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Aksel Waldemar

Aksel Waldemar Johannessen

  • Ausstellung
    30.10.2009 - 11.01.2010
    LEOPOLD MUSEUM »
Aksel Waldemar

DER MALER JOHANNESSEN
Soziales Engagement, abseits öffentlicher Wahrnehmung Von seiner Umgebung weitgehend unbemerkt betätigte sich Aksel Waldemar Johannessen seit 1912 auch als Maler. Bis zu seinem frühen Tod 1922 entstanden über achtzig Gemälde, von denen sich der Künstler Zeit seines
Lebens kaum trennte und die er auch nicht auf Ausstellungen zeigte. Johannessens Bilder überraschen durch die Direktheit ihrer Aussage. Der Kritiker Jappe Nielsen, ein enger Freund von Edvard Munch bemerkte, dass sich Johannesens Bilder geradezu ins Gedächtnis einätzen würden. Viele der Bildthemen enthüllen ein hohes soziales Engagement, vergleichbar dem Werk von Käthe Kollwitz. In seinen Darstellungen des städtischen Proletariats solidarisiert sich Johannessen mit den Unterdrückten und Armen und sieht sich als Anwalt der mittellosen Arbeiter. In vielen seiner Bilder wendet er sich dem Schicksal der Trinker und Prostituierten zu. Seine Anklage unterstützt Aksel Waldemar Johannessen oft durch effektvolle und theatralische Inszenierungen. Schließlich widmete sich Aksel Waldemar Johannessen auch der Schönheit der norwegischen Landschaft. Er schildert die Landarbeiter bei ihrer Tätigkeit auf den Feldern und beschreibt die abwechslungsreiche Umgebung von Kristiania.

TRAGISCHER TOD UND POSTHUME ANERKENNUNG
Aksel Waldemar Johannessen starb mit 42 Jahren an physischer und psychischer Zerrüttung, verursacht durch seine Alkoholabhängigkeit. Dazu kam noch der Kummer über die Krebserkrankung
seiner Frau. Anna Johannessen sollte ihren Mann nur kurze Zeit überleben. Wenige Monate nach
dem Tod des Künstlers fand in der renommierten Galerie Blomqvist in Oslo 1923 eine Gedächtnisausstellung statt, bei der Johannessens Bilder erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen waren. Die Schau rief große Aufmerksamkeit innerhalb der Kunstwelt hervor. Edvard Munch etwa sagte über Johannessens Bilder: »Mit das Merkwürdigste, dem ich je begegnet bin!«

VERGESSEN UND GERETTET
Trotz des Erfolgs dieser Ausstellung geriet Johannessen nach seinem Tod in Vergessenheit. Johannessens Bilder lagerten unbemerkt viele Jahre in einem Landhaus in der Nähe von Oslo. Erst 1990 wurden sie durch Zufall vom Kunstliebhaber Haakon Mehren wiederentdeckt. 1992 veranstaltete dieser in der Galerie Blomqvist neuerlich eine große Personalausstellung mit den wieder aufgetauchten Werken des Künstlers. Eine Reihe von Ausstellungen innerhalb und außerhalb Norwegens (Palazzo Te, Mantua, Palazzo Ducale, Venedig, Kunstforum der GrundkreditBank, Berlin) lenkte den Blick wieder auf diesen bemerkenswerten Maler, dessen expressionistische Malerei in der
norwegischen Kunst singulär erscheint. Mit der Ausstellung im Leopold Museum ist Aksel Waldemar Johannessens Werk erstmals auch in Wien zu sehen. Die Ausstellung versteht sich als weiterer Schritt, diesem Künstler den Stellenwert zuzuerkennen, der ihm innerhalb der künstlerischen Aufbruchsbewegung Norwegens im frühen 20. Jahrhundert gebührt.

AKSEL WALDEMAR JOHANNESSEN (1880-1922)
1880
Aksel Waldemar Johannessen wird am 26. Oktober in Kristiania (Oslo) geboren.
Die Familie wohnt im Stadtteil Kampen, das damals ein ärmliches Arbeiterviertel ist.

1900-1905
Ausbildung als Künstler an der Königlichen (später: Staatlichen) Kunst- und Handwerksschule
in Kristiania.

1907
Johannessen heiratet Anna Nilsen und zieht nach Gjøvik. Arbeitet als Designer, Holzschnitzer
und Modellmeister in einer Möbelwerkstatt.

1908
Geburt der Tochter Aasa.

1910
Rückkehr nach Kristiania.

1912
Die Malerei wird von nun an zum bevorzugten künstlerischen Anliegen von Johannessen.

1913
Anna und Aksel Waldemar Johannessen gründen das Heimatwerk »Heimen Tegnekontor
«. Das Heimatwerk widmet sich der Pflege des traditionellen Kunsthandwerks.
Gemeinsam mit der Dichterin Hulda Garborg zahlreiche Entwürfe für folkloristische
Trachten. Hulda Garborg gründet zur selben Zeit »Det Norske Teatret« [Norwegisches
Theater]. Zahlreiche Kostümentwürfe und Requisiten für dieses Theater von Aksel Waldemar
Johannessen.

1914
Geburt der Tochter Solveig.

1918-1921
Fruchtbarster Lebensabschnitt, die Arbeit für das Theater als auch die freie Malerei betreffend.
Johannessen mietet für die Sommermonate ein Haus in Asker und ist dort
mit dem Dichterehepaar Arne und Hulda Garborg und dem Schriftsteller Kristofer
Uppdal zusammen.

1921
Anna Johannessen erkrankt unheilbar an Krebs. Für Aksel Waldemar Johannessen
stürzt eine Welt ein. Alkoholprobleme und monatelange Abwesenheit von zu Hause.

1922
Aksel Waldemar Johannessen stirbt am 25. Oktober an Lungenentzündung.

1923
Am 16. Januar Eröffnung einer Johannessen-Gedächtnisausstellung in der Galerie
Blomqvist, Oslo. Es ist die erste und für lange Zeit einzige Ausstellung mit Bildern des
Künstlers. Am 14. Februar endet die Ausstellung, vier Tage darauf stirbt Anna. Die Kinder
werden bei den Garborgs untergebracht. Das Heimatwerk wird mit Erfolg an den
»Verein der bäuerlichen Jugend« (Bondeungdomslaget, B.U.L) verkauft und bleibt weiter
bestehen. Die Bilder kommen in ein Lager. Damit endet das Lebenswerk des Ehepaars
Johannessen.

1990
Haakon Mehren entdeckt in einer Scheune einige Bilder, zusammengerollt und zum
Teil restaurierungsbedürftig.

1992
Das Buch Aksel Waldemar Johannessen. Vår glemte maler [Unser vergessener Maler] erscheint
beim Osloer Verlag Gyldendal Norsk Forlag, Herausgeber ist Haakon Mehren.
Gedächtnisausstellung bei Blomqvist Kunsthandel, Oslo.

1993
Ausstellungen in Skien und in den Museen von Stavanger und Bergen, Norwegen.


Ausstellung






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