Den ersten Anstoß für seine Schenkungen gaben die Vorbereitungen für die große Jubiläumsausstellung zum 100. Geburtstag von Ludwig Richter in Dresden 1903. Für den 7. Oktober 2007 haben eine Reihe von großen deutschen Kunstmuseen dieses Jahr erstmals einen »Tag der Schenkung« ins Leben gerufen, bei dem mit zahlreichen Veranstaltungen »das Engagement all jener Schenker und Stifter besondere Würdigung erfahren soll, die mit ihrer Großzügigkeit dazu beigetragen haben und hoffentlich auch in Zukunft dazu beitragen werden, unsere Sammlungen kontinuierlich zu erweitern, ...«. Dass die gegenwärtige Ausstellung wie auch der 100. Todestag von Eduard Cichorius, der am 16. Oktober 1907 in Dresden starb, zeitlich in das Umfeld jenes erstmalig begangenen Erinnerungstages gerückt sind, darf als glückliche Fügung betrachtet werden, denn jener Stifter, der auch die Kunstmuseen seiner Vaterstadt Leipzig sowie in Solothurn / Schweiz und das Kupferstich-Kabinett in Dresden mit Schenkungen bedachte, gehört zweifellos in die erste Reihe der bei solcher Gelegenheit zu würdigenden Namen.

Sowohl in der Ausstellung als auch in dem Katalogheft »Ludwig Richter in der Dresdener Galerie«, das aus Anlass der gegenwärtigen Präsentation erscheint, wird die Persönlichkeit dieses noch wenig bekannten Kunstsammlers näher beleuchtet. In dem Katalogheft enthalten ist auch ein Beitrag von Eduard Cichorius über Ludwig Richter, den er 1884 als Nachruf auf diesen ihm über Jahrzehnte eng verbundenen Künstlerfreund schrieb.