Die „Kunst der Verführung“ wird auch im Kunsthaus Graz gezeigt
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Ausstellung22.09.2022 - 08.01.2023
Manipulation durch Plakate: „Faking the Real“ ist Teil eines
Kooperationsprojektes im Rahmen des Festivals steirischer herbst ’22
Die neue Ausstellung im Kunsthaus Faking the Real ist Teil des Kooperationsprojekts Kunst der Verführung,bei dem Creative Industries Styria, Graz Museum, Haus der Architektur, KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten, Institut für Design und Kommunikation der FH Joanneum, WKO Steiermark – Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation sowie Ankünder ein gemeinsames Thema behandeln. „Kunst der Verführung“ wird im Rahmen des Festivals steirischer herbst ’22 präsentiert.
Entlang des brisanten Begriffes "Fake" geht die Ausstellung im Kunsthaus Graz einer Entwicklung der Schnittstellen zwischen Grafikdesign, Medienbild und Kunst seit 1971 nach. Mit rund 80 Arbeiten, unter anderem von Rosemarie Trockel, Elfie Semotan, Peter Weibel, Heimo Zobernig bis Signe Pierce, spiegelt sie dabei sowohl politische Umbrüche als auch technologische Entwicklungen wider. Faking the Real widmet sich der Frage der Manipulation von Realitäten und zeigt eine Entwicklung vom Plakat im öffentlichen Raum bis zur Intervention in den sozialen Medien. Die Ausstellung ist Teil der großen Sonderschau „Kunst der Verführung“, die 100 Jahre Grafikdesign und Plakatkunst aus unterschiedlicher Perspektive reflektiert.
We are at the Dawn of the Deep Fake! (Signe Pierce)
Aufbauend auf einer Retrospektive aller Hauptplakate des steirischen herbsts im Foyer, wird in knapp 80 Werken einer Wechselwirkung zwischen Kunst und Grafikdesign nachgespürt, in der der aktuelle Begriff Fake eine zentrale Rolle spielt. Fünf Themenfelder decken im SpaceO2 Strategien der Täuschung, der Optimierung, der Manipulation und der Appropriation auf, die sich in einer rasant entwickelnden Technologie gegenseitig befruchten. Über die Kapitel “Seeing is believing” – “Be Beautiful!” – “Follow Me!” – “Yes, We Can.” – “Alarm!” spannt sich ein Netz des Spektakulären. In hemmungsloser Appropriation bedienen sich die Bild- und Zeichenschaffenden aneinander. Hier wird gespiegelt und verführt. Von der Bildoptimierung geht es zur Selbstvermarktung und zur Selbstermächtigung und schließlich zu einem Zustand des Stillstands im flirrenden Medien-Alarm.
„Die Realität funktioniert wie Reality-TV, und jeden Tag kommt eine neue Folge.“ (Hito Steyerl)
Die visuelle Kultur ist in einer rasanten Beschleunigung der Appropriation und der ständigen Kürzung gefangen. Mit allen Mitteln wird um Aufmerksamkeit gebuhlt. Im Lesen von Bildern bedarf es der Kunst der Achtsamkeit und des Misstrauens gegenüber Zuschreibungen und Wahrheiten, um nicht dem Augensex (Gerwald Rockenschaub, 1984), also der bloßen Verführung zu erliegen. Momente einer gemeinsamen Übereinkunft gibt es möglicherweise – wie in Isabella Kohlhubers Space for Agreement (2016) – da, wo das Erkennen der Codes allen gleich schwerfällt und man daher ins Spekulieren, Verbinden und gemeinsame Verhandeln kommt.
Verkaufen, Manipulieren, Zelebrieren
Gerade in den letzten Jahrzehnten nutzten sowohl Grafiker*innen als auch Kunstschaffende parallel zueinander Konzepte und Ideen des Verkaufens, Manipulierens und Zelebrierens. Dabei werden sie immer deutlicher voneinander beeinflusst – nicht nur appropriierend, sondern selbstbewusst affirmativ. Neben materiellen sind es insbesondere technologische Innovationen, die nicht nur die Werbegrafik selbst, sondern in ihrem Spiegel auch die Kunst antreiben. Digitale Layoutprogramme schaffen schier endlose Möglichkeiten für Flächengestaltungen. Aus der Collage kommend, inspirierten erste Bildbearbeitungsprogramme wegweisende Positionen der Kunst wie John Baldessari zu glatten Bildmontagen und beflügelten ab den 1980er-Jahren eine erste Generation digitaler Kunstschaffender wie Peter Kogler zu immer größer werdenden, sich räumlich ausbreitenden Grafiken. Ganz aktuelle Positionen aus der Kunst wie etwa Christiane Peschek oder auch die im Space01 des Kunsthauses mit einer Einzelausstellung vertretene Hito Steyerl lassen dabei die analogen und digitalen Welten nicht nur interaktiv ineinander übergehen, sondern auch unsichtbar verschmelzen. Die Frage nach dem „Angewandten“ als etwas verdeckt Verführerischem, entfernt und von unsichtbarer Hand Kalkuliertem und Manipulativem stellt sich hier noch einmal ganz neu.
Faking the Real
Kunst der Verführung
Im Rahmen von steirischer herbst ’22
Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
Eröffnung: 21.09.2022, 20 Uhr
Freier Eintritt am 24.09. und Energie-Graz-Tag am 25.09.2022
Laufzeit: 22.09.2022–08.01.2023
www.kunsthausgraz.at
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22.09.2022 - 08.01.2023
Grand Opening | Kunst der Verführung
Datum: 21. September 2022
Ort: KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten, Mariahilferplatz 3/Innenhof
Anmeldung: contact.cis.at/kunstderverfuehrung
Eröffnungsprogramm
16:30 Uhr – Get-together
17:00 Uhr – Grand Opening
17:30 Uhr – DE PROPAGANDA FIDE | KULTUM
18:00 Uhr – Guided Tour 1: 100 Exciting Posters
18:30 Uhr – Graz Plakat 1920–1955 | Graz Museum
19:15 Uhr – The Next Poster | Designforum Steiermark
19:15 Uhr – Guided Tour 2: 100 Exciting Posters
20:00 Uhr – Faking the Real | Kunsthaus Graz
20:00 Uhr – Verhüllung und Verheißung | HdA – Haus der Architektur
6 Standorte – 6 Ausstellungen
Kunsthaus Graz
FAKING THE REAL – Kunst der Verführung
22. September 2022–8. Jänner 2023
www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz
Designforum Steiermark
THE NEXT POSTER – Plakate der Zukunft
22. September–23. Dezember 2022
KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten
DE PROPAGANDA FIDE – Überraschende Glaubenswerbung der Katholischen Kirche
22. September 2022–14. Jänner 2023
Graz Museum
GRAZ PLAKAT 1920–1955 – Eine inklusive Ausstellung für alle Sinne
22. September 2022–10. April 2023
HDA – Haus der Architektur
VERHÜLLUNG UND VERHEISSUNG – Immobilienwerbung im Stadtraum
22. September–30. Oktober 2022
Plakate im öffentlichen Raum
100 EXCITING POSTERS – Eine plakative Zeitreise von 1922 bis 2022
22. September–4. Dezember 2022