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Kunsthaus Züri

Kunsthaus Zürich zeigt Ausstellung «Karl Moser – Architektur und Kunst».

Kunsthaus Züri

Vom 17. Dezember bis 27. Februar 2011 zeigt das Kunsthaus Zürich rund 400 Zeichnungen, Skizzen, Modelle und Möbel seines renommierten Architekten Karl Moser (1860-1936). Mit Bauten für die Universität Zürich, der St. Antoniuskirche und dem Badischen Bahnhof in Basel oder der Lutherkirche in Karlsruhe hat der in der Schweiz als «Vater der Moderne» Verehrte Architekturgeschichte geschrieben. Mosers Kunsthaus von 1910 ist das Paradebeispiel eines Bauens für die Kunst und mit der Kunst. David Chipperfields aktuelles Projekt für die Erweiterung des Kunsthaus Zürich knüpft daran an.

Das Kunsthaus um 1910, erbaut von Karl Moser Fotograf unbekannt Mit freundlicher Genehmigung der Pho

Aus einer Schweizer Architektenfamilie stammend, gehört Karl Moser zu jenen überragenden, weltoffenen Persönlichkeiten, die die moderne Architektur am Ende des 19. Jahrhunderts begründet und sie bis weit ins 20. Jahrhundert hinein fortgeschrieben haben. In seiner Heimat wurde er schon zu Lebzeiten als «Vater der Moderne» verehrt. Doch war Karl Moser nicht nur eine nationale Grösse. Fast 30 Jahre lang, von 1888 bis 1915, führte er zusammen mit seinem Partner Robert Curjel ein grosses und ausserordentlich erfolgreiches Architekturbüro in Karlsruhe. 1915 erhielt Moser einen Ruf an die ETH Zürich und kehrte in die Schweiz zurück. Dort wurde er zum wichtigsten Lehrer und Mentor einer jungen, nach neuen Wegen suchenden Architektengeneration.

GRÖSSTE DICHTE AN HAUPTWERKEN IN ZÜRICH
Mosers immenses Werk umfasst nahezu 600 Bauten und Projekte. Zürich ist die Stadt mit der grössten Dichte an Hauptwerken. Dazu gehört allen voran das Kunsthaus Zürich, das Moser 1904-1910 plante und ausführte. 1924/25 wurde es von ihm um einen Anbau ergänzt. Bis zu seinem Tod entwarf Moser noch zahlreiche Erweiterungsprojekte. Auch das über der Altstadt thronende Hauptgebäude der Universität, die Kirche Fluntern und die Antoniuskirche in Zürich-Hottingen sind sein Werk. Städte wie Aarau, St. Gallen, Basel, Mannheim, Frankfurt am Main und Kiel erhielten von ihm prominente Gebäude. Und in Karlsruhe prägten annähernd 70 Geschäftshäuser, Kirchen und Villen ganze Stadtgebiete.

KUNST UND ARCHITEKTUR
Übergeordnetes Thema der Ausstellung sind die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Sphären von Architektur und Kunst, die sich mit Mosers Werk verbinden: Seine lebenslange enge Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern wie Carl Burckhardt, Oskar Kiefer oder Max Laeuger, die künstlerische Ausstattung seiner Bauten, der eigene Kunstanspruch, die künstlerische Visualisierung von architektonischen Ideen und das Bauen für die Kunst.
Mit rund 400 Objekten ist die Ausstellung reich bestückt. Sie verbindet historisch-biografische Inhalte wie die Zeit Mosers in Karlsruhe oder seine Rolle als «Vater der Schweizer Moderne» mit thematischen Schwerpunkten. In diesem Rahmen werden zentrale Bauaufgaben und Werkgruppen behandelt: Kirchen, Wohnhäuser und Wohnräume, öffentliche Monumentalbauten, Projekte und Ideen für das moderne Zürich sowie freie künstlerische Arbeiten.
Der Hauptteil wird in den vor wenigen Jahren denkmalgerecht renovierten und teilweise in ihrer ursprünglichen Ausstattung rekonstruierten Räumen des ehemaligen Ausstellungsflügels des Kunsthauses gezeigt. Mit seiner Einrichtung, der spezifischen Farbgebung und dem räumlichen Gefüge ist der Ort selbst ein Werk Karl Mosers. Damit bietet sich die für eine Architekturausstellung seltene Gelegenheit, ein Hauptwerk nicht nur durch Pläne und Modelle (3) veranschaulicht zu finden, sondern den Ort als Objekt unmittelbar zu erleben. Im Kabinett im Erdgeschoss werden Dokumente zum Kunsthaus von 1910, zu dessen Erweiterung im Jahr 1925 und Mosers nicht realisierten Projekten der dreissiger Jahre ausgestellt. Die Zusammenarbeit und Beschäftigung mit Ferdinand Hodler und dessen Kunst thematisiert ein Bereich direkt unter Hodlers monumentalem Gemälde «Blick in die Unendlichkeit» in der Treppenhalle des ersten Obergeschosses. Hier und an anderer Stelle werden Teile der Zeichnungen und Pläne (180), Fotos (80) und Architekturmodelle in unmittelbaren räumlichen Zusammenhang mit Entwürfen für den skulpturalen Schmuck und kunstgewerblichen Objekten gebracht, die für die künstlerische Ausstattung von Mosers Architektur stehen. Der Hodler-Saal ist mit Möbeln (10) eingerichtet, die zur Originalausstattung durch Moser gehören. Eine Seltenheit unter den Ausstellungsstücken sind die rund 30 fragilen Gipsmodelle - Studien für den Fassadenschmuck des Kunsthauses sowie Entwürfe für weitere Bauskulpturen, ergänzt um Skizzenbücher und andere Dokumente (70), die das Bauen mit der Kunst illustrieren.


Ausstellung






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