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Ausstellung

Jürgen Paatz

Ausstellung

In einer Studio-Ausstellung im Rahmen der Sammlungspräsentation „Mein Rasierspiegel“ würdigt das Museum Kurhaus Kleve den in Kleve lebenden und arbeitenden Maler Jürgen Paatz, der 2013 seinen 70. Geburtstag feiert. Es stellt damit zugleich erstmals eine großzügige Schenkung des Künstlers an den Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. vor. Sie umfasst 20 Werke der Jahre 1977-2008– sowohl Leinwände als auch Arbeiten auf Papier. Jürgen Paatz hat sich seit den 1970er Jahren deutschland- und europaweit einen Namen als Vertreter der konkreten Malerei gemacht. Seine Arbeiten haben Eingang in zahlreiche bedeutende öffentliche und private Sammlungen gefunden. Sein Thema ist die Farbe, deren visuelle und haptische Qualitäten ihn gleichermaßen beschäftigen. Seine monochromen Farbtafeln und Farbobjekte sind oftmals das Ergebnis meditativen Malprozesses.

„Die Werke von Jürgen Paatz sind gestalt- und substanzgewordene Farbvorstellungen“, schreibt Beat Wismer und führt aus: „Nennen wir diese Werke Farbkörper und nennen wir ihre Oberfläche Haut. Die Spuren, die wir darin lesen, auch über die haptische Empfindung, berichten von der Geschichte ihrer Entstehung, ihres Aufbaus und ihres Wachsens. Es gibt die Spuren der Arbeit und die Spuren des Materials. Und es gibt, vor allem, die Spuren des sensiblen Umgangs mit dem Material. Belassene Spuren und reduzierte, kaum mehr sichtbare: Alles ist Hand-Werk und doch auch das Anliegen, die Spuren des Handwerks als Handschrift zu verwischen und zu neutralisieren: zugunsten der Farbsubstanz. Das Wesentliche dieser Arbeit, ihr zum Gehalt verdichteter Inhalt, liegt in der Oberfläche der Werke, aufgehoben im Material. Die Oberfläche, die sichtbare Erscheinung im Sinne Hegels als die Erscheinung des Wesens.“ (Farbe als Empfindung und Substanz – Anmerkungen zum Schaffen von Jürgen Paatz, in: Kat. d. Ausst. „Jürgen Paatz: Malerei“, Zürich 1992)

„Jürgen Paatz malt nicht, er bearbeitet die Farbe in einem alchemistischen Kontinuum. Daraus ergeben sich lapidar wirkende Eingriffe, Überarbeitungen, die aus spontanen Setzungen, auch Gesten und fast ‚geschriebenen‘ Spuren bestehen können und in der Summe den dinglichen Gebrauchscharakter seiner Werke ausmachen. Und doch sind es Gemälde im besten Sinn. Wichtiger als der Pinsel sind allerdings die verschiedenen Werkzeuge, mit denen die Farbe aufgetragen und bis zum Stillstand traktiert wird; bis ihre Oberfläche eine dem Emaille vergleichbare Dichte erreicht (…) oder die Fragilität und Härte von Porzellan, zuweilen versprödet und im Widerstand zur körperlichen Anstrengung des Abriebs aufbricht. Diese Bearbeitung gleicht einem Witterungsprozess, dessen Begreifen zur Nähe auffordert. (…) Das Farbpigment der Eitempera haftet trocken der Oberfläche auf, nicht die geringste Glanzschicht könnte eine Distanz zum Betrachter bewirken. Jürgen Paatz ist ‚Handwerker‘, seine Arbeitsweise ist Handlung. Er erfindet seine Gemälde nicht im Kopf und kennt keine konzeptuelle Grenze, es sind Handstreiche, die seine Werke entstehen lassen.“ (Stefan Kraus, Jürgen Paatz – Gebrauchsgegenstand Bild, in: Michael Fehr [Hrsg.], Die Farbe hat mich. Positionen der nichtgegenständlichen Malerei, Essen 2000)








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