Christus an Rh
Christus an Rhein und Ruhr
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Ausstellung29.05.2009 - 13.09.2009
„Kreuzigung": Das Kreuz fungiert als Metapher des Leidens wie als Heilssymbol. Die Vielfalt der Trauernden zu Füßen des Kreuzes spiegelt die Intention der Künstler, denen es nicht um eine historische Reminiszenz, sondern um eine Aktualisierung des Themas ging.
„Antlitz": Die leidende Christusfigur findet im Antlitz einen kongenialen Ausdruck der Zeit. So wie der Photograph August Sander das „Antlitz des 20. Jahrhunderts" einzufangen suchte, begegnet im Antlitz Christi sein künstlerisches Gegenstück.
„Pietà": Das Urbild inniger Liebe und zugleich existentieller Trauer haben Künstler und Schriftsteller vor allem im Kontext des Ersten Weltkrieges wiederentdeckt.
„Wandlung": Wilhelm Lehmbrucks Plastik „Der Gestürzte" zeigt die Nähe zwischen leidendem Menschen und messianischer Deutung.
„Der Mensch der Maschine ist unser Messias": Der Düsseldorfer Schriftsteller Hannes Küpper schrieb im Stil der Neuen Sachlichkeit die Christusthematik futuristisch fort. Gezeigt werden ausgewählte Bühnenbilder zu Inszenierungen im Rheinland der zwanziger Jahre.
„Christus im öffentlichen Diskurs": Tagungen und Ausstellungen haben schon seit Beginn des Jahrhunderts die Brisanz der neuen Religiosität reflektiert. Ausgewählte Ausstellungskataloge erinnern an die Qualität dieses Diskurses.
„Paradiese": Die Ausstellung folgt der Architektur des August Macke Hauses und sorgt mit zunehmender Abstraktion für eine eigene Dimension. Die Leidensmetaphorik im Antlitz Christi korrespondiert mit dem Moment des Utopischen, eingefangen im Bild des Paradieses, ein Motiv, das z. B. August Macke und Franz Marc in ihrem Wandbild im Atelier des August Macke Hauses aufgegriffen haben.
Der Katalog reflektiert das Problemfeld und die kulturhistorische Bedeutung der Thematik in einem breiten Spektrum der Anwendungsbereiche:
Dr. Gabriele Broens: Pietà. Sinnbild zwischen Tod, Trauer und Erlösung
Dr. Gerald Köhler: Menschensohn statt Gottessohn. Zur sakralisierten Bühne der Expressionisten
Prof. Dr. Wolfgang Pehnt: Die Form einer ungeheuren Empfindung. Westdeutscher Sakralbau zwischen 1918 und 1933
Dr. Adam C. Oellers: Das Christusbild in der Malerei der (frühen) rheinischen Moderne
Dr. Gast Mannes: Du sollst Dir ein Bildnis machen. Christliche Semantik in der Druckgraphik rheinländischer Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, Jasmin Grande M. A.: Verlust und Wiederentdeckung. Zur Jesusthematik in der Literatur
Katalog zur Ausstellung ca. 320 Seiten, 150 teils farbige Abbildungen, 25.- Euro
Kuratorinnen der Ausstellung Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, Jasmin Grande M. A.