MENSCHHEITSDÄMMERUNG
Malerei der Zwischenkriegszeit 1918–38 und Reflexe der Gegenwart aus den Sammlungen Leopold Wien und MMKK
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Ausstellung21.11.2022 - 19.02.2023
Die Ausstellung „MENSCHHEITSDÄMMERUNG. Malerei der Zwischenkriegszeit 1918–38 und Reflexe der Gegenwart“, die im Museum Moderner Kunst Kärnten/MMKK und im kärnten.museum zu sehen ist, wurde vom MMKK kuratiert und in Zusammenarbeit mit dem kärnten.museum organisiert und finanziert.
Sie basiert auf einer Auswahl von elf malerischen Positionen der Zwischenkriegszeit, die das Leopold Museum in Wien aus eigenen Beständen in der gleichnamigen Exposition im Jahr 2021 präsentiert hat. Diese Inhalte wurden nach Kärnten übernommen, durch Werke aus der Kunstsammlung des MMKK erweitert und im diskursiven Gegenüber zu einer neuen Schau geordnet, die die Auseinandersetzung mit der Malerei der Zwischenkriegszeit in verschiedenen, den Menschen und seine Existenz betreffenden Themenbereichen vertieft, die dem MMKK und dem kärnten.museum laut ihren herkömmlichen inhaltlichen Bestimmungen zugeordnet sind.
Der Ausstellungstitel bezieht sich auf eine Anthologie expressionistischer Lyrik, die Kurt Pinthus 1919 herausgab und die heute als Standardwerk des literarischen Expressionismus gilt. „Die bildende Kunst dieser Jahre zeigt dieselben Motive und Symptome, zeigt das gleiche Zersprengen der alten Formen und das Durchlaufen aller formalen Möglichkeiten bis zur Konsequenz völliger Auflösung der Realität, zeigt den gleichen Einbruch und Ausbruch des Menschlichen und den gleichen Glauben an die lösende, bindende Macht des menschlichen Geistes, der Idee“, schreibt Pinthus in seinem Vorwort. So kann die Malerei des Expressionismus, die in der Zwischenkriegszeit in Österreich umfänglich Ausdruck findet, in idealer Weise auf das literarische Werk Bezug nehmen.
So wie Kurt Pinthus seine Gedichte nach dynamischem, motivischem Zusammenklingen anordnet, treffen auch die Bilder in der Ausstellung aufeinander; kontrapunktisch ergänzt aus der Sammlung des MMKK durch solitäre Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und danach, von neunzehn weiblichen Kunstschaffenden, jenem Geschlecht, das in der Zwischenkriegszeit unerwähnt blieb. Damit wird nicht nur eine notwendige Korrektur vollzogen sowie die Brücke zur modernen und zeitgenössischen Kunst geschlagen, sondern zugleich die Thematik der Menschheitsdämmerung in die Gegenwart transportiert, wo sie heute, angesichts der brisanten gesellschaftlichen Situation, wieder von allergrößter Aktualität ist.
Zur Ausstellung erscheint im Verlag Johannes Heyn eine umfangreiche Publikation mit Texten von Matthias Boeckl, Igor Pucker, Manfred Wagner, Christine Wetzlinger-Grundnig und Hans-Peter Wipplinger in deutscher und englischer Sprache.
Kuratorin: Christine Wetzlinger-Grundnig
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21.11.2022 - 19.02.2023
Alle 4 Standorte sind von Di – So, 10 bis 18 Uhr geöffnet.