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Pieter Schoolwerth No Body Get a Head, 1991–2020

Ich freue mich, Sie auf die Programmgestaltung im Mai 2021 im Kunstverein Hannover hinzuweisen. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung »No Body Get a Head, 1991–2020« von Pieter Schoolwerth läuft unabhängig davon, ob und wann die Ausstellung zugänglich sein wird, zunächst in digitaler Form. Wöchentlich lädt der Kunstverein mittwochs um 19.00 Uhr bis zum Ende der Ausstellung dazu ein, unterschiedliche Perspektiven auf »No Body Get a Head, 1991–2020« von Pieter Schoolwerth zu gewinnen. Anstelle der üblichen Kurator*innenführungen hat der Kunstverein Hannover hierfür (nicht zuletzt zur Unterstützung der Szene vor Ort) insgesamt acht Maler*innen verschiedener Generationen aus Hannover eingeladen, die Arbeitsweise ihres Kollegen aus New York zu kommentieren. Am Angebot der digitalen Vermittlungsprogramme zur Ausstellung von Pieter Schoolwerth haben bereits über 250 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Wir freuen uns über die extrem positive Resonanz auf unsere digitalen Kunstsurfkurse und Ferienprogramme, bei denen kreativ unter Anleitung via Zoom zur Ausstellung von Pieter Schoolwerth gearbeitet wird.

Im Zentrum der Werke des US-amerikanischen Malers Pieter Schoolwerth (*1970 in St. Louis, lebt in NY) steht nichts Geringeres als das Porträt des Menschen zwischen Stillstand und Bewegung in all seiner Vielschichtigkeit und Fragmentierung. Die erste institutionelle Ausstellung des Künstlers in Europa verdeutlicht anhand von Gemälden, Reliefen und Filmen einen kontinuierlichen Wandel im sozialen Umgang der Menschen untereinander und mit ihrem Umfeld. Schoolwerth versteht es, die Kunstgeschichte mit Ästhetiken virtueller Welten und gleichzeitig altmeisterliche Techniken mit digitalen Möglichkeiten der Bildkomposition zu verbinden, was sich erst bei der analogen Wahrnehmung seiner Werke vollends entschlüsseln lässt.

Mit insgesamt 60 Werken beginnt die Überblicksschau in den 1990er-Jahren, als Schoolwerth im Anschluss an sein Studium am Cal Arts noch psychedelische Bilder und Räume schuf, bei denen er eigene, alternative Kartografien erstellte und bereits damals hoch- und subkulturelle sowie kultische und rational-konzeptionelle Bereiche miteinander in Beziehung setzte. Schon hier thematisierte er den Einfluss des damals noch jungen Internets auf die Rezeption und Konstitution bildlicher Vorstellungen.

Seine Ideen entwickelte Schoolwerth stetig weiter und gründete parallel zu seinem bildnerischen Schaffen das in den Nullerjahren durch Partys und Musik-Events berühmt gewordene Label »Wierd Records«, das die New Yorker Clubszene stark beeinflusste. Erstmalig werden in der Ausstellung die verschiedenen Betätigungsbereiche des Künstlers miteinander verknüpft, um zu verdeutlichen, dass er sich nicht nur mit den Möglichkeiten der figurativen Malerei, sondern darüber hinaus mit inszenatorischen sowie musikalischen Strömungen auseinandersetzt. Die Übersichtsschau eröffnet den Besucher*innen damit einen tiefgehenden Zugang zum komplexen Schaffen Pieter Schoolwerths und präsentiert ihn als einen der scharfsinnigsten Chronisten seiner Generation.

Pieter Schoolwerth wird von den Galerien Kraupa-Tuskany Zeidler und Capitain Petzel in Berlin, sowie der Petzel Gallery in New York vertreten.








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