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Hermann Obrist

Hermann Obrist Skulptur

Hermann Obrist

Das Lebenswerk von Hermann Obrist (1862-1927) stellt einen der wichtigsten Beiträge zur Kunst der Jahrhundertwende dar. In München begründete der gebürtige Schweizer die deutsche Variante der Jugendstil-Bewegung, die das anspruchsvolle Handwerk der angewandten mit den ästhetischen Ansprüchen der freien bildenden Kunst zu verschmelzen suchte. Die Kooperation des Museum Bellerive, Zürich, und der Staatlichen Graphischen Sammlung München, in denen sich die wesentlichen Teile seines Nachlasses erhalten haben, erlaubt es das erste Mal, Hermann Obrist gebührend dem Publikum vorzustellen - mit allen Facetten seines Werks und Widersprüchen seines Lebens. Über seine Rolle in seiner Zeit hinaus wird die Ausstellung so auch die Aktualität seines Werks für Kunst und Kunstgewerbe unserer Tage vor Augen führen.

Obrists Töchter Louise und Amaranth retteten das plastische Werk ihres Vaters noch rechtzeitig aus dem vom Krieg bedrohten München und vermachten es im Jahr 1944 der Stadt Zürich, kurz bevor das Wohn- und Atelierhaus ihres Vaters bombardiert wurde. Heute ist sein Werk Teil der Kunstgewerbesammlung des Museum für Gestaltung. Damit besitzt Zürich als einziges Museum sämtliche überlieferten bildhauerischen Arbeiten dieses Künstlers. Die Gipsmodelle und insbesondere ein Konvolut von über 40 Photos mit hervorragenden Aufnahmen seiner zwischen 1896 und 1914 entstandenen Brunnen und Grabmäler geben Hinweise auf ein «unsichtbares» Meisterwerk des Jugendstil-Künstlers.

Unsichtbar deshalb, weil die Werke heute teilweise zerstört und somit nur noch über die Photografie zugänglich sind und weil die Forschung die auf den Photos überlieferten über 50 plastischen Arbeiten bisher kaum berücksichtigt hat. Die Geschichte der abstrakten Skulptur erhält so eine neue Facette.

Obrist studierte in seinen Zeichnungen die Naturdetails, aus denen er die abstrakten Formen seiner kunstgewerblichen Entwürfe und seines plastischen Werks entwickelte. In sorgfältig gearbeiteten Studien schuf er darüber hinaus eigenständige Bilder, die zwischen Linienkunst und dreidimensionalem Schaffen stehen. Zugleich diente ihm in einer Vielzahl von Notizen die Zeichnung als Möglichkeit, seine Träume und Visionen zu materialisieren.

Wie bei kaum einem Künstler seiner Zeit steht in Obrists Werk daher die Zeichnung zwischen den Medien und legt seinen Weg zu einer neuen Formsprache offen. Darüber hinaus bietet der Nachlass Einblick in seine Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Wissenschaft und die Lenkung seiner Visionen mit Hilfe einer Vorbildersammlung.

Die Ausstellung des Museum Bellerive steht im Zusammenhang mit einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt mit dem Titel Hermann Obrist (1862-1927) im Netzwerk der Künste und Medien um 1900 am Institute for Cultural Studies in the Arts, ZHdK. Projektleitung: PD Dr. Matthias Vogel, wiss. Mitarbeit: Eva Afuhs, Dr. Sabine Gebhardt Fink und Ingo Starz.

Zweite Station der Ausstellung: Staatliche Graphische Sammlung München, Pinakothek der

Moderne, 16. Juli bis 27. September 2009.

Publikation zur Ausstellung

Hermann Obrist. Skulptur Ι Raum Ι Abstraktion um 1900, Museum Bellerive und Staatliche Graphische Sammlung München (Hg.) D/E, 256 Seiten, 180 Abb., D/E, Scheidegger & Spiess, CHF 69.-, ISBN 3-978-3-85881-239-1, bestellbar unter: " target="_blank">http://www.museum-gestaltung.ch/e-shop

Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung

Workshop: Hermann Obrist

Internationaler Workshop und öffentlicher Vortrag anlässlich des ersten Schweizerischen Nationalfonds Forschungsprojekts über Hermann Obrist

Freitag, 8. Mai 2009, 19 Uhr, Begrüssung durch Eva Afuhs, anschliessend Vortrag mit Annika Waenerberg und Manuel Veles: Hermann Obrist und die kognitiven Prozesse in Zeichnung und Design um 1900

Samstag, 9. Mai 2009 ab 9 Uhr mit Vorträgen von: Ingo Starz: Hermann Obrist als Vordenker des Jugendstils, Matthias Vogel: Hermann Obrist und die Reproduktionsfotografie, Sabine Gebhardt Fink: Hermann Obrists Ornamentalplastik und die ästhetische Funktion des Ortes.

Gemeinsame Diskussion, Workshops zu den drei Themenfeldern und Abschlussplenum.

Ende der Veranstaltung 17 Uhr.

Öffentliche Führungen Jeweils Sonntag um 14 Uhr

Sommer-Öffnungszeiten

offen: Di, Mi, Fr, Sa, So 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr

Mo sowie Karfreitag 10. April geschlossen

Kontakt

Jacqueline Greenspan

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. +41 (0)43 446 67 06

jacqueline.greenspan@zhdk.ch

Weitere Informationen zu Spezialführungen, Rahmenveranstaltungen sowie

Vermittlung finden Sie unter:www.museum-bellerive.ch


Ausstellung






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Photo: Heinrich Helfenstein
© ZHdK
    Hermann Obrist, Modell einer Bergkirche, Gips, gegossen, bearbeitet, gefasst, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung, Photo: Heinrich Helfenstein © ZHdK
    Museum Bellerive
  • Hermann Obrist in der Tür seines Hauses in München
Photographie, Staatliche Graphische Sammlung München, Photo: Martina Gadiot © Staatliche Graphische Sammlung München
    Hermann Obrist in der Tür seines Hauses in München Photographie, Staatliche Graphische Sammlung München, Photo: Martina Gadiot © Staatliche Graphische Sammlung München
    Museum Bellerive
  • Hermann Obrist, Eventuell Modell einer Urne in Form eines Kapitells, Gips, in sieben Teilen gegossen, bearbeitet, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung,
Photo: Heinrich Helfenstein
© ZHdK
    Hermann Obrist, Eventuell Modell einer Urne in Form eines Kapitells, Gips, in sieben Teilen gegossen, bearbeitet, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung, Photo: Heinrich Helfenstein © ZHdK
    Museum Bellerive
  • Hermann Obrist, Serviertisch und Stuhl, Phototafel
Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbe-sammlung, Photo: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung. Betty Fleck © ZHdK
    Hermann Obrist, Serviertisch und Stuhl, Phototafel Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbe-sammlung, Photo: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung. Betty Fleck © ZHdK
    Museum Bellerive
  • Hermann Obrist, Truhenschloss, 1897
Phototafel, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung
Photo: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung. Betty Fleck © ZHdK
    Hermann Obrist, Truhenschloss, 1897 Phototafel, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung Photo: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung. Betty Fleck © ZHdK
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