AUSZEIT. VON PAUSEN UND MOMENTEN DES AUFBRUCHS
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Ausstellung17.04.2021 - 15.08.2021
Der dritte Ausstellungsteil »Wahrnehmungsverschiebungen: Zum Eigensinn der Kunst« formuliert Alternativen zur Wahrnehmung von Zeit und Raum und rückt die individuelle sinnli- che Wahrnehmung in den Mittelpunkt. Mit speziellen Zeit- und Raumkonzepten und der Er- fahrung von Momenten der Muße eröffnen die Arbeiten eine neue Perspektive der Aufmerk- samkeit: So entdeckt William Engelen (*1964 NL) mit seiner Arbeit im Alltagsrhythmus das Potenzial einer Partitur, während Sophia Hoffmann (*1980 DE) und Franziska Hoffmann (*1982 DE) in ihrer Installation Clockwise (2019) ehemaligen Wanduhren eines Betonherstel- lers einen eignen Rhythmus einschreiben, um eine visuelle wie akustische Erfahrbarkeit der Zeit jenseits ökonomischer Maßstäbe zu erzeugen. Ernesto Netos (*1964) Werk steht per se für eine multisensuelle Erfahrbarkeit. Seine Plastik In the Corner of Life (2013) vereint zwei biomorph anmutende Elemente aus Cortenstahl, die der Platzierung einer Hängematte dienen, einem Sinnbild der Auszeit schlechthin.
In dem letzten Ausstellungsteil How to Be in the Moment? steht die genuin moderne Vor- stellung der Auszeit als Unterbrechung des getakteten Lebensalltags mit Strategien der Ent- schleunigung und Präsenzerfahrungen im Mittelpunkt, die nicht selten humoristisch unter- wandert werden. So zeigt sich der Künstler Friedrich Kunath (*1974 DE) in einer Fotografie beim eindringlichen Studieren eines Buchs mit der titelgebenden Frage How to be in the Mo- ment und führt heutige Ratgebertrends ad absurdum. Die installative Arbeit Das gesunde Werden (2009) von Christian Jankowski (*1968 DE) gibt Einblick in seinen Aufenthalt in ei- ner Privatklinik zur Optimierung von Körper und Geist und verdeutlicht, wie eine Auszeit, die der Selbstoptimierung dient, zu einer komplexen Unternehmung werden kann. Spätestens bei Erwin Wurms (*1954 AT) Aufforderung einer seiner partizipativen One Minute Sculp- tures wird die Auszeit schließlich für jeden Besucher selbst erfahrbar – in diesem Sinne: Lay down, take a deep breath, don't think and feel connected (2005).
Auch in den weiteren Werken wird der Blick immer wieder kri- tisch auf das Verhältnis von Freizeit und Arbeitszeit, von persönlicher und ökonomischer Taktung gerichtet. Konzipiert wurde »Auszeit. Von Pausen und Momenten des Aufbruchs« lange, bevor SARS-COV-2 als rahmender Kontext dieses Projekts unser alltägliches Leben bestimmt hat. .
Ausstellungsbegleitender Katalog: mit Texten von Christiane Remm, Ute Stuffer und Kris- tina Groß, Deutsch/Englisch, 16,4 x 11,5 cm, 353 Seiten Kuratiert von: Kristina Groß (Kuratorin, Kunstmuseum Ravensburg)
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17.04.2021 - 15.08.2021
Di bis So 11-18 Uhr (ab 1.1.2021 Di 14-18 Uhr)
Do 11-19 Uhr
montags geschlossen, außer feiertags