SUUM CUIQUE. M
SUUM CUIQUE. Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg- Preußen
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Ausstellung07.10.2008 - 11.01.2009
Aus den reichen Beständen der numismatischen Schatzkammer auf der Berliner Museumsinsel, deren Anfänge als Münz- und Antiquitätenkabinett bis in die Renaissance zurückreichen, wurden rund 200 der schönsten und zugleich historisch bedeutsamen Medaillenpretiosen der Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern - seit 1701 Könige in Preußen - ausgewählt.
Besonders hervorzuheben sind kostbar gefasste goldene Medaillenkleinode der Spätrenaissance, die einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Aus der Zeit des Barock sind allegorisch überhöhte Ereignismedaillen des Großen Kurfürsten (1640-1688) und des ersten preußischen Königs, Friedrichs I. (1688-1713), zu nennen. Sebastian Dadler, Johann Höhn und Christian Wermuth sind klangvolle Namen der Medaillenglyptik jener Zeit. Von dem bedeutendsten Medailleur des Berliner Barock, Raimund Faltz, haben sich die subtil modellierten Wachsmodelle erhalten, die die anspruchsvolle Arbeit eines Medailleurs und den technisch aufwendigen Werdegang einer Medaille vom Modell zur Prägung veranschaulichen.
Einen Höhepunkt erfuhr die Medaillenkunst in der Zeit des Klassizismus unter König Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) und dem besonders kunstsinnigen Friedrich Wilhelm IV. (1840-1861). Namhafte Medailleure, unter ihnen der Schweizer Henri François Brandt (1789-1845) und der gebürtige Tiroler Leonhard Posch (1750-1831) sorgten neben einheimischen Spezialisten für einen bis dahin nicht gekannten Aufschwung dieser Kunst der kleinen Form im nördlichsten deutschen Königreich. Mit den letzten drei Königen - Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. - die seit 1871 zugleich den Titel Deutscher Kaiser trugen, endete 1918 die Monarchie im Deutschen Reich und eine vierhundertjährige Spezies dynastiebezogener Kunst.
Die Gegenüberstellung der reichen habsburgischen Bestände in der Dauerausstellung des Wiener Münzkabinetts mit der Berliner Auswahl ermöglicht bislang unbekannte Einblicke in das Medaillenschaffen von zwei der bedeutendsten europäischen Dynastien. Ergänzt wird die Berliner Medaillenschau durch Zimelien der brandenburg-preußischen Medaillenkunst aus der Sammlung des Wiener Münzkabinetts.
Das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin ist mit dieser Ausstellung erstmals zu Gast im Kunsthistorischen Museum Wien. Kuratiert wird sie von Wolfgang Steguweit, dem stellvertretenden Direktor der Berliner Sammlung.
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