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Schöner Sitzen

Schöner Sitzen. 150 Jahre Stuhldesign

Schöner Sitzen

Einen Stuhl zu entwerfen gehört zu den großen Herausforderungen für Designer. Diese Aufgabe schien im Sinne der Moderne vollendet gelöst, als Michael Thonet seinen Designklassiker, den Kaffeehausstuhl Modell Nr. 14, in der seinerzeit revolutionären Bugholz-Technik herausbrachte. Heute, 150 Jahre später, gibt es unzählige neue Stuhlmodelle, die uns den künstlerischen, technischen und gesellschaftlichen Wandel vor Augen führen.

Dank der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen konnte das MKG 2009 seine hochkarätige Sammlung an Sitzmöbeln um zwanzig Schlüsselwerke des Möbeldesigns erwerben. Anlässlich der Ankäufe dieser Klassiker der Sitzkultur widmet das MKG dem Stuhldesign eine Ausstellung, die die Entwicklung des Stuhls vom Gebrauchsgegenstand bis zum Kunstobjekt aufzeigt. Vorgestellt werden über 100 Exponate, die unterschiedliche gestalterische Ansätze belegen und den Typus Stuhl auch aus technologischer Sicht analysieren. Stühle stehen heute im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Design, sie besitzen eine höhere visuelle Attraktivität als Tische, Schränke, Sofas oder Küchenmöbel. Sie sind die Visitenkarte eines jeden Designers. Sie zeigen, dass ein Alltagsgegenstand wie ein Stuhl unendlich variiert und immer wieder neu erfunden werden kann.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts standen diese Erfindungen noch unter einem sozialen und funktionalen Diktat: gute Sitzqualität zu möglichst niedrigen Preisen für die Masse. Spätestens mit den Erfindungen neuer Materialien wie Stahlrohr und Schichtholz kamen neue Herstellungstechniken hinzu. Diese Interessen wurden Anfang der 1960er Jahre potenziert durch die Möglichkeit, Stühle im Spritzguss- verfahren in Kunststoff herstellen zu können. Die Entwicklung der Materialgeschichte umfasst, ausgehend von der Biegetechnik, Stühle aus Stahlrohr, Schichtholz und Kunststoff bis zur neuesten Technologie des Rapid Prototyping.

 Maria Thrun

Die Design-Ausstellung wird dort zur Kunstausstellung, wo sie autonome Skulpturen zeigt, als deren Inspirationsquelle der Stuhl – losgelöst von seiner Funktion – zu erkennen ist. Die neu erworbenen Stühle illustrieren dieses Phänomen des zeitgenössischen Stuhldesigns und stehen exemplarisch für das Aufbrechen der Grenzen zwischen Kunst und Design. Zu den Designklassikern unter ihnen zählen der berühmte Kugelsessel „Sunball“ von Günter Fedinand Ris, der „Well Tempered Chair“ von Ron Arad, zwei Stühle von Stefan Wewerka und der “Proust Armchair” von Alessandro Mendini, der die barocke Opulenz des Louis XV-Stil mit einem impressionistischen Motiv als Bezug aus der Zeit Marcel Prousts vereint.

Die Designpositionen der Sammlung werden neben anderen bereichert durch den „Bone Chair“, zu dem sich Joris Laarman vom natürlichen Knochenwachstum inspirieren ließ. Vladi Rapaport machte mit “The skull chair” und “The brain footstool” Schädel und Hirn zu überdimensionalen Sitzgelegenheiten. Mit der Sitzbank „Petit Jardin“ umarmt Tord Boontje den Sitzenden mit einem zarten Geflecht aus Blättern, Blumen und Zweigen aus weißem Stahl. Louise Campbell formte mit „Veryround“ eine ornamentale Sitzskulptur aus 240 ineinander gesteckten Stahlkreisen.

Kurator: Dr. Rüdiger Joppien, Tel. 040/428 134 - 2635

Pressekontakt: Michaela Hille, Telefon: 040/428 134 – 53 53, Telefax: 040/428 134 – 28 34 E-Mail: michaela.hille@mkg-hamburg.de oder presse@mkg-hamburg.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 11 – 21 Uhr Eintrittspreise: 8 € / 5 €, Mittwoch und Donnerstag ab 17 Uhr immer 5 € Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei


Ausstellung






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