Große Namen un
Große Namen und Lokalkolorit
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Messe25.04.2009 - 03.05.2009
Hochgeschätzt bleibt Kunsthandwerk mit fürstlicher und kaiserlicher Provenienz. Johann Ofner von Bahlburg Antiquitäten offeriert einen Meissen-Teller aus dem Service von 1744/45, das der sächsische Hof zur Hochzeit Peter III. mit Sophie-Auguste von Anhalt-Zerbst, der späteren Zarin Katharina der Großen, nach Petersburg sandte. Mit dem Monogramm RWI für Kaiser Wilhelm I. versehen ist eine Paar silberner Weinkannen von 1890, die Gerrit Boettcher anbietet. Dass Edles nicht nur aus 900er Silber besteht, belegen die Terrinen und Bestecke aus Luxushotels und von großen Passagierschiffen, die das Profil des Erstausstellers C. Wanders Antiquitäten ausmachen. Die Noblesse des gehobenen Reisens spiegeln u.a. sechs, 1928 von Bruno Paul für die TS „Bremen" entworfene Suppentassen sowie eine 1941 datierte Terrine von der Yacht des letzten italienischen Königs Victor Emanuel III.
Die Kunst & Antiquitäten München würde ohne ihr breites Volkskunstangebot ein Stück ihrer Unverwechselbarkeit aufgeben. Bei Roderich Pachmann findet man neben einem Eichenschrank aus der Zeit um 1600 ein sogenanntes Egerer Kästchen aus dem 17. Jh., sowie ein außergewöhnlich großes, geschnitztes Löwenpaar aus dem Südtiroler Grödner Tal. Bei Hans-Jörg Sievert fällt ein Hinterglasbild aus Raimundsreuth aus dem frühen 19. Jh, das Josef Bock zugeschrieben wird, sowie eine allegorische Figurengruppe „Die vier Jahreszeiten" aus Oberammergau auf. Für die feste Verwurzelung in der süddeutschen Lebensart sprechen nicht zuletzt die Brunnen- und Gartenfiguren, Gitter und Eisentore von bayerischen und österreichischen Landsitzen aus dem 18. Jh. bei Peter Prechtl oder die außergewöhnliche , mit 14 Reliquaren versehene Klosterarbeit aus dem 18. Jh. bei Karl-Heinz Hiermeier.
Drei Schmuckhändler offerieren Hochkarätiges. Exemplarisch für den bildhaften Tierschmuck im viktorianischen England ist ein mit Türkisen besetztes Schlangenhalsband um 1860 bei Christoph Linckersdorff, für den floralen Splendid-Stil der 1950er Jahre steht eine von „Mellerio-Meller" signierte Edelstein-Brosche in Form einer Chrysantheme bei Helga Ahrend, und Borsdorf Fine Art belegt mit Jugendstilbroschen von Murrle, Bennett & Co oder von Theodor Fahrner nach einem Entwurf von Patriz Huber, dass die Qualität eines Schmuckstücks nicht nur von der Karatzahl abhängt.
Unter dem Namen ARTemotion wagt auf dem „Nockherberg" die aus einer Münchner Kunsthändlerfamilie stammende Beatrice Benito-Metz ihren Sprung in die Selbständigkeit. Mit einer Madonna Immaculata aus dem späten 18. Jh. bleibt sie einerseits der Familientradition treu und spannt andererseits mit dem Art-Deco-Bronzepanther von Alfredo Biagini den Bogen in die Moderne.
Erstmals dabei sind weiterhin Iris Jacobs Kunsthandel aus Hamburg mit Mobiliar und Antiquitäten des 18. und 19. Jahrhunderts, „Die Galerie" von Silvia Strüßmann (Detmold) mit zeitgenössischer Malerei und Plastik, der Münchner Teppichspezialist Wartan Chandjian und der Wiener-Bronzen-Kenner J. Kutnjak aus München, dessen 20 cm hoher, „Araberjunge zu Pferde" aus der Gießerei Franz Bergmann von der Orientbegeisterung um 1900 kündet.
80. Kunst & Antiquitäten München, 25. April bis 3. Mai 2009, im Festsaal des Paulaner am Nockherberg, Hochstr. , tägl. von 11 - 19 Uhr, Mi. bis 21 Uhr geöffnet, Eintritt 6 €, erm. 4 €, www.kunst-
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