Installation
Installation Andrew M. Mezvinsky - „A Good Day“
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Ausstellung06.11.2013 - 02.03.2014
Der amerikanische Künstler Andrew M. Mezvinsky hat für das Museum Judenplatz eine Installation entworfen, die von Primo Levis Betrachtungen zum Überleben in Auschwitz ausgeht. In dem Buch Ist das ein Mensch? (Se questo è un uomo) hat der jüdisch-italienische Auschwitz-Überlebende Primo Levi (1919–1987) seine traumatischen Erfahrungen über den Alltag in Auschwitz zusammengefasst. Ein Kapitel in Levis Aufzeichnungen beschreibt, was ein „guter Tag“ in Auschwitz bedeute. „A Good Day“ – dieser Titel, den Primo Levi in seinen Darstellungen wählte und den Mezvinsky für seine Arbeit im Museum Judenplatz übernahm, spielt auf die erste Sonne in Auschwitz an, die eine kleine Hoffnung auf Überleben birgt: „Der Aufgang der Sonne ist täglicher Gesprächsstoff: Heute kommt sie etwas früher als gestern; heute ist es ein bißchen wärmer als gestern; in zwei Monaten, in einem Monat wird die Kälte von uns ablassen und wir werden einen Feind weniger haben.“ Der langsam spürbare Frühling wurde in Auschwitz zum Sinnbild für den Glauben an das Durchkommen.
Von diesem Überlebenswillen ausgehend, gestaltete Mezvinsky eine multimediale Ausstellung für das Museum Judenplatz, die sich in drei Bereiche aufteilt: einer interaktiven akustischen Animation, einer Reihe von Zeichnungen mit einer interaktiven Komponente und einem Triptychon mit Hinweis auf die Bedeutung der Leviten, die weit in die jüdische Geschichte zurückgeht.
Die Animationen und Mezvinskys Zeichnungen in Kombination mit der neuesten Multimediatechnologie schaffen einen Raum, der die Grundbedingungen der menschlichen Existenz im Moment widerspiegelt. Die BesucherInnen werden auf diese Weise Teil der Installation. Sie bekommen vom Künstler eine eigene Rolle zugedacht und vermögen persönlich zu entdecken, welche Metapher hinter Levis „A Good Day“ verborgen liegt.
Ein wesentlicher Teil der Installation ist die von Mezvinsky geschaffene, animierte Szenerie der „Frühlingsweihe“, inspiriert von Le Sacre du Printemps (Das Frühlingsopfer) des Komponisten Igor Strawinski. Diese soll als Sinnbild für die Befreiung und den neuen Lebenswillen erkannt werden.
Die Auseinandersetzung mit dem Namen Levi findet beispielsweise statt, wenn Mezvinsky Kreidezeichnungen auf Jeansstoff präsentiert – eine Parabel auf den berühmten Jeans-Erfinder LEVI und seine Levi‘s. Die BesucherInnen üben durch ihrBewegungen im Raum direkten Einfluss auf die zahlreichen interaktiven Elemente der Ausstellung aus. Bewegungsmelder steuern die Helligkeit der Räume oder beeinflussen die Szenerie in Mezvinkys Zeichnungen.
Durch die zahlreichen unterschiedlichen Elemente, die verwendeten Stoffe und Erzählebenen schafft die Ausstellung eine facettenreiche Wechselwirkung zwischen dem historisch wichtigen Ort am Judenplatz, den Texten von Primo Levi und den Arbeiten des Künstlers.
Zu der von Danielle Spera kuratierten Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit 93 Seiten zum Preis von 18 € (ISBN: 978-3-901398-69-4 ), der im Bookshop Singer im Museum in der Dorotheergasse 11, 1010 Wien, erhältlich ist.
Zur Person Andrew M. Mezvinsky
Andrew M. Mezvinsky wurde 1982 in Philadelphia geboren und lebt seit drei Jahren in Wien. Seine Arbeiten scheinen Bruchstücke aus einem ungewöhnlichen Ökosystem zu sein: Blicke auf die Natur und das Ländliche, aufgeladen durch das Fantastische, die auf die BetrachterInnen wie Miniaturtheater wirken.
Die Arbeiten des in Wien und New York tätigen Künstlers sind von verblüffenden und oft ungewöhnlichen Materialien und Elementen durchzogen. Während in seinen ersten Arbeiten eine sehr klassische amerikanische Sichtweise deutlich wird – Bilder der amerikanischen Vorstädte, Postkartenfotografie oder romantische Strandszenen – zeigen seine Werke mit der Zeit immer mehr verzerrte Szenen und Charaktere der Commedia dell’Arte mit Referenzen auf die Historienmalerei. Mezvinsky greift einzelne Elemente aus Kunstwerken auf und setzt sie schließlich in oft gänzlich neuem Kontext zusammen und schafft damit eine komplette Neukonzeption und Interpretation historischer Kunstwerke.
Andrew M. Mezvinskys Arbeiten wurde bereits international ausgestellt, u.a. in der Cynthia Corbett Gallery, London/UK, Brot Kunsthalle, Wien/Österreich, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck/Österreich, Performance Art Institutite, San Francisco/USA und auch im Rahmen von Privatsammlungen.
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06.11.2013 - 02.03.2014
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag, 10:00-18:00 Uhr, Samstag geschlossenMuseum Judenplatz
Judenplatz 8, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag, 10:00-18:00 Uhr,
Freitag, 10:00-14:00 Uhr, Samstag geschlossen
Tel: +43-1-535 04 31
E-Mail: info@jmw.at
www.jmw.atFür beide Museen gibt es ein gemeinsames Ticket zum Preis von € 10, ermäßigt € 8, Gruppen € 7, Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr frei, SchülerInnen (ab 15 Jahren), Lehrlinge, StudentInnen (bis 27 Jahre), Zivil- und Präsenzdiener € 5, Schulklassen haben freien Eintritt, für die Schülerführung ist ein Kostenbeitrag von € 20 zu leisten. Weitere Informationen unter www.jmw.at.