Vom 1. bis 3. Oktober rufen mehr als 130 Möbel-, Mode- und Schmuckdesigner:innen mit der 12.blickfang Basel erneut den Design Pop Up Store für Liebhaber von besonderen Produkte ins Leben. Designfans können sich auf unabhängige Labels aus der heimischen Szene ebenso freuen wie auf Design-Neuentdeckungen – und auf ein neu gestaltetes Event.

Wenn eines im letzten Jahr klar wurde, dann, dass wir unser eigenes Zuhause bislang unterschätzt haben: Unsere vier Wände sind Wohnzimmer, Home Office, Schulzimmer, Gourmetküche, Wellnessoase, Sportstudio und Kinderparadies in einem geworden. Gründe gibt es also mehr als genug, um frischen Wind in das Zuhause zu bringen. Was bietet sich hier besser an als ein Besuch der Designmesse blickfang in Basel?

Die Designmesse blickfang bringt vom 1. bis 3. Oktober Design-Enthusiasten mit Labels in Kontakt, die die Herstellung ihrer Produkte und Kollektionen selbst verantworten und über jeden Gestaltungsschritt genauestens informieren können. „Corona hat den Trend weg von der globalisierten Wirtschaft hin zur neuen Wertschätzung der lokalen Labels beschleunigt. Und genau diese Labels gibt es bei uns zu entdecken“ freut sich Projektleiterin Jana Klein.

Design-Liebhaber können sich auf neue Labels aus der Schweiz und ganz Europa freuen, die zum ersten Mal dabei sind. Auf neue Kollektionen und neue Produkte von etablierten blickfang-Lieblingen. Und auf ein neues Erlebnis vor Ort. Denn das bewährte blickfang-Konzept überrascht mit einer vollkommen neuen Gestaltung, die vom Hamburger Designstudio Besau-Marguerre verantwortet wurde. Ein neuer Markenauftritt, neue Lounges, frischen Ideen und viele weitere Überraschungen sorgen vor Ort für Inspiration und ein Event, das alle begeistert und mit neuen Schätzen nach Hause zurückkehren lässt.

Persönliche Begegnungen mit den Designer:innen Die blickfang lebt von persönlichen Begegnungen, inspirierenden Entdeckungen und überraschenden Gesprächen. Die blickfang versteht sich mehr denn je nicht nur als Shopping-, sondern als Inspirationsplattform. Lounges und Sonderflächen bieten einen Rückzugsort vom Messegeschehen, wo man erste Eindrücke auf sich wirken lassen und Kraft für die zweite Messerunde tanken kann. Eine Fachjury begibt sich unter allen Ausstellern auf die Suche nach den vielversprechendsten Talenten, um ihre Arbeit mit den beiden auf je 1250 Franken dotierten Designpreisen hervorzuheben. Zeit, sich die Neuentdeckungen der blickfang-Jury genauer anzuschauen:

Das Label SUSUMU AI stellt zum ersten Mal in der Schweiz aus. Die Produkte der beiden Geschwister Alisa und Keiho Menkhaus leben vom Spiel und von der Vereinbarkeit von vermeintlichen Gegensätzen. Ihre Modekollektion ist eine Synthese aus japanischer und deutscher Kultur. Das Label engagiert sich für eine nachhaltigere Modezukunft und fertigt ihre Kleidung in Berlin nur auf Bestellung an und verwendet ausschliesslich nachhaltige und hochwertige Stoffe aus Japan. Jeder japanische Stoff hat seine eigene Bedeutung, sodass jedes Kleidungsstück eine gewisse Aussage trifft oder Gefühl vermittelt. So steht der Stoff SAKURA mit seinem Kirschblütenmuster als Symbol für „Anfang“ oder „Fülle“ und bedeutet in der Blumensprache „Vollendung“.

Keramikprodukte aus eingefärbtem und unglasiertem Porzellan, Holzdosen aus gedrechselter Hainbuche, aus nur einem Stück bestehende Untersetzer aus Feinblech. Die Produkte des Labels Golden Biscotti sind eine Liebeserklärung an das traditionelle Handwerk. Die Schweizer Produktdesignerin Nicole Lehner fertigt hochwertige Alltagsgegenstände in Kleinserien an, die sich durch eine schlichte, klare und unaufdringliche Form auszeichnen. Dabei greift sie auf bereits in Vergessenheit geratene Techniken wieder auf und interpretiert diese neu und auf ihre Art und Weise. Neben dieser traditionellen Herstellungstechnik, stehen Materialien wie Holz, Porzellan, Stroh und Papier im Vordergrund.

Gewinner des Nachwuchswettbewerbs Future Forward
Von der Hotelfachfrau zur kaufmännischen Angestellten im Architekturbüro. Zur Architektin und hin zum eigenen Label architect mum. Der Werdegang der Gründerin Carolin Hacker ist mindestens ebenso spannend wie ihre Produkte und zeigt, dass die Wege zum eigenen Label und dem Traum der Selbstständigkeit nicht immer linear sind. Nach der vergeblichen Suche nach langlebigen und optisch ansprechenden Möbeln und Zubehör für das Kinderzimmer entwarf sie ihr erstes Produkt: Eine Messlatte, die zeitlos, minimalistisch und personalisierbar ist. Bald darauf entstanden weitere Produkte wie der Stiftehalter „Creative Cube“, dessen Design sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht und vor allem nicht aus dem Zimmer weichen muss, wenn das Kind zum Teenie wird.

Wenn wir an Schweizer Design denken, dann denken wir an klare Linien und reduzierte Formen, an natürliche Materialien und an gesellschaftliche Relevanz. Die Arbeiten des jungen Zürcher Fabio Rutishauser sind geprägt vom Zusammenspiel von lokalen Traditionen und Kulturen, stetig wechselnden Bedürfnissen, Materialien und technischen Möglichkeiten. Seit 2021 wirkt er an STUDIO ATEBO mit, einem Projekt des Steinacher Unternehmens ateBO, wo Handwerkskunst auf hochwertiges Design trifft. Dessen Philosophie lebt vom traditionellen Handwerk, dem Gleichgewicht von Design und Funktion, schonendem Ressourcenumgang und Transparenz. Seine ersten Produkte zeigt der Industriedesigner Rutishauser nun an der blickfang Basel: Den Tisch SE–01, den Hocker Alvra, in dem das geübte Auge noch einen Milchschemel erkennt, und dem Beistelltisch SE–04, bei dem Stabilität und Filigranität keine Widersprüche sind. Diese zurückhaltende Unaufgeregtheit begeistert.