Fragile Verhältnisse. Vorübergehend fixiert Dieter Kleinpeter
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Ausstellung07.05.2021 - 20.06.2021
„Vorübergehend fixiert: Bruchstücke, Realitätszitate, Fragmente, Fragmentierungen, Annäherungen, Verwerfungen. Innen- und Außenwelten, notiert und aufgezeichnet.
Malerische und zeichnerische Improvisationen. Wirklichkeiten imaginierend, transformierend. Flüchtig. Realitätssplitter, Zuordnung entzogen. Plötzlich Grau. Existenzerfahrungen.
Annäherungen, Notizen, Fragmente – diese Begriffe umschreiben treffend das vielfältige Werk von Dieter Kleinpeter in seiner figurativ-gegenständlichen und stark abstrahierten Ausprägung. Kleinpeter hatte seit 1993 die Professur für Malerei am Mozarteum Salzburg inne und er beendete diese Tätigkeit im Herbst 2020.
In der Stadtgalerie Lehen erwartet den Besucher keine retrospektiv angelegte Schau, vielmehr ist der Titel Programm. Die gezeigten Malereien und Zeichnungen stammen aus den vergangenen drei Jahren.
Sie thematisieren die Quintessenz dieses auf Farbe (auch im Grau der neuesten Arbeiten) und Volumen angelegten Oeuvres. Kleinpeter übersetzt und transformiert Wirklichkeit in Farb-Räume, die konsequent seinem analytischen Blick folgen. Der Entscheidung in Serien zu denken und zu arbeiten ist Kleinpeter - mit konkreter bzw. abstrakter Konnotation - über die Jahre treu geblieben.
Wie bei Tagebuchaufzeichnungen finden Wahrnehmungen des Alltäglichen, Schärfungen von Perspektiven, Politisches und Persönliches Eingang in seine Zeichnungen und Malereien. Das gilt auch für die aktuellsten Arbeiten, bei gleichzeitiger Reduktion im Kolorit, wie die seit mehreren Jahren entwickelten Serien offener, schweifender Zeichnungen ‚Konsistenz’ und kleinformatiger Leinwände ‚Notizen’. Bezüge der aktuellen Arbeitszusammenhänge zu früheren Serien sind evident. In dem Text „Anmerkungen zur Kunst Kleinpeters“ schrieb Dietrich Schubert 1989: Kleinpeter „schafft simultan aus Bewußtsein und Unterbewußtem eine künstlerische Gestalt, die je verschiedenen Existenz-Erlebnissen entsprechen kann“. Sein Werk „ist weniger konkret bestimmt als unbestimmt und symbolisch, lässt sich ebenso auf „Existenz-Erfahrungen eines Betrachters beziehen“, folgt keinem Schema und lädt zu einer intensiven Auseinandersetzung ein. Der großen malerischen Geste haftet kein Pathos an und visuelle Behauptungen von Realitätserfahrung tendieren zu amalgamieren, sich in der Farbe und Gestaltung zurückzuziehen. Eine Malerei, „die den Prozess des Gestaltens betont und häufig noch voll zur Anschauung bringt“. Auf Leinwand und Papier manifestiert sich so ein breiter Kosmos von Möglichkeiten und Wahrheiten die zugleich offen bleiben. Ein Programm, das Lust am Sehen vermittelt und Betrachter_innen dazu anregt eigene Welten aus anderen Perspektiven zu erfahren. *) Zitate beziehen sich auf den Katalogext von Dietrich Schubert in „Zimmer -Heimwärts“, Wien 1989
Biografie:
Dieter Kleinpeter
1955 in Mauterndorf geboren. Er lebt in Wien und Salzburg.
1973-1974 Studium der Malerei, HS für Angewandte Kunst, Wien
1974-1976 Philosophie und Politikwissenschaft in Wien und Salzburg
1976-1982 Studium der Malerei und Grafik an der Staatlichen Hochschule für Bildende
Kunst, Braunschweig / Deutschland
1983 Romstipendium
1986 Theodor Koerner Preis und Preis: Hommage a Kokoschka
1990 Arbeitsstipendium Glasgow, Schottland
Arbeitsaufenthalte in Japan, Mexiko, den USA, Italien, Frankreich
Seit 1993 Professur für Malerei am Mozarteum, Salzburg. Abteilungs- / Departmentleitung.
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07.05.2021 - 20.06.2021
Dienstag bis Donnerstag 8 Uhr bis 17 Uhr
Freitag 8 Uhr bis 13.30 UhrEintritt frei!