Wolfgang Wirth Ornamental Confrontation
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Ausstellung08.02.2021 - 10.04.2021
Finissage: 10. April 11- 15 Uhr mit dem Künstler, sofern es die geltenden Corona-Regeln erlauben.
Mit großflächigen Ölgemälden nähert sich Wolfgang Wirth der Repräsentation von Macht und ihrem zeitlosen medialen Spiel.
Die Ausstellung im Museumspavillon war ursprünglich für November 2020 geplant und hätte den Zeitraum der Präsidentschaftswahl in den USA miteingeschlossen. Die Covid-19 Pandemie hat dann Anderes abverlangt. Die in der Schau von Wolfgang Wirth herausgearbeiteten Verbindungslinien zu politischen Herrschaftsstrategien sind auch nach der US-Wahl von nicht geringerer Brisanz.
Im Eingangsraum der Ausstellung ist der Ausschnitt eines Pressefotos zu sehen, das Kim Jong-un und Donald Trump anlässlich ihres Treffens in Hanoi 2019 zeigt – auf Stühlen sitzend, dazwischen ein Tisch, rechts und links die Landesfahnen und im Hintergrund ein ornamentales Gitter.
Die Fotografie ist bewusst verschwommen dargestellt, da es dem Künstler hier nicht um den konkreten Anlass geht, sondern um die dahinterliegenden Mechanismen. Repräsentation von Macht findet häufig vor ornamentalem Hintergrund statt und wird von Muster-bildenden Arrangements aus Fahnen eingerahmt.
Nina Schedlmayr hat in einem die Ausstellung begleitenden Katalog Verbindungen zwischen Ornament und politischer Inszenierung gezogen. So greift sie eine These des Linguisten J. N. Howe auf, der den für unsere Zeit kennzeichnenden Zusammenhang zwischen Ornament und politischer Inszenierung betont. Laut Howe wird Ornament häufig dazu eingesetzt, um gesellschaftliche Ordnungen zu bestärken. Besonders gut eignen sich Ornamente für Affirmationen, weil sie Ausdruck von „Nichts“ und nicht von „Etwas“ sind. Ornament lässt sich instrumentalisieren und dient als Projektionsfläche.
Wolfgang Wirth isoliert ein Detail aus dem ornamentalen Gitter des Fotos von Trump und Kim Jong-un und macht es zum Grundelement der ausgestellten Arbeiten. Die Grundform, repräsentiert durch die Schablone im 3. Raum, wird auf der Leinwand gedreht und gespiegelt und sich mehrfach überlagernd dargestellt, um dann zu vierteiligen Bildern zusammengefügt zu werden. Dabei entstehen aus der Grundform neue musterhafte Zeichen in Rot Blau und Weiß vor pastellfarbigen Farbverläufen. Gerade so, wie eine Behauptung durch einen neuen Kontext eine neue Bedeutung annimmt. „Wie man es eben dreht und wendet.“
Den Malereien ist eine Installation gegenübergestellt, die direkten Bezug zum barocken Charakter und Umfeld des Museumspavillons herstellt. Das für den Ausstellungsort so charakteristische Fenster im zentralen Raum, das den Ausblick auf den Mirabellgarten, das Schloss als Sitz der Stadtregierung und die Festung freigibt, wird Teil des installativen Arrangements, welches selbst den Charakter eines Ornaments annimmt.
Nina Schedlmayer schreibt weiters im Katalogtext zur Ausstellung: „Mit „Ornamental Confrontation“ rückt er (Anm. Wolfgang Wirth) die scheinbar nebensächlichen Formen, die politische Inszenierungen begleiten, ins Zentrum und legt ihren Kern frei: Ihre Funktion als Leerstelle und Projektionsfläche, als Stellvertreter in einem ausgeklügelten theatralischen Spiel.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Installationsaufnahmen in deutscher und englischer Sprache.
Ein Interview von Wolfgang Wirth mit Nina Schedlmayr zur präsentierten Serie finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=EQ-DYc_PWNw
Biografische Angaben:
Der in Wien lebende Künstler studierte von 1986 bis 1993 an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Peter Prandstetter. Seine Werke wurden in Institutionen und Galerien im In- und Ausland gezeigt, zuletzt besonders in Portugal und Spanien. In seiner Arbeit lotet Wolfgang Wirth die Möglichkeiten der Malerei aus und verhandelt dabei aktuelle, gesellschaftspolitische Fragen im Medium der Malerei selbst. https://www.wolfgangwirth.com/ studio@wolfgangwirth.at
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08.02.2021 - 10.04.2021
Dienstag bis Donnerstag 8 Uhr bis 17 Uhr
Freitag 8 Uhr bis 13.30 UhrEintritt frei!