Sammlung Schar
Sammlung Scharf- Gerstenberg „Surreale Welten”
-
Ausstellung24.04.2008 - 11.07.2008
Am 10. Juli 2008 werden die SMB im Beisein von Kulturstaatsminister
Bernd Neumann die Sammlung Scharf-Gerstenberg eröffnen.
(Erster Publikumstag: 11. Juli 2008)
Im Sommer 2008 eröffnen die Staatlichen Museen zu Berlin die Sammlung Scharf-Gerstenberg. Unter dem Titel „Surreale Welten" werden mehr als 250 hochkarätige Werke der Surrealisten und ihrer Vorläufer gezeigt. Das Spektrum der Künstler reicht von Piranesi und Goya über Klinger und Redon bis zu Dalí, Magritte, Max Ernst und Dubuffet. Mit der Eröffnung der Sammlung Scharf-Gerstenberg gegenüber dem Museum Berggruen entsteht in Charlottenburg durch die Kooperation der Nationalgalerie mit privaten Sammlern ein Museumsquartier der Klassischen Moderne.
Die Sammlung
Die Sammlung Scharf-Gerstenberg besitzt ein klares inhaltliches Profil und zeichnet mit über 250 Gemälden, Skulpturen und Arbeiten auf Papier die Geschichte der phantastischen Kunst nach. Im Zentrum der Kollektion steht der Surrealismus, eine Bewegung zur Erneuerung der Kunst, deren Grundsätze 1924 in Paris durch André Breton in einem Manifest verkündet wurden.
Fast alle Mitglieder der Surrealistengruppe sind mit ausgewählten Arbeiten in der Sammlung vertreten. Größere Werkgruppen gibt es insbesondere von René Magritte, Max Ernst und Hans Bellmer, jedoch auch von Wols und Paul Klee. Die zentralen Bildstrategien des Surrealismus wie beispielsweise Kombinatorik, Metamorphose und reiner psychischer Automatismus werden durch zahlreiche meisterhafte Beispiele vor Augen geführt.
Der Surrealismus steht in einer bedeutenden Traditionslinie der abendländischen Kunst. Zu den frühesten Werken der Sammlung zählen Piranesis Darstellungen phantastischer Kerkerarchitekturen sowie die albtraumhaften Spukgestalten in Goyas Radierungen. Der französische Symbolismus des späten 19. Jahrhunderts ist mit Bildern von Odilon Redon oder Gustave Moreau ebenso vertreten wie sein deutsches Pendant in Gestalt graphischer Zyklen Max Klingers.
Erweitert wird das Spektrum der gezeigten Kunst durch ein Filmprogramm, das klassische surrealistische Filme von Luis Buñuel und Salvador Dalí ebenso umfasst wie Filme zeitgenössischer Künstler, die auf den Surrealismus Bezug nehmen oder dessen formale Mittel verwenden.
Geschichte der Sammlung
Die Sammlung Scharf-Gerstenberg zeigt den Bestand der „Stiftung Sammlung Dieter Scharf zur Erinnerung an Otto Gerstenberg". Den Ausgangspunkt bildet die um 1910 entstandene Sammlung Otto Gerstenbergs (1848-1935). Dieser hatte in Berlin eine der größten und wichtigsten Gemälde- und Graphiksammlungen seiner Zeit zusammengetragen, deren Spektrum von den alten Meistern bis zum Impressionismus reichte.
Die Sammelleidenschaft Otto Gerstenbergs wurde von seinen Enkeln Walter Scharf (1923-1996) und Dieter Scharf (1926-2001) weitergeführt. In der Sammlung Dieter Scharf entstammen allerdings nur die phantastischen und surrealen Werke von Goya und Meryon der alten Sammlung Gerstenberg. Zielstrebig und konsequent baute Dieter Scharf hierauf eine herausragende Sammlung surrealistischer unst auf, die er kurz vor seinem Tode in eine Stiftung umwandelte, deren Besitz dauerhaft in Berlin gezeigt werden sollte.
Bereits im Jahr 2000 war die Sammlung unter dem Titel „Surreale Welten" mit großem Erfolg in der Neuen Nationalgalerie präsentiert worden. Mit einem zunächst auf zehn Jahre befristeten Dauerleihvertrag konnte sie nun für die Staatlichen Museen zu Berlin gewonnen werden. Die thematisch angelegte Sammlung bildet eine ideale Ergänzung zu „Picasso und seine Zeit" im gegenüberliegenden Museum Berggruen, so dass der Museumsstandort Charlottenburg ein weiteres Glanzlicht erhält und zu einem Zentrum der Klassischen Moderne wird.
Museumsensemble Charlottenburg - die Architektur
Ihren Standort hat die Sammlung Scharf-Gerstenberg in einem in den 1850er Jahren von dem Architekten Friedrich August Stüler errichteten Gebäudeensemble gegenüber dem Schloss Charlottenburg.