Haderer
MOFF. Haderers feines Schundheftl. Gangster der Herzen
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Ausstellung30.09.2011 - 06.03.2012
Die 36 Ausgaben der ersten Serie (1997 bis 2000) waren bereits Kult, als im Jahr 2008 MOFF. Haderers feines Schundheftl „wiederauferstand“. Der Comic im Kleinformat (Piccolo), produziert von der Scherz & Schund Fabrik, erscheint seither wieder regelmäßig, jeweils am 18. des Monats. MOFF. ist Skizzenblock, Ideenpool und vor allem Sprachrohr des Cartoonisten Gerhard Haderer. Mit Witz und Biss kommentiert er in Comics und Short Storys das Weltgeschehen und erschafft als Abbild der Realität sein MOFF.-Universum. Ministerialrat Novak, Rul, Fräunbabsi, Frel, Bul, Lizzy S., Burli … heißen die Heldinnen und Helden, die zwischen Starschnitt, Herrgottswinkel und MOFF.-Rätsel Zeitgeschichte schreiben.
Mittlerweile haben sich die MOFF.-Leser(innen) zur Fangemeinde der Bul-Versteher(innen) zusammen-geschlossen. Sie fotografieren MOFF.- Pickerln, schreiben Leserbriefe und -witze, tragen MOFF.-T-Shirts, kommunizieren über Facebook und stürmen die MOFF.-Archive und Erwin Steinhauers legendäre MOFF.-Lesungen.
„Schundheftl war in meiner Kindheit der Begriff für Comics. Das Schlimmste, was Kinder damals in die Hände kriegen konnten. Wurden wir beim Lesen erwischt, nahmen uns die Lehrerinnen die Heftln weg und wir bekamen sie erst am Schulschluss wieder. Und dann erst die Eltern… Frage nicht!! Einige Jahrzehnte später beschloss ich, mich dafür zu rächen. Mit einem selbstgezeichneten Schundheftl. Als Titel schienen mir ZACK, PAFF und ZWOING zu undifferenziert, POFF etwas zu aggressiv, daher eben MOFF. Das geht, finde ich.“ Gerhard Haderer über MOFF.
MOFF. wird erstmals in einer Ausstellung präsentiert. Die Schau bietet anhand von rund 120 Originalen (Skizzen, Zeichnungen und Cartoons) einen umfassenden Einblick in die „MOFF.-Welt“ und ist zugleich der Versuch, das Phänomen MOFF. zu ergründen. Dokumentiert werden der Entstehungsprozess der Comicgeschichten, die Tätigkeit der Scherz & Schund Fabrik und die Aktivitäten der MOFF.-Gemeinde.
Die in schwarz-weiß gehaltenen Comicstrips beschäftigen sich zum großen Teil mit der hohen Politik, behandeln diese jedoch auf einer Ebene, die nicht nur komisch, sondern vor allem demaskierend ist.
„Die wahren Motivationen, die versteckten Antriebe hinter den Handlungen und Worten unserer VolksvertreterInnen werden in den Sprechblasen der Tlanen Wernis, Gusis, Lauras etc. gnadenlos entlarvt.“ Wilfried Steiner im Vorwort zum „Über MOFF. Das endgültige Nachschlagwerk“
Neben den Comicstrips finden sich in den MOFF.-Heften auch regelmäßig so genannte Starschnitte. Gesammelt und zusammengesetzt ergeben diese meist eine Politikerpersönlichkeit in all ihrer Größe. Dabei versucht Gerhard Haderer nicht bloß die Gesichtszüge der Person zu überzeichnen, sondern vor allem das Innerste der Figuren nach Außen zu kehren und somit deren Denken und Ansichten aufzuzeigen.
„Der schöne KHG mit nacktem Oberkörper und tumben Blick wird zum Inbegriff dessen, was Armin Thurnher ‚Feschismus‘ nannte.“ Wilfried Steiner im Vorwort zum „Über MOFF. Das endgültige Nachschlagwerk“
Die Schau bietet einmal mehr die Gelegenheit, Gerhard Haderer als großartigen Comicerzähler zu erleben. Sie gibt nicht nur Einblick in seine Arbeitsweise, sondern untersucht auch den Stellenwert von MOFF. im Gesamtkontext seines Schaffens. In der Ausstellung werden als Weltpremiere erstmals drei Ölgemälde von Gerhard Haderer mit MOFF.-Protagonisten präsentiert, die einen künstlerischen Neubeginn in seinem Werk darstellen.
Die Schau „MOFF. Haderers feines Schundheftl. Gangster der Herzen“ im Karikaturmuseum Krems versucht den einzigartigen MOFF.-Stil in einen Ausstellungsraum zu transformieren. Dabei kommt vor allem der Interaktion mit den Besucher(innen) eine besondere Bedeutung zu: Daumenkinos zum Durchblättern, Starschnitte zum selbst Zusammensetzen und knifflige MOFF.-Rätsel lassen einen eintauchen in die Tiefen der MOFF.-Welt.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Gerhard Haderer und der Scherz & Schund Fabrik realisiert und ist Teil des Projektes Haderer. Bis der Arzt kommt, das in Kooperation mit Nextcomic Festival/Lentos Kunstmuseum Linz, caricatura museum frankfurt, Komische Künste, Wien, und Villacher Satireherbst stattfindet.
Kuratorin: Jutta M. Pichler, Direktorin Karikaturmuseum Krems
Öffnungszeiten
Täglich geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr
ab 07/11/2011 von 10.00 bis 17.00 Uhr
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