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Rembrandts Landschaften - 400 Jahre Rembrandt

Rembrandts Lan

Das Insolvenz-Inventar Rembrandts führt 1656 zwölf wenig präzise benannte Landschaftsgemälde von seiner Hand auf, die meist nur allgemein als kleine Werke und mit dem Zusatz „naer ’t leven“ (nach dem Leben) gekennzeichnet werden. Wie die Zeichnungen aus der Umgebung Amsterdams wird Rembrandt auch diese Gemälde als ganz persönliche „Weltbilder“ geschaffen haben. Er führte sie unabhängig von den damaligen erfolgreichen Spezialisten im Fach der Landschaftsmalerei aus und behielt offensichtlich die meisten für sich.

Nach heutigem Wissensstand haben sich nur acht originale Landschaftsgemälde Rembrandts erhalten, von denen die Flußlandschaft mit Windmühle von einem Nachfolger großenteils überarbeitet bzw. vollendet wurde. Sechs dieser originalen Werke sind in der Ausstellung zu sehen. Mit der frühen Gewitterlandschaft von 1637/38 schuf Rembrandt eine „Weltlandschaft“ im Sinne des 16. Jahrhunderts, die mit seinen spätesten Landschaften konfrontiert wird. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein: die wirklichkeitsnahe Winterlandschaft von 1646 und die ungewöhnliche Nachtlandschaft mit der Ruhe auf der Flucht nach Ägypten von 1647.
Phantastische Inszenierungen sind die drei Gemälde Landschaft mit Schloss (1640-42), Die Mühle (um 1645) und Flusslandschaft mit Windmühle (um 1640 und später). Sie alle vereinen Grundzüge einer Komposition, die jeweils ein signifikantes Bauwerk erhöht vor dem Himmel aufragen lässt.

Schüler und Nachfolger Rembrandts

Trotz des eher privaten Charakters von Rembrands Beschäftigung mit der Landschaft sind ihm auch hier einige Schüler gefolgt. Aus manchen Zeichnungen wird sogar deutlich, dass Rembrandt in der Natur zusammen mit einem weiteren Künstler unterwegs war, der sich neben ihn setzte und dasselbe Motiv aus einem leicht verschobenen Blickwinkel aufnahm.
So verwundert es auch nicht, dass einige Lehrlinge Zeichnungen des Meisters exakt kopierten wie z.B. Lambert Doomer.

Vielfach handelt es sich bei Blättern von Roelant Roghman, Ferdinand Bol u.a. um Arbeiten, die früher als Werke Rembrandts betrachtet wurden. So ähneln die frühen Zeichnungen von Jacob und Philips Koninck in den Motiven und in der Ausführung denen des Meisters. Dies trifft insbesondere auf einige Radierungen dieser Brüder zu, die früher ebenfalls Rembrandt zugeschrieben waren. Dem Zeichner und Radierer Pieter de With, über den so gut wie nichts bekannt ist, gelangen einige sehr rembrandteske Werke.

Im Fall der Landschaftsgemälde konnten Werke, die noch bis vor wenigen Jahren als Originale Rembrandts betrachtet wurden, mehr oder weniger überzeugend Malern wie Govert Flinck oder Ferdinand Bol zugeschrieben werden. Während diese Künstler als Schüler Rembrandts berühmt wurden, ist Jacob de Villeers nahezu unbekannt geblieben. Seine ehemals Rembrandt zugeschriebene Landschaft aus Dresden verdient aber beachtet zu werden, verweist sie mit ihren Eigenheiten doch auf die Gewitterlandschaft Rembrandts in Braunschweig.

Die Ausstellung „Rembrandts Landschaften“ legt mit ihrer Aufarbeitung dieses Themenkomplexes im Werk des Meisters ein breites Fundament für die weiterführende wissenschaftliche Erforschung. Dazu gehört mit Sicherheit auch die Beschäftigung mit seinen Schülern und Nachfolgern, durch die noch so manche offene Frage im Fall Rembrandt geklärt werden kann.

Unser Tipp: Zeitgleich ist im Museum Schloß Wilhelmshöhe bis zum 20. August 2006 die Ausstellung 34 Gemälde ‚Rembrandts’ in Kassel! Die historische Sammlung von Landgraf Wilhelm VIII. zu sehen.


Rembrandts Landschaften

Kassel, Museum Schloß Wilhelmshöhe
Gemäldegalerie Alte Meister, Rembrandtsaal
23. Juni bis 17. September 2006

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr, (Sa, 2.9., 14 – 1 Uhr)

Eintritt:
5,- EUR / 4,- EUR bzw. 6,50 EUR / 5,50 EUR für beide Ausstellungen

Katalog:
Begleitend zur Ausstellung ist im Hirmer Verlag München ein Katalog erschienen. Er ist im Museumsshop für 32,90 EUR und im Buchhandel für 39,90 EUR erhältlich.

Weitere Station der Ausstellung:
Leiden, De Lakenhal
6. Oktober bis 7. Januar 2007

Die Ausstellungsreihe 400 Jahre Rembrandt steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, des Ernst von Siemens Kunstfonds, des Fördervereins R. D. e. V. und der Firma K + S.

Bildnachweis:
Bilder, Gemälde und Ölgemälde
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Ausstellung






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