Jugendstil-Sch
Jugendstil-Schmuck aus Pforzheim - Kunstindustrie um 1900
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Ausstellung22.02.2008 - 15.05.2008
Nach dem Erfolg der internationalen Schmuckausstellung René Lalique präsentiert das Bröhan-Museum nun die Kabinettausstellung Jugendstil-Schmuck aus Pforzheim - Kunstindustrie um 1900. Diese zeigt anhand von etwa 180 Schmuckstücken aus dem Schmuckmuseum Pforzheim sowie umfangreichem Dokumentationsmaterial eine repräsentative Auswahl der wegweisenden deutschen Schmuckproduktion um 1900. Der besondere Aspekt dieser Ausstellung liegt darüber hinaus in der Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin, Abteilung „Manufakturelle Schmuckproduktion", und der Arbeitsgruppe „Schmuck verbindet".
Für den Jugendstil, die Reformkunst um 1900, nahm der Schmuck auch in Deutschland eine bedeutende Stellung ein. Die dekorativen Elemente, die zum Kennzeichen dieser Epoche wurden, finden sich in dem kleinsten künstlerischen Modul, im Schmuck, wieder. Anders als in Frankreich mit seiner Tradition der hohen Juwelierkunst, die weltweit als vorbildlich galt, konzentrierte sich in Deutschland die Schmuckherstellung mehr im Manufaktur- und Fabrikbereich. Um 1900 lag das Zentrum der modernen Schmuckherstellung in Pforzheim. Es entstand hier eine Kunstindustrie, die den Bedürfnissen einer breiten Käuferschicht entgegenkam, dabei aber durchaus die Tendenzen der modernen Kunst reflektierte und in serielle Fertigung umsetzte.
Die Ausstellung präsentiert die Herstellung von Schmuck in Guss-, Gravier-, Präge-/Stanz- und Emailliertechniken, die bei der seriellen Produktion von Jugendstil-Schmuck zur Anwendung kamen. Es werden diese Arbeitsgänge bis zum fertigen Produkt gezeigt. Die grundlegende Voraussetzung für das Gelingen der Jugendstilschmuckrekonstruktion war von Anfang an die enge ehrenamtliche Zusammenarbeit mit den Fachleuten aus den spezialisierten Berufsfeldern der arbeitsteiligen Pforzheimer Schmuckproduktion. An exemplarischen Beispielen kann die historische Rekonstruktion von Jugendstilschmuckstücken anhand der verschiedenen Verfahrenstechniken nachverfolgt werden. Die aufwändige, langjährige Forschungsarbeit im Deutschen Technikmuseum Berlin zu den damals weltweit bekannten Pforzheimer Firmen sowie die rekonstruierten Verfahrenstechniken geben Einblick in eine Form der Kunstindustrie, die ein Kapitel deutscher Wirtschafts-, Kultur- und Technikgeschichte darstellt, das heute nur noch rudimentär vorhanden ist. In Pforzheim wird bis heute in geringerem Umfang diese spezielle manufakturelle Schmuckproduktion durchgeführt und tradiert.
Im Zusammenhang mit der Ausstellung findet folgendes Begleitprogramm statt:
Vorführung der Medaillenherstellung und Führung durch die Ausstellung
Termine: Mittwoch, 27. Februar, 5. März, 2. April, sowie Sonntag, 20. April, 4. Mai, jeweils 15.30 bis 17 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenlos (zzgl. Eintrittspreis), eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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