Ohne Berührungsängste
Die internationale Designmesse blickfang gastiert vom 9. bis 11. September zum fünften Mal in Hamburg. 120 Möbel-, Mode- und Schmuckdesigner zeigen, erklären und verkaufen hier ihre Entwürfe persönlich. Sowohl die wachsenden Besucherzahlen als auch das internationale Line Up zeigen, dass die blickfang Hamburg über die Stadtgrenzen hinaus einen festen Platz im Kulturkalender innehat.
v Möbel, Mode und Schmuck vom Designer persönlich kaufen: Das ermöglicht die internationale Designmesse blickfang, die vom 9. bis 11. September zum fünften Mal in Hamburg gastiert. Schon die Premiere 2012 verzeichnete mit 10.800 Gästen einen Besucherrekord – und wurde getoppt von der letztjährigen Edition, die 11.200 Designliebhaber anzog. Der stetig wachsende Zuspruch zeigt: Die blickfang ist fest im hanseatischen Kulturkalender angekommen. „Hamburger haben ein Gespür für gute Dinge und sind bereit, in besondere Stücke zu investieren“, sagt blickfang- Geschäftsführerin Jennifer Reaves. „Das hören wir auch immer wieder von unseren Ausstellern: Sie sind beeindruckt von den präzisen Fragen, die die Hamburger Besucher stellen, und finden dadurch Antrieb, ihre Produkte immer weiter zu entwickeln!“ Und genau darum geht es bei der blickfang:
Die Besucher beschäftigen sich ohne Berührungsängste mit Entwurfshintergründen und Gestaltungsfragen. Da alles, was zu sehen ist, auch gekauft werden kann, kehren die Hamburger mit Lieblingsstücken heim, die vom ersten Moment einen Charakter und eine Geschichte besitzen.

Designstadt Hamburg
Durch die designenthusiastischen Besucher kann sich Hamburg auch nach wie vor gegen Alternativstandorte behaupten. Grade in diesem Jahr war es ein Kopf an Kopf rennen: „Da wir die Deichtorhallen für nur drei Tage in eine Designplattform verwandeln, müssen wir terminlich Rücksicht nehmen auf die großen Ausstellungen, die hier normalerweise laufen“, erzählt Reaves. Wegen langwieriger Terminfindung sei Berlin dieses Jahr zunehmend auf den Radar gerückt – doch als sich im September statt des üblichen Novembers ein Slot fand, zögerten die Messemacher keinen Augenblick: „Letztes Jahr haben die Besucher uns förmlich die Türen eingerannt, Stände leergekauft und sogar im Regen Schlange gestanden, um auf die blickfang zu kommen. So ein Wille und Enthusiasmus begegnet uns selten – und umso mehr werden wir uns für unsere Hamburger Besucher ins Zeug legen!“ Darum erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm: Am Freitag locken die Vergabe des Blickfang Designpreis und Late Night Shopping. Am Samstag stellt die bekannte Interiorbloggerin Holly Becker von decor8blog.com ihr neues Buch „Feierlaune“ vor; und rund um die Uhr erwarten eine Kids Design Sonderschau, präsentiert von bugaboo, die kleinsten Designliebhaber.

120 Designer aus 11 Nationen
Doch im Mittelpunkt stehen nach wie vor 120 Designer aus 11 Nationen, die die blickfang als Podest und Sprungbrett nutzen. Die Internationalität der Aussteller zeigt, dass die blickfang Hamburg weit über die Stadtgrenzen hinaus Strahlkraft ausübt. Und mit gutem Grund betrauen die Messemacher eigens eine Jury, die anhand von Bewertungskriterien wie Ästhetik, Produktqualität und Originalität aus allen Bewerbungen nur ein Drittel als Aussteller zulässt. So sind mehrere Publikumslieblinge erneut dabei, von Hamburger Lokalmatadoren wie Jan Cray und Hafenholz über das niederländische Wohnaccessoirelabel Ontwerpduo bis hin zum slowakische Modelabel Buffet Clothing, das den Designpreis als bester Aussteller der letztjährigen blickfang Hamburg erhielt. Doch 70% der Aussteller sind neu, schließlich soll die blickfang Hamburg überraschen, fesseln und begeistern. Erstmals zeigt beispielsweise die Hamburger Modedesignerin Mascha Iris Rotermund ihre Strick-Kollektionen, das bayerische Trio kommod präsentiert clevere wie formschöne Möbel und mit Design by Dane oder Roon & Rahn ist authentisches skandinavisches Möbeldesign vertreten. Und das, wie auf der blickfang üblich, als Einheit von Produkt und Macher. „Auf der blickfang kaufst Du nicht einfach irgendwas. Du fühlst den Designern auf den Zahn und honorierst mit dem Kauf von Deinem Lieblingsstück auch den Ideenreichtum, die Originalität und das Qualitätsbewusstsein seines Machers“, sagt Reaves. Wer auf die blickfang kommt, sollte also Zeit und Geld mitbringen – aber vor allem aufrechtes Interesse an dem, was die Designer tun.