Maria Sibylla MERIAN Künstlerin und Naturforscherin (1647-1717)
-
Ausstellung07.05.2022 - 02.10.2022
MIT SIBYLLA MERIAN AM PULS DER ZEIT
Mit Maria Sibylla Merian (1647-1717) betritt erstmals eine Frau, eine begnadete Künstlerin und unermüdliche Naturforscherin, die Bühne der Stadtturmgalerie Gmünd. Ihr Name ist untrennbar verbunden mit der Erforschung der Metamorphose von Schmetterlingen, vom Ei zur Raupe zur Verpuppung hin zum Schmetterling. Gemeinsam mit den jeweiligen Futterpflanzen hat sie alle Stadien eines Schmetterlingslebens auf das Papier gebracht und gilt damit als Begründerin des sogenannten Metamorphosenbildes. Sie war die erste, die auf so gekonnte Weise Kunst und Wissenschaft miteinander verwoben hat, und bis heute zählen ihre feinfühligen, detail- und naturgetreuen Abbildungen zum Schönsten, das die Kunstgeschichte an Pflanzen- und Insektendarstellungen zu bieten hat.
Maria Sibylla Merian ist in Österreich nicht so bekannt noch wie etwa in Deutschland, Großbritannien oder den Niederlanden. Umso mehr freut uns, dass wir letzte Woche gleich mehrere Mitteilungen befreundeter Künstler und Galeristen von der diesjährigen Biennale von Venedig erhalten haben: Unter dem Titel „The Milk of Dreams“ hat Kuratorin Cecilia Alemani die Hauptausstellung im Arsenale dem Thema Wandlung, Verwandlung und Metamorphose gewidmet und stellt erstmals museale Kunst zeitgenössischer Kunst gegenüber. Und da taucht unter den 218 teilnehmenden Kunstschaffenden, als älteste teilnehmende Künstlerin, Maria Sibylla Merian auf, die in Venedig mit zahlreichen Faksimiledrucken von Surinam-Aquarellen aus dem Besitz des Britischen Königshauses vertreten ist. Wir sind stolz darauf, hier in Gmünd, in Zusammenarbeit mit dem Kunstkabinett Strehler und dem Kunsthistorischen Museum Wien, ausschließlich Original-Kupferstiche von Maria Sibylla Merian präsentieren zu können: Freuen Sie sich auf eine fantastische Auswahl aus allen drei Hauptwerken der legendären Künstlerin, dem Blumenbuch und dem Raupenbuch (erschienen in jeweils drei Teilen) sowie dem Prachtband „Metamorphosis Insectorum Surinamensium“, bekannt als Surinambuch. Mit 60 großformatigen Kupferstichen zur Pflanzen-, Insekten- und Reptilienwelt der Tropen sowie umfangreichen Begleittexten von ihr ist dieses Werk die Krönung eines gewaltigen Lebenswerkes.
Zahlreiche Naturwissenschaftler wie der große Natursystematiker Carl von Linné zollten ihr höchste Anerkennung und der Einfluss ihres Werkes auf nachfolgende Künstlergenerationen wirkt ungebrochen weiter. Kuratorin Julia Schuster hat sieben spannende zeitgenössische Auseinandersetzungen mit Merians Werk – von Irene Andessner, Michael Bachhofer, Alfredo Barsuglia, Matthias Garff, Elisabeth Gschiel, Katharina Steiner und Marcin Zawicki – in die Schau integriert, sodass auch in Gmünd museale Kunst zeitgenössischer Kunst gegenübersteht und die Gmünder Ausstellung damit zu einem Gesamterlebnis, zu etwas ganz Besonderem macht. Unseres Wissens ist die Gmünder MERIAN Ausstellung die bisher umfangreichste, die je in Österreich gezeigt worden ist!
Gesine Borcherdt schließt ihren ersten Beitrag zur diesjährigen Biennale von Venedig in der Welt so: „Wenn die Welt draußen zusammenbricht, wenn angesichts der endlosen Schreckensbilder und Hiobsbotschaften, wenn also so gar nichts Tröstliches in Aussicht zu stehen scheint – dann hilft es, Kunst anzuschauen, die sich aus Träumen und Fantasien speist. Die heraushebt, was den Menschen vom Tier unterscheidet, und zeigt, in welcher erstaunlichen Weise er in der Lage ist, innere Welten zu erfinden und äußere Welten so zu spiegeln, dass Abgründe und Sehnsüchte zu immersiven Bildern werden, sodass plötzlich fern der Tagespolitik Hoffnung aufkommt.“
Tauchen Sie also frohgemut und mit allen Sinnen ein in die Welt der Maria Sibylla Merian!
- << Georges Braque. Erfinder des Kubismus
- zurück | vor
- arm & reich >>
-
29.07.2022Pflanzen und da speziell Blumen stehen heuer im Mittelpunkt des Kunstgeschehens in...
-
Die KUEMMEL.GALLERY befindet sich direkt im Zentrum von Lüdenscheid – Brügge in den...
-
Laut dem Kunstmarkthistoriker Gerald Reitinger (1970), gehörte Rembrandt zu den...
-
07.05.2022 - 02.10.2022
ERÖFFNUNG & AUSSTELLUNGSDAUERDie Eröffnung findet am FR, den 6. Mai 2022, 19.00 Uhr, statt.Zu sehen ist die Ausstellung vom 7. Mai bis 2. Oktober2022, täglichvon 10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr.