LUSTSPIEL
Georg Baselitz LUSTSPIEL Neues aus dem Atelier Arnulf Rainer
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Ausstellung15.10.2011 - 16.04.2012
Die Ausstellung LUSTSPIEL im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien zeigt neue Arbeiten aus den Ateliers von Georg Baselitz (*1938) und Arnulf Rainer (*1929). Zweifellos ein besonderes Ereignis, denn Georg Baselitz wurde als erster Gast eingeladen, eine Ausstellung gemeinsam mit Rainers Kunst in dessen neuem Museum zu gestalten. Kurator ist der niederländische Museumsleiter und Ausstellungsgestalter Rudi Fuchs, der das Schaffen beider Meister seit vielen Jahren gut kennt.
Fuchs gestaltet die Präsentation in den kleinen, spezifischen Örtlichkeiten des Frauenbades als zwanglose, informelle Begegnung zweier Gentlemen, die sich gegenseitig zeigen, was sie tun. Baselitz ist neun Jahre jünger als Rainer und die künstlerische Geschichte der beiden Künstler (in Deutschland und Österreich) ist unterschiedlich. In der Ausstellung LUSTSPIEL Neues aus dem Atelier sind daher Werke zweier Künstler zu sehen, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten haben.
Und doch gibt es Ähnlichkeiten: Beide entwickelten ihre Malkunst aus persönlicher Leidenschaft, unabhängig vom akademischen Kunstbetrieb, und die Lebendigkeit ihrer Handschrift war in unterschiedlichster Weise immer präsent.
1957 musste Georg Baselitz die Kunsthochschule Berlin-Weißensee wegen „staatsbürgerlicher Unreife“ verlassen und zog nach West-Berlin. Arnulf Rainer hatte sich schon in der Schule gegen seinen Kunstlehrer gestellt, weil dieser ihn zwingen wollte, nach der Natur zu zeichnen. Auf den Akademien in Wien blieb er nur wenige Tage.
Die Malerei von Arnulf Rainer ist eine Kunst des Ateliers. Die Kunst eines Malers, der sich einschließt, sich fast versteckt hält; der in der Einsamkeit malt, ganz in seinem Studio aufgeht, kontemplativ, gelassen. Er versteckt seine Art zu malen ebenso, wie seine Bilder andere Bilder verstecken und manchmal gänzlich überdecken.
Baselitz will dem Betrachter die Autonomie der Malerei gegenüber der konventionellen Realität vor Augen führen. Mit dem Auf-den-Kopf-Stellen seiner Bilder nimmt er dem Bild seinen Inhalt, macht er den Bildgegenstand gegenstandslos und damit abstrakt.
Alle Gemälde, die von Rudi Fuchs für diese Ausstellung zusammengetragen wurden, kommen direkt aus den Ateliers der Meister.Beide mögen mit den Jahren älter werden, doch ihre Bilder sind frisch und neu.
Diese unerschrockene Freude und erstaunliche Freiheit an dem, was sie tun, ist es, was ihre Malerei so beispiellos lebendig bleiben lässt, ein LUSTSPIEL eben.
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15.10.2011 - 16.04.2012