Steve McCurry
Steve McCurry. Überwältigt vom Leben
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Ausstellung28.06.2013 - 10.11.2013
Steve McCurry Ausstellung verlängert bis 10. November 2013
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt einen umfassenden Überblick über das farbgewaltige Werk des Bildjournalisten Steve McCurry. Der US-Amerikaner erhält internationale Aufmerksamkeit, weil er 1979 als einer der ersten Fotografen Bilder vom Afghanistan-Konflikt aufnimmt, die im Time Magazine, der New York Times und Geo veröffentlicht werden. 1986 wird der vielfach ausgezeichnete Fotograf Mitglied in der renommierten Agentur Magnum Photos, die 1947 von Fotografenlegenden wie Robert Capa uns Henri Cartier-Bresson ins Leben gerufen wird. Steve McCurry bezeichnet sich selbst nicht als Kriegs-, sondern als „Kriegsrandfotograf“. Er fotografiert in Krisengebieten, richtet seine Kamera auf Szenen, die er am Rande des Kriegsgeschehens beobachtet, und auf die Menschen und Landschaften, die der Krieg zurücklässt. McCurry dokumentiert die Wunden des Krieges, verschwindende Kulturen und ihre Traditionen, die Folgen der Globalisierung und die Veränderungen der Lebenszusammenhänge. Er bezeichnet sich selbst als Reisenden, der die Facetten der menschlichen Existenz zum Thema macht. Die Ausstellung umfasst rund 120 Fotografien, die zwischen 1980 und 2012 in Ländern wie Afghanistan, den USA, Pakistan, Indien, Tibet, Kaschmir, Kambodia, Indonesien, Burma, Kuwait entstanden sind. Darüber hinaus sind zehn ausgewählte Reportagen aus den Magazinen Geo, National Geographic, Stern und Need zu sehen, die die Arbeitszusammenhänge des Bildjournalisten zeigen.
Obwohl McCurry seine Aufnahmen als Serien konzipiert, gelingt es ihm, die Szenen in den einzelnen Bildern so zu verdichten, dass sie ganze Geschichten erzählen. So zeigt er fünf Frauen, vollständige verhüllt in die traditionelle Burka, vor einem Marktstand in Kabul. Über ihren Köpfen baumeln moderne Turnschuhe, Symbole für die Angleichung der Kleidung von Frau und Mann, für Beweglichkeit, für die westliche Massenproduktion. So zusammengebracht dokumentieren sie eindrücklich das Aufeinandertreffen von Tradition und Erneuerung.
McCurry setzt Farben als starkes Stilmittel ein, um den Betrachter etwa in seinen Kriegsbildern mit dem Kontrast zwischen Schönheit und dem Schrecken des Krieges zu irritieren. Beispielhaft hierfür ist das Porträt des afghanischen Mädchens, das er 1984 in dem Magazin National Geographic veröffentlicht. Das Bild, das zu den meist publizierten Kriegsmotiven gehört, wird zum Sinnbild für den Krieg und seine Folgen. Das Gesicht des Mädchens wirkt madonnenhaft, nur seine flackernden, hellgrünen Augen irritieren den Betrachter und lassen ahnen, wie viel Verunsicherung der Krieg in das Leben der damals 12-Jährigen gebracht hat. Mit der Kombination der Farben zieht McCurry den Blick des Betrachters ins Bild und betont seine Symbolkraft.
Die Farbigkeit, mit der McCurry arbeitet, beschränkt sich nicht auf Länder wie etwa Indien, in denen Farben eine große Rolle spielen. In seinen Fotografien aus China und Bangkok sind es die leuchtenden Gewänder der Mönche und in Afghanistan strahlen Orangen aus dem trostlosen kriegszerstörten Alltag und laden die Situation emotional auf. McCurry spielt mit den Farbwelten der verschiedenen Kulturen, die auf Reisende fremdartig und faszinierend wirken, weil sie mit den vertrauten Sehgewohnheiten brechen. Diese Intensität und Aufmerksamkeit, mit der die fremdartigen Farben den Betrachter von außen anziehen, verdichtet McCurry in seinen Fotografien.
1986 wird McCurry als Mitglied in die berühmte Agentur Magnum Photos berufen. Die Agentur, in der auch zahlreiche Kriegsreporter Mitglieder sind, vertreibt Bilder an Magazine, Verlage und Museen. Im Unterschied zu anderen, führen die Fotografen keine Auftragsarbeiten aus, sondern arbeiten unabhängig und wählen ihre Themen selbst. In dieser Tradition entstehen auch McCurrys Arbeiten, die in Magazinen wie Geo, National Geographic und dem Time Magazine veröffentlicht werden. McCurry knüpft in seinem Selbstverständnis als Fotograf an Henri Cartier-Bresson an, der forderte: „In höchster Erregung und zum Sprung bereit, entschlossen, das Leben ‚festzuhalten’.“ Als Magnum-Fotograf fühlt sich McCurry der klassischen Dokumentarfotografie und somit der Wahrheit verpflichtet, d.h. er versteht sich als Augenzeuge, der ohne Manipulation der Bilder auskommt. „Wenn man Walker Evans, Dorothea Lange, André Kertész und Henri Cartier-Bresson als Dokumentar-Fotografen bezeichnen will, dann wäre ich stolz, ein Dokumentar-Fotograf genannt zu werden“, so McCurry.
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28.06.2013 - 10.11.2013
Öffnungszeiten: Di –So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei