Große Namen un
Große Namen und Lokalkolorit
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Messe25.04.2009 - 03.05.2009
Am 25. April beginnt die Jubiläumsmesse im Festsaal des Paulaner am Nockherberg
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu", sagt man. Das trifft auch auf die Kunst & Antiquitäten München zu. Was vor 40 Jahren mit elf Händlern im alten Hackerkeller begann, mauserte sich zu einer der bedeutendsten Regionalmessen Deutschlands mit 60 Ausstellern.
Dass die Messe weiterhin von ihrem Kontrast aus Kunst sowie Sammlerstücken aus ganz Europa und Antiquitäten mit starkem Lokalkolorit lebt, verdeutlichen u.a. eine kleine, geradezu museale Sammlung von französischen, figürlichen Sandstein-Wasserspeiern des 17. Jh. bei Interieur-Spezialisten Eric Meletta sowie ein heiteres Arrangement zum Thema „Wilderer" bei Maximilian Fritz, darunter zwei entsprechende Reliefs aus der um 1900 erfolgreichen Schnitzwerkstatt Madel aus Ichenhausen bei Ulm.
Im Spannungsfeld von Regionalem und Internationalem bewegt sich auch das Möbelangebot. Während Biedermeierhändler Axel Schlapka mit einem Sekretär und einer Kommode aus Schloss Tegernsee, gefertigt von der Münchner Hofschreinerei Daniel, sowie S. Hawari mit einem Paar Trommeltischchen von 1830 aus der Werkstatt Knussmann aus Mainz vertreten sind, offeriert Brigitte Martini einen mit Landschaftsszenen bemalten Rokokoschrank aus Oberitalien und Christina Haubs einen Spieltisch um 1800 des Pariser Ebenisten George Jacob. Französischer Herkunft ist ebenfalls ein Louis-Seize-Zylindersekretär mit qualitätvollen Musikinstrumenten-Marketerien bei Antiquitäten Schmidt-Felderhoff. Auf Entwürfe von Josef Maria Olbrich, Josef Hoffmann oder Richard Riemerschmid gehen die Möbel bei Jugendstil- und Modernespezialistin Monika Fahrenson zurück. Darunter der legendäre Elefantenrüssel-Tisch von Adolf Loos.
Mit dem 1820 datierten Gemälde „Amor unterrichtet zwei Mädchen in der Liebeskunst" der in Rom lebenden Gebrüder Riepenhausen, die in ihrer Malweise an die Nazarener anknüpften, sowie mit dem 1844 entstandenen, auf Goethes „Torquato Tasso" bezugnehmenden Gemälde „Die beiden Leonoren" von Eduard Bendemann, zeigt Klassizismus-Spezialist Klaus Spindler bedeutende Werke der Romantik. Der Erstaussteller Michael Draheim hingegen, auf klassische Moderne abonniert, hat eine Tuschzeichnung von Max Pechstein aus der Brückezeit von 1912 sowie eine abstrakte Komposition des 1979 in München verstorbenen Zen 49-Mitbegründers Rolf Cavael im Portfolio. Die Galerie Weiss bleibt der sogenannten Münchner Schule treu mit dem Bildnis des Senators Dreesen, das 1867 von Wilhelm Leibl gemalt wurde und aus der Sammlung Schäfer stammt, sowie mit einer „Büffelherde mit Indianern", um 1918, aus der Amerika-Periode des Münchner Malers Julius Seyler. Unter den Gemälden des 18. Jh. überzeugt eine „Paradiesische Landschaft" des Niederländers Adrian de Greyff sowie eine mythologische Szene „Amor und Venus" eines Römischen Meisters um 1730 bei Roderich Pachmann. Wie verabredet treten die Grafik-Antiquare mit einer Auswahl an Blumenbuketts hervor. Kunsthandel Strehler, erste Adresse für Maria-Sibylla-Merian-Drucke, ist vertreten mit einem Blumen-Blatt des Renaissance-Stechers Johann Sadeler sowie einem kolorierten Kupferstich des französischen Louis-Seize-Dessinateurs Louis Prieur. Peter Ohme, zu dessen Highlights auch eine signierte Zeichnung von 1700 von Isaac de Moucheron gehört, präsentiert ein um 1830 entstandenes Blumenaquarell des Münchner Malers Franz-Xaver Nachtmann, der vor seinem Wirken als Porträtmaler der gefragteste Blumen-Maler der Nymphenburger Porzellanmanufaktur war.
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