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Stadtgalerie Lehen

Ingrid Schreyer vegrandis

Stadtgalerie Lehen

In Ingrid Schreyers Ausstellung vegrandis begegnet man dem ökologischen und widerständigen Parallelgeschehen in menschlichen Handlungsräumen. Kleine und kleinste Hilfspartikel zur Urbarmachung und Versicherung von Wegen und durchwachsenen Gebieten sind darin gestaltete Ausgangspunkte, auf deren Spuren die mit der Natur verwobene Lebensweise des Menschen zeichnerisch sichtbar gemacht wird.

Dicke Drahtnetze sichern Straßen gegen Steinschlag ab, Scherben, Fliesen und allerlei Verputzreste ermöglichen den Forstmaschinen die Einfahrt in den unwegsamen Wald, ein als Nadelbaum kostümierter Mobilfunkmast versendet Signale in der Stadt und dazwischen wuchert immer wieder Kraut und Unkraut durch Lücken hindurch. Über diese Indienstnahmen der Natur für urbane Zwecke reflektiert die Künstlerin mit denkender Hand (Horst Bredekamp), in der zeichnerischen Konzentration werden körperliche Erfahrungen aus schroffem Gelände, flanierend eingesammelte und erwanderte Beobachtungen und deren mitgebrachte Dokumente poetisch umgeformt und als dynamische Erinnerungsspuren auf Aquarellpapier gebracht.

Über eine fotografische Geländeaufnahme erfolgt ein Analyse- und Auswahlprozess, in dessen Vollzug Ingrid Schreyer konkrete Strukturen aus chaotischen Dimensionen mit feinem zeichnerischem Linienspiel herauspräpariert und so Grenzgebiete der ineinander verschränkten Mensch-Natur-Beziehung sichtbar macht. Die großen Arbeiten bestehen aus einzelnen Papieren einer zusammengehörigen Sequenz, die durch unterschiedliche Farbgebung, mal leuchtender, mal gedeckter, eine Art multiperspektivischen Blick auf ihren Gegenstand erlauben. Kaum erblickt man darauf etwas oder stellt etwas fest, wird man schon von der nächsten farblich akzentuierten Zelle angezogen und inspiriert, wie in der Landschaft herumschweifende Blicke oder die wuselnde Irritation des Auges beim Anblick eines Ameisenhügels, verschwimmen die dargestellten Spuren der Wege der Künstlerin auch in den Blicken der Betrachter*innen.

Ingrid Schreyer ist 1973 in Bad Aussee geboren. Sie studierte Bildnerische Erziehung und Philosophie/Psychologie/Pädagogik an der Kunsthochschule Mozarteum und der Universität Salzburg. Seit 1998 ist die als Assistentin von Dieter Kleinpeter in der Malereiklasse an der Universität Mozarteum tätig. Mit zwei Söhnen, Mann und Hund lebt sie in Salzburg.






  • 11.02.2021 - 30.04.2021
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    Dienstag bis Donnerstag 8 Uhr bis 17 Uhr
    Freitag 8 Uhr bis 13.30 Uhr

    Eintritt frei!



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