• Menü
    Stay
Schnellsuche

Tiroler Landesmuseen

Die Schönheit im Hässlichen

Tiroler Landesmuseen

Gelitin eröffnet neue Perspektiven – auf Kultur, Werte und die Tiroler Landesmuseen

Löchrig, schmutzig, doppeldeutig, kindlich, witzig, skandalös, fantastisch, jedenfalls aber: überraschend. Das Künstlerkollektiv Gelatin gilt als sensationeller Akteur der internationalen Kunstszene. Seine Werke sorgen rund um den Globus für Aufsehen. Ab 1. Juli 2021 bespielen die vier Künstler die Tiroler Landesmuseen mit Installationen und filmischen Inszenierungen. Den Betrachter*innen präsentieren sich dabei Objekte, die im ersten Moment rätselhaft und verstörend wirken mögen. Wer sich jedoch darauf einlässt, kann darin Energie und Lebendigkeit entdecken. Daneben eröffnen die Werke eine neu Sichtweise auf die historischen Räume des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Die Verbindung von zeitgenössischer Kunst mit historischen Orten, von fragwürdigen Bildern mit positiven Perspektiven, lässt dabei kulturelle Konventionen und traditionelle Werte hinterfragen.
‍Zitat von Peter Assmann, Direktor der Tiroler Landesmuseen:

„Mit der Einladung an die Künstlergruppe Gelitin öffnen wir unser Haus für eine Ausstellung, die das Museum anders deutet und dynamisch auf kreative Veränderung reagiert. Wir freuen uns, gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern, anregende Einblicke in unsere Häuser und Sammlungen zu erhalten.“

 

Gelatin in den Tiroler Landesmuseen
Sowohl Filmprojektionen als auch verschiedene Installationen erwarten die Besucher*innen bei der Ausstellung im Ferdinandeum, die sich über drei Ebenen erstreckt. Der erste Teil im Erdgeschoss symbolisiert die Vergangenheit des Ferdinandeums. Eine weitläufige Produktionsanlage für Tonfliesen dominiert dabei den Ausstellungsraum. Die Pfosten, Platten und Bretter, aus denen die Anlage besteht, stammen von den Wänden der Vorgängerausstellung „Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne“. Daneben erweitern Gegenstände wie verschiedene Möbel, ein Brennofen, Blumenvasen, Lampen und Musikinstrumente die Szene. Nicht unweit davon entfernt präsentieren Gelitin bekannte Räumlichkeiten der Tiroler Landesmuseen in neuem Licht. So erzählt eine Reihe von Filmprojektionen, die in Kooperation mit der „Young Boy Dancing Group“ aufgenommen wurden, von Bedürfnissen, Verlangen und Affekten. Museumsräume wie die Stuben im Tiroler Volkskunstmuseum dienten dabei als Drehorte. Ein riesiger Holzmast, der ebenfalls aus dem Wandmaterial der Defregger-Ausstellung besteht, ragt schließlich bis ins Obergeschoss des Museumsraums und leitet auf den zweiten Teil der Ausstellung über. Er steht als Sinnbild für die Realität.
‍Hier lädt mitunter ein überdimensionales Sofa die Besucher*innen dazu ein sich niederzulassen und die Gedanken schweifen zu lassen. Den dritten Teil der Ausstellung bildet schließlich der Balkon. Er verbindet die ersten beiden Teile miteinander, schwebt aber gleichzeitig auch über ihnen. Damit spielt die Dreiteilung der Ausstellung nicht zuletzt auf Freuds Strukturmodell der menschlichen Psyche mit dem Es, dem Ich und dem Über-Ich an.

 

Über Gelitin
Gelatin oder Gelitin nennt sich das Wiener Kollektiv, das sich aus den Künstlern Ali Janka (*1970), Wolfgang Gantner (*1968), Tobias Urban (*1971) und Florian Reither (*1970) zusammensetzt. Eine Reihe aufsehenerregender Werke macht das Quartett zu einem der spektakulärsten Vertreter der internationalen Gegenwartskunst. Arbeiten wie das für die Expo 2000 in Hannover entstandene „Weltwunder“, der Balkon am World Trade Center in New York City 2001, „Die totale Osmose“ für den Österreichischen Pavillon in Venedig 2001 sowie die Skulptur „Hase“ 2005 im Piemont gelten bereits als legendär. Ein wesentliches Merkmal der künstlerischen Praxis von Gelatin bilden die Verschmelzung von Architektur und Skulptur sowie der Einfluss dadaistischer Elemente. Gefundene oder recycelte Stoffe dienen dabei häufig als Material. Charakteristisch für die Werke der Künstlergruppe ist schließlich auch die Einbindung der Betrachter*innen in die Inszenierung. Das Publikum wird spielerisch dazu animiert, an den Arbeiten teilzuhaben und so neue Kunsterfahrungen und -erkenntnisse zu sammeln. Nicht zuletzt zeugen die Werke von Gelitin aber von der ungebrochenen Begeisterung für das, wofür alle Künstler*innen stehen sollten: die Kunst selbst.
 






  • 01.07.2021 - 26.10.2021
    Ausstellung »
    Tiroler Landesmuseen »

    Ausstellung Gelitin
    1.7. – 26.10.2021
    Ferdinandeum

    Gelitin Eröffnungstage
    24. – 26.6.2021
    Ferdinandeum
    Open House und Performance
    Ganztägig freier Eintritt im Ferdinandeum

    Donnerstag, 24.6.2021: Open House 10 – 22 Uhr, Performance 17 – 21 Uhr
    Performance by Gelatin gemeinsam mit Candela Capitán, Scott Clifford Evans, Christoph Harringer, Helmut Heiss, Georg Holzmann, Alexandra Kahl, Kolbeinn Höskuldsson, Maria Metsalu, Ramona Paraschiv, Nicolás Rosés Ponce, Josephine Reither, Manuel Scheiwiller, Valentino Aguilar Skarwan, Catharina Wronn
    Live Musik von internetband by Flora Hauser, Philipp Quehenberger

    Freitag, 25.6.2021: Open House 10 – 22 Uhr, Performance 17 – 21 Uhr
    Performance by Gelatin gemeinsam mit Candela Capitán, Scott Clifford Evans, Christoph Harringer, Helmut Heiss, Georg Holzmann, Alexandra Kahl, Kolbeinn Höskuldsson, Maria Metsalu, Ramona Paraschiv, Nicolás Rosés Ponce, Josephine Reither, Manuel Scheiwiller, Valentino Aguilar Skarwan, Catharina Wronn. Live Musik von Lissi Rettenwander, Philipp Quehenberger

    Samstag, 26.6.2021: Open House 10 – 24 Uhr, Performance 17 – 18.30 Uhr und 20.30 – 23 Uhr
    Performance by Gelatin gemeinsam mit Candela Capitán, Scott Clifford Evans, Christoph Harringer, Helmut Heiss, Georg Holzmann, Alexandra Kahl, Kolbeinn Höskuldsson, Maria Metsalu, Ramona Paraschiv, Nicolás Rosés Ponce, Josephine Reither, Manuel Scheiwiller, Valentino Aguilar Skarwan, Catharina Wronn. Live Musik von Lissi Rettenwander, Philipp Quehenberger



Neue Kunst Ausstellungen
Trace Formations of
Diese große Übersichtsausstellung ist in Kooperation mit The...
Sincerely, Walter
Walter Pfeiffer (*1946) sucht mit der fotografischen Linse...
Hamid Zénati All-Over
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste...
Meistgelesen in Ausstellungen
Akademie der Künste
Am 29. September macht die Akademie der Künste ihren...
Die Retrospektive. Werke 1966
Ich versuche, wenn ich eine Ausstellung mache, einfach ein...
BARBARA KLEMM KÜNSTLERPORTRÄTS
Barbara Klemm, 1939 in Münster geboren, wuchs in...
  • I Like My Job Five, Kunstraum, London, 2020  © Gelatin
    I Like My Job Five, Kunstraum, London, 2020 © Gelatin
    Tiroler Landesmuseen
  • Gelatin Studio, 2008  © Maria Ziegelboeck
    Gelatin Studio, 2008 © Maria Ziegelboeck
    Tiroler Landesmuseen
  • Gelatin in Wien 2020  © Gelatin
    Gelatin in Wien 2020 © Gelatin
    Tiroler Landesmuseen
  • Tonfliesen aus der Keramikwerkstatt  © mariakirchner.at
    Tonfliesen aus der Keramikwerkstatt © mariakirchner.at
    Tiroler Landesmuseen
  • I like my Job 6, 2021 Video Installation Performed by: Candela Capiàn, Maria Metsalu, Manuel Scheiwiller, Gelatin Filmed at: Sammlungs- und Forschungszentrum  © mariakirchner.at
    I like my Job 6, 2021 Video Installation Performed by: Candela Capiàn, Maria Metsalu, Manuel Scheiwiller, Gelatin Filmed at: Sammlungs- und Forschungszentrum © mariakirchner.at
    Tiroler Landesmuseen
  • Saft Mast, 2021 Holz, Farbe, Schrauben Courtesy Massimo De Carlo, Mailand, London, Hong Kong  © mariakirchner.at
    Saft Mast, 2021 Holz, Farbe, Schrauben Courtesy Massimo De Carlo, Mailand, London, Hong Kong © mariakirchner.at
    Tiroler Landesmuseen
  • ALLE FÜR ALLE, 2021 Karamikwerkstatt   © mariakirchner.at
    ALLE FÜR ALLE, 2021 Karamikwerkstatt © mariakirchner.at
    Tiroler Landesmuseen