Aus der Fotosammlung der Albertina
Seit den 1850er Jahren wurde in der Albertina Fotografie gesammelt. 1999 wurde für die Fotografie eine eigenständige Sammlung gegründet, die sich konsequent der Fortführung, Modernisierung und Erweiterung dieses Bereichs widmet.
Immer angesiedelt an der Schnittstelle zwischen dem Vorübergehenden und dem Festhaltbaren, vermögen Fotografien eigene, ganz offene Geschichten jenseits historischer oder geografischer Grenzziehungen zu erzählen. Dabei spielen kleinste Gesten, ob genau geplant oder dem Zufall verdankt, eine ebenso entscheidende Rolle wie etwa flüchtige Schatten oder Schriftzeichen an Hauswänden: Das im Bild aufgehobene Fragment von Zeitlichkeit spricht immer von den Spuren der „Passanten“, denen die Blicke der Fotografierenden Dauer verliehen haben. Janos Frecot, der frühere Leiter der Fotosammlung der Berlinischen Galerie, hat aus der Fotosammlung der Albertina ein Spektrum solcher Wirklichkeitsfragmente ausgewählt, zueinander in Beziehung gesetzt und sie so fantasievoll zum Sprechen gebracht.