr die Malerei auf und entdeckte den Rechner für die Produktion von Kunst. In Frank- reich sattelte die Grande Dame der Medienkunst, Vera Molnár, auf Computerkunst um. Später wurde ihr Landsmann Miguel Chevalier zum Pionier der virtuellen Kunst. „Diese Entwicklung möchte die Messe beschreiben“, sagt Doms. „Ich bin Kunsthis- torikerin und interessiere mich dafür, welche Zeit welche Kunst hervorbringt. Heute ist das die digitale Kunst.“
Dass jede neue Kunstrichtung Zeit braucht, um anerkannt zu werden, schildert sie am Beispiel der Plotterzeichnungen. „Sie sind jetzt ein Vielfaches mehr wert als vor wenigen Jahren. Und die Preise steigen weiter.“ Für die jüngste Gene- ration von Computer- und Internetkünstlern stehen Namen wie Rafaël Rozendaal und Co- ry Arcangel. Rozendaal kreiert künstlerische Flash-Animationen im Internet. Wer einen „Ro- zendaal“ erwerben will, der kauft das Werk mit der entsprechenden Domain. Vertraglich lässt sich der Künstler zusichern, dass der Käufer sein Werk im Internet online stehen lässt. In Mün- chen wird der Netzkunst-Star Gäste über die Messe führen.
Offenbar trifft die Messe-Direktorin einen Nerv. Das Zentrum für Kunst- und Medientech- nologie in Karlsruhe (ZKM) sagte ebenso Un- terstützung zu wie die Stadt München und der belgische Sammler Alain Servais. Galeristen aus New York, Paris, Istanbul, Japan und China be- warben sich. Zu den Ausstellern, die feststehen, gehören unter anderem die DAM-Galerie von Wolf Lieser (Berlin), das ZKM, Anita Beckers (Frankfurt/Main), die xpo gallery (Paris) und Rüdiger Schöttle (München).
Dass München der richtige Ort für die Messe ist, daran zweifelt Annette Doms nicht: Tau- sende IT-Firmen gibt es in der Stadt, jedes Jahr lockt die DLD Conference Internet-Größen wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Yahoo-Chefin Marissa Mayer an die Isar. Nur ein Händler aus Miami schreckte vor dem Münchner Winter zurück. Die Direktorin aber mag den Termin, denn sie möchte auch in der Stadt Werke vorführen und schwärmt: „Medi- enkunst braucht Dunkelheit. Und Schnee bietet unglaubliche Projektionsmöglichkeiten.“
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VERNISSAGE TICKET Jan 16, 2014 €30.00
DAY TICKET Jan 20, 2014 €15.0080335 München
Der Postpalast liegt im Zentrum Münchensunweit des Hauptbahnhofes, nördlich der Hackerbrücke.
Öffnungszeiten:
17.-20. Januar 2014
täglich 13:00 -21:00 Uhr