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Schloss Lichtenstein

WIEN 1450 DER MEISTER VON SCHLOSS LICHTENSTEIN UND SEINE ZEIT

Schloss Lichtenstein

Als erstes Museum widmet das Belvedere mit der Ausstellung WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit dem herausragenden Wiener Maler mit dem Notnamen Meister von Schloss Lichtenstein jenem großen Unbekannten, der zu den bedeutendsten mitteleuropäischen Künstlern seiner Generation zählt eine Präsentation. Einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt, gilt der Künstler als einer der Pioniere jener Umbruchzeit in der europäischen Kunst des 15. Jahrhunderts, in der sich ein neues Wirklichkeitsverständnis bemerkbar machte. Seine Werke gehören ebenso wie der berühmte Albrechtsaltar aus der Kirche Am Hof (heute im Stift Klosterneuburg) zum Schönsten, das sich aus der Epoche des frühen Realismus im deutschsprachigen Raum exemplarischer Fall der Dislozierung von zerteilten gotischen Flügelaltären über den Kunsthandel und Privatsammlungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die kostbaren Tafelgemälde des Meisters von Schloss Lichtenstein werden nun erstmals wieder gemeinsam präsentiert und mit bedeutenden Vergleichswerken aus internationalen Sammlungen kontextualisiert.

In der Kunstgeschichte fand der anonyme Maler unter dem Namen Meister von Schloss Lichtenstein, benannt nach der Ritterburg bei Reutlingen in Baden-Württemberg, seinen Platz. Die Präsentation zweier monumentaler Altarbilder, die Mitte des 19. Jahrhunderts in die von Wilhelm Graf von Württemberg erbaute und mit seiner reichen Kunstsammlung ausgestattete Burg Lichtenstein gelangten, es großen Unbekannten auf die beträchtliche Anzahl von 23 Tafelgemälden angewachsen, die in der Zeit vor 1825 buchstäblich auseinandergerissen und weitläufig verstreut wurden, wodurch das Wissen um den ursprünglichen Kontext verloren ging. Mit sechs Tafelbildern beherbergt das Belvedere den größten geschlossenen Bestand an Arbeiten des Meisters. Diese Werke wurden nach neuesten wissenschaftlichen Methoden untersucht und restauriert. In der Ausstellung WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit werden die kostbaren Tafelgemälde aus der Sammlung auf Schloss Lichtenstein sowie aus Museen in Augsburg, Basel, Esztergom, Moskau, München, Stuttgart, Tallinn, Warschau und Wien erstmals zusammengeführt und mit einer Dokumentation des rekonstruierten Altarwerks vorgestellt. Nur eine Tafel, jene in Philadelphia, die wegen ihres instabilen Zustands nicht auf die Reise geschickt werden durfte, wird durch eine Reproduktion ersetzt; ebenso natürlich die beiden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs verbrannten Berliner Bilder.

Wiedergewinnung eines zentralen Werks der Wiener Malerei Im Zuge der jüngsten Untersuchungen konnte ein doppelt wandelbares Retabel von über sechs Metern Spannweite zurückgewonnen werden. Die Zusammenführung der Bilder, die in dieser Form noch nie präsentiert wurden, bietet die einmalige Gelegenheit einer ganzheitlichen setzen sämtlichen bisherigen Spekulationen zur Frage, ob und wie die einzelnen Bilder zusammengehören, ein Ende. Alle überlieferten Tafelgemälde des Meisters stammen von einem einzigen monumentalen Flügelaltar, der in der Ausstellung konkrete Gestalt annimmt. Angesichts der hohen Verluste von mittelalterlichen Retabeln ist die Rekonstruktion eines derart umfangreichen und qualitätsvollen Bilderzyklus eines spätgotischen Altarwerks ein seltener Glücksfall. Mit der gelungenen Zusammenführung ist nun auch ein zentrales Werk der Wiener Malerei wiedergewonnen, das dem berühmten Bilderzyklus des Albrechtsaltars im Stift -Arco, Direktorin des Belvedere. Diese Qualität mache vor allem auch der zweite Schwerpunkt der Ausstellung, den eine Auswahl von Werken der Wiener Malerei, Zeichenkunst und Skulptur der Zeit bildet, Lichtenstein werden dessen künstlerische Herkunft und sein Umfeld deutlich.

Entfaltung und Cross-over
n, entsprechend dem zeitlichen Wechsel der liturgischen Aufgaben, stets nur eine der drei unterschiedlich gestalteten Schauseiten des Flügelaltars betrachten. Erstmals wird im Rahmen der Ausstellung das umfangreiche Bilderensemble des Meisters von Schloss Lichtenstein in der Orangerie simultan präsentiert, indem die einzelnen Wandlungen aneinandergereiht, buchstäblich also entfaltet -Aurenhammer, Kuratorin der Ausstellung. Den Beginn der Schau bilden die beiden großen Tafeln der Festtagsseite, gefolgt vom Marien- und Jugend-Jesu-Zyklus und schließlich vom dritten Teil, der die Passionsserie des vollständig geschlossenen Altars zeigt. So erschließen sich die Schauseiten des Retabels sozusagen umgekehrt, im ganz geöffneten Zustand beginnend. Teile kann der damals überwältigende Eindruck natürlich nur ansatzweise vergegenwärtigt werden. Darüber hinaus visualisiert eine Rekonstruktion im Maßstab 1:1 die ehemaligen Dimensionen des Retabels. Das gewählte Display erlaubt es also, das Kernstück der die Kuratorin hinzu. Gleichzeitig stellt die räumliche Entfaltung auch im Sinne eines visuellen Cross-over Querbezüge zu anderen Exponaten her Werke der unterschiedlichsten Medien, etwa Tafelbilder, Zeichnungen, Buchmalereien oder Skulpturen, kontextualisieren die bildkünstlerischen, inhaltlichen und funktionellen Dimensionen des großen Altars. Schließlich ist es der hohen Wertschätzung im 19. Jahrhundert zu verdanken, dass von dem großen, ursprünglich wohl 26 Bilder umfassenden Altarensemble des Meisters von Schloss Lichtenstein insgesamt nur drei Tafeln nicht erhalten blieben.






  • 08.11.2013 - 23.02.2014
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    KUNSTVERMITTLUNGSPROGRAMM
    WIEN 1450

    Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit WIEN 1450
    Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit ÜBERBLICKSFÜHRUNG
    Jeweils Sonntag, Feiertag | 16 Uhr - (exkl. Eintritt) | Dauer: 1 Stunde | keine Anmeldung erforderlich THEMENFÜHRUNGEN
    Der Lichtensteiner Altar unter der Lupe
    Mittwoch, 20. November 2013 | 17 Uhr
    Spätmittelalterliche Flügelaltäre zählen zu den kostbarsten und zugleich sensibelsten Kunstschätzen des Belvedere. Restauratorin Stefanie Jahn (Belvedere) hat den Aufbau, das Material, die Maltechnik und den Erhaltungszustand des Lichtensteiner Altares unter die Lupe genommen und macht Sie mit neuen Erkenntnissen und dem herausragenden Können des anonymen Meisters vertraut.
    Teilnahme kostenlos mit gültigem Ticket | Dauer: 1 Stunde | begrenzte Teilnehmerzahl | Anmeldung Zur Wiedergewinnung



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  •  Ausstellungsansicht  WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit  © Belvedere, Wien
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    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Ausstellungsansicht  WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit  © Belvedere, Wien
    Ausstellungsansicht WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit © Belvedere, Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Ausstellungsansicht  WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit  © Belvedere, Wien
    Ausstellungsansicht WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit © Belvedere, Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Meister von Schloss Lichtenstein  Marientod, um 1445  Malerei auf Tannenholz  205 x 119,1/117,3 cm  © Schloss Lichtenstein, Besitz des Herzogs von Urach
    Meister von Schloss Lichtenstein Marientod, um 1445 Malerei auf Tannenholz 205 x 119,1/117,3 cm © Schloss Lichtenstein, Besitz des Herzogs von Urach
    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Wiener Bildschnitzer  Kniende Maria, um 1430/40  Linde (?), gefasst  Höhe 78 cm  © Belvedere, Wien
    Wiener Bildschnitzer Kniende Maria, um 1430/40 Linde (?), gefasst Höhe 78 cm © Belvedere, Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Meister des Albrechtsaltars  Epitaphbild des Johannes Geus, 1440  Malerei auf Tannenholz  120 x 85 cm  © Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Wien
    Meister des Albrechtsaltars Epitaphbild des Johannes Geus, 1440 Malerei auf Tannenholz 120 x 85 cm © Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  •  Meister von Schloss Lichtenstein  Botschaft des Engels an Joachim, um 1445  Malerei auf Tannenholz  101,3/101,6 x 50,8 cm  © Belvedere, Wien
    Meister von Schloss Lichtenstein Botschaft des Engels an Joachim, um 1445 Malerei auf Tannenholz 101,3/101,6 x 50,8 cm © Belvedere, Wien
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