Palech
Mythos Lack. Die Schule von Palech 1923-1950. Lackminiaturen der Ikonenmaler
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Ausstellung24.02.2011 - 01.05.2011
Die Ausstellung Mythos Lack. Die Schule von Palech 1923-1950. Lackminiaturen der Ikonenmaler macht die Erfolgsgeschichte der faszinierenden russischen Lackkunst nachvollziehbar.
Ausgelöst von der Oktoberrevolution und dem staatlich verordneten Atheismus, war der religiösen Kunst in Russland seit 1917 schlagartig der Boden entzogen. In Palech, einem alten Zentrum der Ikonenmalerei, suchten die betroffenen Maler in der Hinwendung zur Lackminiatur ein Auskommen und eine neue künstlerische Ausrichtung. Nach Anfängen unter dem Einfluss des Art Deco gelang die Transformation religiöser Motive und eines tradierten Stilvokabulars in die neue sowjetische Kunst. Im Zentrum dieses Geschehens stand der Maler Iwan Golikow, der gemeinsam mit sechs weiteren ehemaligen Ikonenkünstlern 1924 die Palecher „Genossenschaft für alte Malerei“ ins Leben rief. Golikows Malerei sollte Ausgangspunkt und Höhepunkt des frühen Palecher Stils zugleich sein, den sich bei aller individuellen Ausprägung auch die anderen Maler zu eigen machten. Bereits 1925 erlangte die junge Sowjetunion mit diesen Arbeiten großen Erfolg auf der epochemachenden Ausstellung „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ in Paris. Mit der Zehnjahresfeier der Revolution 1927 traten die Ziele und Errungenschaften des Sozialismus als dominierendes Thema in den Vordergrund. Der radikale Umbau der Gesellschaft und der Wandel vom Agrar- zum Industriestaat wurde in plakativ anmutenden Kompositionen gefeiert. Schon seit den späten dreißiger Jahren und verstärkt von 1941 an wichen sie Bildern der Bedrohung und des Kampfes von düsterer Eindringlichkeit, schließlich den triumphalen Szenen des Sieges.
Erstmalig wird in Ausstellung und Katalog aus dem reichen Fundus der bedeutendsten russischen Sammlungen das Werden der Palecher Schule nachgezeichnet. Die Anfänge der aus der traditionellen Ikonenmalerei hervorgegangenen Palecher Miniaturlackmalerei werden mit herausragenden Beispielen dokumentiert. Zu sehen sind 160 Objekte, darunter 15 Ikonen der Palecher Tradition, 130 Lackarbeiten der frühen Palecher Schule, Zeichnungen Palecher Künstler sowie didaktische Exponate zur Technik der Lackmalerei.
Ausstellung und Katalog wurden ermöglicht von der BASF Coatings GmbH, der Wintershall Holding GmbH und der GAZPROM Germania GmbH. Die Ausstellung war zuvor im Museum für Lackkunst in Münster zu sehen.
Öffentliche Führungen zur Ausstellung:
Immer am ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr (6. März, 3. April, 1. Mai 2011). Die Führungen sind kostenfrei (zzgl. Eintrittspreis), Anmeldung nicht erforderlich.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: 250 Seiten, zahlreiche farbige Abb., Hardcover, Preis 46,- €
Kuratorin der Ausstellung: Dr. Monika Kopplin; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Corinna Päpke M.A.
Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet
Eintritt: 6,- €, erm. 4,- € (inkl. Eintritt Dauerausstellung), jeden ersten Mittwoch im Monat Eintritt frei
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