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Jordaens und die Moderne

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Und nicht vergessen: Die große Sonderausstellung "Jordaens und die Antike/Jordaens und die Moderne" wird bis zum 23. Juni verlängert!

Welche Wirkung hat Jacob Jordaens noch heute? Über die Jahrhunderte hinweg zeigen sich Künstler beeindruckt und beeinflusst durch die Arbeiten des flämischen Meisters. Nicht nur Zeitgenossen setzten sich mit seinem Werk auseinander, seine Arbeiten wirken bis in die Kunst der Gegenwart. Die Sonderausstellung „Jordaens und die Moderne" verfolgt diese Aktualität und präsentiert in umittelbarer Nähe zu Jordaens Werken die Arbeiten von drei ausgewählten zeitgenössischen Künstlern – Johannes Grützke, Hubertus Giebe und Rainer Mordmüller –, die sich dezidiert mit Jordaens auseinandersetzen. Dessen Themen und Motive, aber auch Stil und Kompositionsweisen scheinen hier neu auf, inspirieren, werden variiert, transponiert, übersetzt und fortgesetzt.

Johannes Grützke (geb. 1937), Mitbegründer der Berliner „Schule der neuen Prächtigkeit", versammelt wie Jordaens eine Fülle von Figuren auf engem Raum, die bisweilen regelrecht aus dem Bild herauszustürzen scheinen. Üppige, barocke Sinnlichkeit kombiniert er mit Überspitzung und ironischer Brechung und schafft großformatige Werke, die wie Paraphrasen auf Jordaens Kompositionen wirken; Grützke selbst bezeichnet den flämischen Meister als seinen malerischen Ahnen.

Der in Dresden lebende Hubertus Giebe (geb. 1953), der hier auch Malerei und Grafik studierte und lehrte, knüpft in seinem eigenen Werk an bildnerische Traditionen von Renaissance und Barock an. Seine auf engen Raumstreifen wie bei Jordaens blockhaft verdichteten Figurengruppen ergeben spannungsreiche Kompositionen, übernehmen einen expressiven Stil und schildern zugleich ernste, mythenhaft wirkende Szenen, die auch zu Jordaens Oeuvre zählen.

Rainer G. Mordmüller (geb. 1941) lehrte an der Universität Osnabrück und lebt heute in Bremen und Paris. Seit den 1990er Jahren greift er in großformatigen malerischen Zyklen bevorzugt auf die Kunst des flämischen Barock zurück. Nicht nur zeigt er sich in Skizzen fasziniert von der Dynamik und Lebendigkeit der Jordaens-Bildern, sondern kehrt vor allem immer wieder zurück zu Variationen des Themas der Tischgesellschaft, das in Sujets wie „Der König trinkt!" zu Jordaens häufigsten Kompositionen zählt.

Wie „Jordaens und die Antike" einen neuen Zugang zum Verständnis dieses Künstlers schaffen soll und ihn aus dem Schatten berühmter Zeitgenossen wie Rubens heraustreten lässt, so eröffnet auch die Begleitausstellung „Jordaens und die Moderne" neue Perspektiven auf Werk und Wirkmacht dieses „Alten Meisters". Jordaens Arbeiten verdienen demnach nicht nur historische Würdigung, sondern bieten bis heute das Potenzial ästhetischer Neuerung.








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  • Rainer G. Mordmüller, „Zu Gast“, nach J.J., Öl auf Leinwand, 172 x 396 cm, 1989
    Rainer G. Mordmüller, „Zu Gast“, nach J.J., Öl auf Leinwand, 172 x 396 cm, 1989
    Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)